Samachson, Joseph - CF14 - Invasion der Sverd

Gesichtern dabei, aufgeregt an den Brennkammern herumzuhantieren, da sie glaubten, den Fehler gefunden zu haben. Curt stieß sie beiseite und schlug die Luken der Kammern wieder zu. Dann nahm er eines der pistolenähnlichen Geräte, die er am Gürtel trug, um die Sverd zu imitieren, stellte einen Seitenschalter daran ein und richtete das Instrument auf die Brennkammer. Dann hielt er ein Stück Holz vor die Mündung und drückte ab. Ein dichter, schwarzer Qualm erfüllte die Kabine. Sofort ertönte aus dem Inneren der Kammer das schwache Geräusch explodierenden Atomtreibstoffs.
    »Ein Sverd, der weiß, wie ein Atomantrieb funktioniert!« rief der Kapitän. »Ich dachte immer, das wären völlig dumme Tiere!«
    »Vielleicht arbeitet er unter direktem Befehl von Gorma Haß«, sagte einer der Ingenieure. »Möglicherweise benutzt er sein eigenes Gehirn ja überhaupt nicht.«
    »Sieht so aus, als wüßte er recht genau, was er tut!«
    »Dafür könnt ihr euren Glückssternen danken!« dachte Curt, während er auf die anderen Kammern zielte. Der schwarze Qualm erfüllte den ganzen Maschinenraum und reaktivierte die Brennkammern. Bald darauf funktionierten alle Bremsraketen wieder einwandfrei.
    Curt blieb im Maschinenraum, bis das Schiff gelandet war, dann kehrte er zu Joan zurück. Die Soldaten strömten bereits ins Freie hinaus. Einer von ihnen, der rosahäutige Mann von Fomalhaut, hatte seine Sympathie für Joan entdeckt und war im Schiff geblieben, wo er sie dazu zu überreden versuchte, ihn zu begleiten. Doch als er den grimmig nahenden Sverd erblickte, ergriff er schleunigst die Flucht.
    »Was ist passiert?« fragte Joan flüsternd.
    »Die Maschinen haben ausgesetzt, und zwar wegen eines Dämpfungsstrahls. Ich habe sie in dichten Kohlenrauch gehüllt. Kohle absorbiert die Dämpfungsstrahlen, so daß sie wieder funktionierten.«
    »Aber wie hast du so schnell Qualm erzeugt?«
    Curt zeigte auf das metallene Gerät an seinem Gürtel. »Das hier ist eine gewöhnliche Hitzestrahlpistole, die nicht auf subatomare Prozesse angewiesen ist, um zu funktionieren. Ich habe sie auf niedrige Temperatur eingestellt und auf ein Stück Holz abgefeuert. Da nicht genügend Luft für eine völlige Verbrennung vorhanden war, ist nur der Wasserstoff ausgebrannt, so daß die Kohle übrigblieb. So ähnlich hat man früher mit Pulverdampf-Explosivstoffen gearbeitet.«
    Draußen vor dem Schiff bereiteten sich die Soldaten zusammen mit dem echten Sverd auf den Angriff vor. Curt marschierte hinaus und schloß sich ihnen schweigend an. Als er schließlich sah, wer ihre Gegner waren, war es ein ziemlicher Schock für ihn: Otho, Grag und die Sternenkapitäne!
    Curt beobachtete das Kampfgeschehen mit angespannter Neugier. Er wußte, daß die Atomflammer innerhalb des Wirkungsbereichs des Dämpfungsstrahltransmitters nutzlos waren, und es amüsierte ihn, zuzusehen, wie die Soldaten davonliefen als Grag seine Prahlereien ausstieß.
    Dann sah er, wie der andere, echte Sverd sich in Bewegung setzte. Nun mußte er handeln. Gorma Haß mußte den Sverd vor langer Zeit eingeschärft haben, daß sie ihre menschlichen Verbündeten unterstützen mußten, wenn diese auf unüberwindbare Schwierigkeiten stießen. In diesem Fall würde die Hilfe wahrscheinlich so aussehen, daß der Sverd Otho, Grag und die anderen tötete.
    Gefangenen taten die Sverd jedoch nichts zuleide. Deshalb mußte er Otho und seine Gefährten gefangennehmen, bevor der Sverd in Aktion trat.
    Er schritt an dem Sverd vorbei durch die Reihen der Soldaten und stand plötzlich vor Grag.
    Mit einem wütenden Dröhnen stürzte Grag auf ihn zu. Curt streckte seine Metallarme aus, packte den riesigen Roboter und klemmte ihn unter den Arm. Der Roboter wehrte sich zwar verzweifelt, doch war er nicht annähernd so kräftig wie Curt in seiner Metallhülle.
    Als er die bestürzten Gesichter der Gefangenen sah, grinste Curt in sich hinein.

XV
    Anatomie eines Roboters
     
     
    In dem Gefängnis, in das man sie gebracht hatte, starrten Grag und Otho einander und die Raumkapitäne mißmutig an. Ihnen zu Füßen spielten ihre Maskottchen Eek und Oog. Grag und Otho wußten nicht so recht, weshalb man es ihnen erlaubt hatte, ihre Schoßtiere zu behalten.
    »Der große Grag!« sagte Otho verbittert. »Sobald er einem Sverd begegnen würde, wollte er ihn in Stücke reißen! Ha!«
    »Die sind wirklich stärker, als ich dachte«, brummte Grag. »Und außerdem ist Gorma Haß schlauer als du dachtest! Deine