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Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03)

Titel: Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Faszination.«
    Karen nickte steif. Sie mochte ihre grenzenlose Panik nicht einräumen, auch wenn Dika nach außen hin noch so viel Verständnis dafür zeigte.
    »Hat er Ihnen früher mal übel mitgespielt oder so? Er ist doch nicht etwa Ihr Mann, oder?«
    »Nein, nein. Und Mr. Wilder ist auch nicht mein Mann. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich Mr.Wilder nicht mit jemandem verwechsle.« Du quatschst einen Stuss, beschimpfte Karen sich heimlich. »Der andere Typ … seine Augen waren nämlich schwarz«, schob sie entschuldigend nach.

    »Schwarz. Ganz schwarz. Kein bisschen Farbe in der Iris?«
    »Nein. Anfangs dachte ich, er nimmt Drogen, aber dann merkte ich, dass er … dass er irgendwie …«
    »… was Dämonisches an sich hatte?«, folgerte Dika.
    »Ja«, platzte Karen heraus. Na klar! Dika verstand sie. Sie kam aus der Ukraine, aus einem Land, so wild und urwüchsig wie der Himalaja. »Mr. Wilder sieht ganz anders aus. Er hat hellgrüne Augen, schöne Augen und kein bisschen furchterregend.«
    Dika nickte.
    »Er fixierte mich halt ziemlich intensiv, aber … aber das hat vermutlich nichts weiter zu bedeuten.«
    »Dieser Mr. Wilder. Könnte es sein, dass Sie … dass Sie Angst vor ihm haben?«
    Karen nickte kaum merklich.
    Dika überlegte kurz. »Haben Sie was Kaltes zu trinken im Kühlschrank?«
    »Zwei Flaschen alkoholfreies Bier.«
    »Ich hol uns schnell eins.« Dika deutete auf die Tür zum Patio und lief zum Eisschrank. »Gehen Sie schon mal raus, und machen Sie es sich bequem. Wir müssen reden.«
    »Dika, verstehen Sie doch, ich muss schleunigst von hier verschwinden.«
    »Erst mal müssen wir reden. Wenn Sie dann immer noch weg wollen, helf ich Ihnen - ich kenn hier ein paar Geheimwege.«
    Das klang plausibel. Und vielversprechend. Dikas sachliche Argumentation wirkte Wunder. Karens Panik verlor sich, und sie entspannte sichtlich.

    Sie öffnete die Tür zum Patio und trat in die warme trockene Luft hinaus. Die umlaufende Balustrade aus kunstvoll geschmiedeten Eisenstäben war dicht mit wildem Wein und Efeu berankt und vermittelte Karen einen Hauch von Privatsphäre. Jedenfalls fühlte sie sich dort vor neugierigen Blicken geschützt. Sie setzte sich auf einen der blauen Stühle aus edlem Loom-Geflecht.
    Kurz darauf kam Dika und drückte ihr ein kaltes Bier in die Hand. Sie setzte sich neben Karen. »Sie sind sich also nicht sicher, ob er Mr. Right ist, hm?«, begann sie, ihre Miene sachverständig wie die einer professionellen Partnerberaterin.
    »Nein. Als ich in Europa war, also nachdem ich vor ihm geflüchtet war, hatte ich das Gefühl, ich seh ihn überall - im Zug, in den Restaurants, am Strand. Es konnte passieren, dass ich einen Mann von hinten oder von Weitem sah, und schon meinte ich, seinen Gang zu erkennen, seine Haarfarbe, die Gestik seiner Hände - dann hätte ich schier ausflippen können.« Karen hob die Flasche an ihren Mund und setzte sie wieder ab. »Er war es jedoch nie.«
    »Sie haben sich halt getäuscht, na und?«, meinte Dika lapidar. »Dann, nach Tagen, Wochen und Monaten wurden sie relaxter, und mit der Zeit sahen sie ihn nicht mehr so oft vor sich.«
    »Was Sie sagen, stimmt.« Einmal, etwa ein halbes Jahr später, hatte ich ein Date mit einem Typen, der mich an ihn erinnerte. Der Typ sah zudem viel besser aus - er rasierte sich sogar regelmäßig -, und dann küsste er mich. Ich hab nichts empfunden, ehrlich gesagt
wäre ich dabei fast eingeschlafen.« Diese Begebenheit hatte sie hastig verdrängt.
    »Und der andere Mann - seine Küsse waren nicht langweilig?«
    »Man kann ihm vieles nachsagen, aber langweilig war es mit ihm nie«, bekannte Karen. Sie trank einen langen Schluck Bier.
    »Trotzdem haben Sie völlig ausgeblendet, wie sein Gesicht aussieht? Verstehe ich Sie richtig: Sie können sich nicht mehr konkret daran erinnern? Und meinen, Mr. Wilder hat sein Aussehen verändert? Seine Augen?«
    Karen erzählte ihr von seinem Bart und der Frisur und erwähnte den Namen des Computerspiels. »Mr. Wilder fehlt die Intensität, das Charisma, das Warlord hatte«, schloss sie.
    »Und obwohl Sie eine Frau mit einem ausgeprägten Realitätssinn sind, haben Sie trotzdem Angst, dass er der betreffende Mann sein könnte?«
    »Klingt bescheuert, ich weiß.«
    »Nein. Ihre Instinkte raten Ihnen zur Vorsicht. Ich glaube, Sie sollten vorsichtig sein. Es könnte ein Bruder von ihm sein oder irgendein Double, das er angeheuert hat, um Sie auszuspionieren.«
    Trotz der wärmenden Sonne

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