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SAM

SAM

Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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Zeit!
    „Balthasar!“, rufe ich aus und sehe, wie dieser erstaunt den Blick zu mir wendet und fragend eine Augenbraue hochzieht. Jetzt bloß nicht die Nerven verlieren.
    „Ich habe etwas, das dich sehr interessieren wird“, locke ich ihn.
    „Was sollte das sein? Ich wüsste nicht, was du mir, außer deines durchaus ansehnlichen Körpers, anbieten könntest“, antwortet dieser süffisant. Ein Knurren ist aus Alexanders Richtung zu hören.
    „Nun, ich weiß zufällig, dass du nach etwas ganz Bestimmtem gesucht hast. Etwas immens Wichtigem für dich und deine weiteren Ziele“, ködere ich ihn erneut und bewege mich näher zu Alex.
    „Ich habe alles, was ich brauche. Alexander wird sterben und dann benutze ich dich um meine Nachfahren zu zeugen. Was könnte es noch Wichtigeres geben?“, seine Mundwinkel zeigen ein zynisches Lächeln und seine überaus langen spitzen Eckzähne sind deutlich sichtbar.
    „Nun, ich weiß zufällig, weshalb sich deine Leute  in den letzten Tagen in England oder sollte ich besser sagen, in Schottland herumgetrieben haben.“
    „Sam, was tust du?“, höre ich Rhys flüstern, während Balthasar sich mir bedrohlich nähert. Balthasars Augen sind zu dünnen Schlitzen zusammengekniffen und seine Worte klingen eisig. „Was willst du damit sagen?“, zischt er.
    „Deine Männer haben die Alten Schriftrollen nicht gefunden, nicht wahr?“ Ich blicke ihn herausfordernd an und dennoch zittere ich innerlich wie Espenlaub. Ein Schnarren kommt über seine Lippen, sein ganzer Körper scheint angespannt und er schleicht wie eine Schlange um mich.
    „Wie ich sehe verstehen wir uns“, höre ich mich sagen und bin von meinem eigenen Mut überwältigt.
    „Glaubst du allen Ernstes, ich würde auf so einen billigen Trick hereinfallen?“, giftet er mir leise ins Ohr und sein eisiger Atem streift meinen Nacken. Ich kann ein Frösteln nicht unterdrücken. Dennoch wage ich mich noch weiter vor, hoffe, dass ich nicht zu leichtsinnig werde. „Ich weiß, wer deine Mutter ist, Balthasar“, flüstere ich leise gegen sein Ohr und es kostet mich unglaubliche Überwindung ihm so nah zu sein. Ich spüre mit jeder Faser meines Körpers seine abgrundtiefe Boshaftigkeit. Er sagt nichts, hält inne.
    Ich ergreife meine Chance: „Und ich weiß um dein kleines Geheimnis. Deinen Pakt mit den Mächten des Bösen.“ Es muss klappen, es muss! Niemand weiß davon. Nur in den Schriften steht geschrieben, wer seine wahre Mutter ist und nur sie weiß, welchen verhängnisvollen Pakt mit der Hölle er eingegangen ist. Ich blicke Balthasar ins Gesicht und sehe, wie seine Nasenflügel beben und seine Mundwinkel beginnen unkontrolliert zu zucken.
    „Nun, es wundert mich nicht, dass meine geliebte Mutter“, verächtlich spricht er dieses Wort aus, „sich so etwas ausgedacht hat. Sie hat dir also die Schriften überlassen“, stellt er mit eisiger Stimme fest und entfernt sich einige Schritte, um mein Gesicht mit seinen eisgrauen Augen zu studieren. „Nun, sie werden dir nicht mehr von Nutzen sein. Denn du bist jetzt hier und Alexander ist mein Gefangener. Euer Schicksal ist bereits besiegelt. Welchen Nutzen sollten die alten Schriften also noch für mich haben? Sie sind Relikte einer längst vergangenen Zeit. Ich brauche sie nicht mehr. “ Ein fieses Grinsen umspielt seine dünnen Lippen. Er dreht sich zu seiner Anhängerschaft, reißt die Arme in die Höhe und schreit siegessicher: „Heute wird ein neues Kapitel in der glorreichen Geschichte unserer Art aufgeschlagen. Wir werden die Macht dieser Erde an uns reißen. Wir werden die sterblichen Kreaturen dieser Welt vernichten und die Vampire werden regieren und alles unwürdige Leben ein für alle Mal auslöschen.“ Triumphierender Beifall tobt durch die Halle. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals und das wilde Geschrei und Gejohle der Vampire schmerzt in meinen Ohren. Nachdem er den tosenden Beifall seiner Anhängerschaft hinreichend ausgekostet hat, wendet er sich mir wieder zu. Er stellt sich genau vor mich und blickt abschätzend auf mich herab. Ich halte seinem kalten Blick stand. Schließlich bricht er in schallendes Gelächter aus, das meinen Ohren schmerzt und mich bis ins Mark erschüttert.  „Für wie dumm hältst du mich eigentlich, du kleine, wertlose Hure? Hast du wirklich geglaubt, du könntest mich damit ködern? Mich benutzen? Mit billigen Tricks davon abbringen mir zu nehmen, was mir schon lange zusteht? Ich werde mächtiger sein als jemals eine

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