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Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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gefunden.
    Sie war fort und Graf Arpad mit ihr. Vielleicht waren sie jetzt sicher, und er konnte sie – endlich – vergessen. Sie oblag nicht mehr seiner Verantwortung, falls sie das je getan hatte.
    Er atmete tief ein und bemerkte, daß Hardenburg ihn nachdenklich betrachtete. Asko massierte sich das Kinn, als hätte er tatsächlich einen Schlag darauf erhalten.
    „Hat sie Sie genau auf dem Punkt erwischt?“
    Er nickte reumütig.
    „Kaum zu glauben, daß ihr das gelungen ist“, fuhr der Professor fort und runzelte die Stirn. „Aber sie war immer schon ein sehr eigentümliches Mädchen. All diese ungesunde Vorliebe für die Fey. Einen aufrechten Menschen wie von Waydt zu ermorden, um eine widernatürliche Kreatur zu retten. Sehr traurig. Ich bin nur froh, daß ich das seinen Eltern nicht erklären muß. Es wird schwer genug sein, seinen Tod der Obrigkeit zu erklären. Man muß sie schließlich ergreifen und verurteilen. Eine Mörderin kann man nicht ungeschoren davonkommen lassen.“
    Asko sah ihn kalt an.
    „Es ist Ihnen doch klar, Herr Professor, daß sie sich nur verteidigt hat? Sie haben mich belogen, als Sie sagten, er würde sie nach Hause bringen. Das hatte er nie vor. Er wollte sie ermorden und hat sie unterschätzt. Wenn Sie sie anzeigen, sehe ich mich gezwungen, die Umstände der Tat gleichermaßen publik zu machen. Daß man sie aus dem eigenen Haus getrieben hat, auf sie geschossen hat, sie in einer einstürzenden Höhle gelassen und sie zum Tode verurteilt hat, bevor sie noch wieder hier auftauchte.“
    Der Professor starrte ihn eisig an.
    „Wissen Sie, Meyer, ich beginne mich zu fragen, ob ich mich nicht in Ihnen getäuscht habe. Vielleicht hat von Waydt Sie ja richtig eingeschätzt. Ihre Loyalität scheint mehr als fraglich.“
    „Professor, ich bin hergekommen, um zu forschen und eine Maschine zu bauen, nicht um Frauen zu jagen und feige zu ermorden. Waffen zu bauen ist eine Notwendigkeit in einer Welt voller Krieg. Frauen zu jagen, damit man sie umbringen kann, erscheint mir weitaus weniger edel und patriotisch. Die Fey zu töten ist durch kein Gesetz verboten, denn das Gesetz erkennt ihre Existenz nicht an. Junge Damen zu töten ist hingegen zweifelsohne ein Kapitalverbrechen. Ich weiß, Sie denken, ich wäre zu weichherzig. Doch die Dame ist wohl kaum eine Aphrodite, in die man sich beim ersten Anblick Hals über Kopf verliebt. Sie ist mir mit Sicherheit nicht … ans Herz gewachsen. Mit meinem Herzen hat dies nichts zu tun, vielmehr damit, daß man mich zum Gentleman erzogen hat und ich ein gesetzestreuer, verantwortungsbewußter Mann bin. Können Sie das gleichermaßen auch für sich in Anspruch nehmen?“
    Die Stille, die sich über die Höhle senkte, war beinahe greifbar. Die Techniker waren still geworden und warteten gebannt auf die Antwort des Professors.
    Die blieb zunächst aus. Der Mann war es nicht gewohnt, daß man so mit ihm umging. Er war ungehalten. Asko überlegte sich kurz, ob es opportun wäre, sich zu entschuldigen, unterließ es dann aber. Seine Entschuldigung mochte ebenso verdächtig wirken wie sein Ausbruch.
    Wenn sie sie wieder fingen, würde er ihr nicht helfen können. Doch das hatte er bislang auch nicht getan. Seine große Selbstdarstellung als gesetzestreuer, verantwortungsbewußter Gentleman war nichts als eingebildetes Gewäsch. Als Spion war er ein Gesetzesbrecher. Als Retter hatte er versagt. Und auf dem Weg durch die Höhlen hatte er das geschwächte Mädchen sogar angegriffen und verletzt – soweit zum Anspruch, ein Gentleman zu sein.
    „Für die letzte Bemerkung werden Sie sich entschuldigen, Meyer! So ein Verhalten gehört nicht hierher“, sagte der Professor beinahe beiläufig. Wütend schien er nicht zu sein, eher gelangweilt und enerviert. Verbalattacken perlten nur an ihm ab. Nichts drang zu ihm durch.
    „Selbstverständlich.“ Von Orven lächelte höflich und kopierte die nonchalante Pose seines Vorgesetzten. „Ich entschuldige mich, daß ich Sie mit meinen moralischen Bedenken gelangweilt habe. Sie gehören – ganz offensichtlich – nicht hierher.“
    Der Professor musterte ihn, als versuche er, einen Hintergedanken in dem Gesagten zu entdecken. Asko fand nicht, daß irgendwelche Hintergedanken darin besonders gut versteckt waren.
    „Na, also“, sagte Hardenburg. „Dann ist ja alles geregelt. Wir haben keine Zeit für nichtige Streitigkeiten. Wir müssen entscheiden, was nun zu tun ist. Wir haben unser Testobjekt verloren.“
    „Das

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