Samtheiß
aufhören. Wir haben kein Kleenex mehr, um unsere Tränen abzuwischen. Wir trocknen uns mit den Ärmeln die Gesichter ab und lachen noch immer, die Windschutzscheibe ist völlig beschlagen, die Luft im Wagen so stickig, daß wir nach Luft japsen. Wir kurbeln die Seitenfenster herunter, lassen die Brise herein, die unsere Lungen besänftigt und die Tränenströme auf unseren Gesichtern trocknet. Der Wagen ist erfüllt vom erdigen Geruch des Waldbodens und der Pinien, er leuchtet im Mondlicht auf dem Rauschen der Blätter.
Und wir hören Stimmen: aus dem Sommerlager unter uns, ein Chor von Kinderlachen mischt sich mit unserem, erschallt zwischen hohen Pinien, verebbt als Echo in der Tiefe des Canyons.
Und jetzt weicht unser Lachen nachdenklicher Stille. Wir lehnen uns in den Sitzen zurück, sehen zu, wie sich der Dunst auf dem getönten Glas verflüchtigt. Unter uns Lieder am Lagerfeuer. Über uns die scheckigen Äste einer alten arthritischen Eiche. Wir sind jetzt vierzig - nicht mehr jung, aber noch nicht vernünftig. Deine Hand berührt mein Knie, ich nehme deine Hand, und wir vergessen unseren Kinoabend, betrachten zufrieden den kleinen Bären, der ewige Kreise um unseren nördlichsten Stern zieht. Eine kühle Windbö heult durch den Canyon. Drei Baumstämme tanzen ihren Herbstwalzer, lassen silbrige Blätter durch geöffnete Fenster regnen. Und der Mond, einziger Zeuge unseres Streiches, lächelt. Scheint festgefroren in diesem einen Augenblick zwischen zu- und abnehmender Phase, wenn er vollkommen wirkt.
HEATHER GREY
Elizabeth und William
W illiam wusch sie sanft, küßte die Innenseite ihrer Schenkel und drehte sie dann auf die Seite, um ihren Po zu betrachten. Die Backen waren so rund und voll wie früher, mit zwei Grübchen obendrauf. Während er sie küßte, erinnerte er sich an die Zeiten, als er sich gegen sie gedrückt hatte. Jetzt zog er sie an sich und ließ sie wieder los, weil ihm der Puder einfiel. Er wollte sie wieder feucht werden lassen, aber das Talkum fühlte sich gut an, und es war wichtig, ihre Haut weich und trocken zu halten.
Elizabeth konnte sich nur noch mit Mühe bewegen und brauchte Hilfe, um nicht zu fallen, also mußte jemand bei ihr sein, wenn die Krankenschwester ihren freien Tag hatte. Die Familie kam sonntags, William nahm den Donnerstag. Er schüttete Puder in die Hand und begann, sie zu massieren. Seine Hände wanderten über ihren Körper bis hinauf in die Wärme unter ihrem Nachthemd. Als er leicht ihre Brüste berührte, spürte er, wie die Brustwarzen unter seinen Fingern härter wurden. Er stand auf und zog das Sakko aus, damit der weiße Puder nicht seine Ärmel bestäubte. Oben hätte er es riskieren können, sich auszuziehen, aber der Wintergarten lag direkt neben dem Wohnzimmer; wenn die Krankenschwester unerwartet zurückkäme, konnte er sich nicht schnell genug anziehen.
William beugte sich über sie, rollte sie von der Seite auf den Rücken und zog die Decke über ihre Beine. Es war der erste Frühlingstag und er war daran gewöhnt, sie warm zu halten. Sie lächelte ihn an, neckend, spöttisch, herausfordernd, siegesgewiß.
Der Morgenrock, den sie heute ihm zuliebe ausgesucht hatte, war aus Seide, aus Paris geschickt von einem früheren Liebhaber, der gehofft hatte, sie mit teuren Geschenken für sich gewinnen zu können.
Er drückte sein Gesicht in die weiche Kühle, atmete tief den Duft ihres Rosenwassers ein und fühlte sich verloren in den Falten und Rüschen, als sein Kopf zwischen ihren Brüsten ruhte. Ihre Hände und Arme strichen über seinen Rücken, fühlten die steife Baumwolle seines gestärkten Oberhemdes und das Kratzen seiner Wollweste. Ihre Hände wanderten über sein Haar und seinen Bart, sie berührte die Wimpern, die Nasenwurzel mit den tiefen Falten, seine Augenbrauen und die Ohrläppchen. Dann fuhren ihre Finger die Falten seines Halses und seine Wangen entlang, er hob den Kopf und nahm ihre Finger in den Mund. Er saugte und kaute an ihnen, fühlte die Weichheit von dünner, fast durchscheinender Haut auf Händen, die so zerbrechlich waren wie die Flügel eines Vogels.
Dann fing er an, die Bänder zu lösen, schob seine Hände unter ihre Arme, um ihre Wärme und den Duft ihres Körpers einzufangen. Er spürte, wie schmal sie war, seine Hände konnte sie beinah umfassen. Er öffnete ihr Nachthemd und streichelte eine Brust, bevor er sie in den Mund nahm. Ihr Atem wurde schneller, sie bäumte ihm ihren Körper entgegen; mit geschlossenen
Weitere Kostenlose Bücher