Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03)
Großartiges geplant?«, entrüstete sich Karen.
»Äh … nichts. Wir nehmen noch einen Drink bei Ihnen und jammern uns gegenseitig die Ohren voll von unseren missratenen Familien.«
»In dem Fall …« Sie schob ihn ins Freie, ihre Miene halb erleichtert, halb skeptisch.
Sie war gern mit ihm zusammen. Er war ein angenehmer Begleiter, verständnisvoll, empathisch, höflich. Und genau der Richtige, um Warlord aus ihren Gedanken zu verdrängen.
Kaum waren sie auf die Veranda hinausgetreten, hielt er sie fest und küsste sie auf die Wange.Von dort glitten seine Lippen zu ihrem Hals.
Die Gäste bekamen alles mit, vor allem die weiblichen. Ein Raunen ging durch die Anwesenden. Karen hätte im Erdboden versinken mögen.
Dennoch kapitulierte sie vor der sanften Süße seines Kusses, ihre Finger verselbstständigten sich, strichen ihm zärtlich übers Haar. »Puh, jetzt sind alle Frauen bestimmt neidisch auf mich!«, japste sie leicht verlegen.
Er schlang den Arm um ihre Taille, eng umschlungen schlenderten sie zu Karens Apartment. »Nein, ich glaub eher, dass sämtliche Männer neidisch auf mich sind, Karen. Meine Freunde nennen mich übrigens Rick. Und wir sind doch quasi so was wie Freunde, oder?«
Dieser Rick Wilder war ungeheuer charmant, dachte sie. Und ungeheuer clever.Woher wusste er eigentlich, wo ihr Bungalow war? Sie blieb ruckartig stehen.
»Woher wissen Sie … weißt du, wo ich wohne, Rick?«
»Jetzt mach aber mal einen Punkt! Meinst du, nach den mysteriösen Lichtsignalen gestern Abend im Canyon ließe ich dich mutterseelenallein zu deinem Apartment laufen?«, versetzte er ein wenig gereizt. »Ich bin dir natürlich gefolgt, weil ich mich vergewissern wollte, dass du unbehelligt nach Hause kommst.«
Er war ein Schatz. Ein richtiger Schatz. Mr. Burstrom hatte schmunzelnd den Daumen nach oben gehalten, als sie den Ballsaal verließen, und seine Frau strahlte wie ein Honigkuchenpferd, sichtlich begeistert, dass es zwischen den beiden gefunkt hatte.
Karen stellte sich auf Zehenspitzen und hauchte ihm einen fedrigen Kuss auf die Lippen. »Danke.«
Er küsste sie auf die Stirn und schmiegte seine Wange an ihr Haar.
Sie kuschelte sich an ihn. Arm in Arm schlenderten sie zu ihrem Bungalow.
Er nahm ihren Schlüssel und schloss auf.
Die Situation war ganz selbstverständlich, wie bei einem x-beliebigen Paar, das sich die Frage stellt: Gehen wir noch zu dir oder zu mir? Sie blendete Warlord, Sklavenarmbänder und Männer, die mit den bösen Mächten kooperierten, völlig aus …
Sie drückte die Tür auf. Die Lampe, die sie angelassen hatte, warf einen schmalen Lichtstrahl in den Flur. Ein warmer Lufthauch strömte durch das Fenster,
das sie einen Spalt breit offen gelassen hatte, wehte den milden Duft von Agaven und Kaktusfeigen herein. Sie schob ihn ins Zimmer. »Möchtest du noch einen Drink?«
»Nein. Aber ich möchte etwas anderes … dich.«
Seitdem sie Warlord verlassen hatte, hatte sie keinen Mann mehr begehrt. Das änderte sich schlagartig: Sie war heiß auf Rick Wilder. Sie hätte nicht zu sagen vermocht, was an ihm sie einnahm: sein Körper, sein umwerfender Charme, sein Einfühlungsvermögen - vielleicht auch die gelungene Mischung von allem. Sie hatte den Eindruck, dass er nicht der Typ war, der klammerte oder eine Frau auf Biegen und Brechen an sich fesselte. Er stand vermutlich eher auf einen heißen Flirt, einen aufregenden One-Night-Stand, und das war’s dann. Das war genau das, was sie jetzt brauchte.
Sie schloss die Tür hinter ihm.
Er war bestimmt nicht so wie Warlord, sondern ein strunznormaler Typ, der mit Frauen tanzte, in der Hoffnung, in ihr Höschen zu kommen. Sie hatte zwar nie wirklich etwas für Zufallsbekanntschaften und Quickies übrig gehabt und lieber ein gutes Buch gelesen oder gearbeitet, aber einmal ist immer das erste Mal, sagte sie sich. Gelegenheitssex war jetzt genau das, was der Arzt ihr verordnet hätte.
Rick lehnte sich lässig vor die Wand und zog sie an sich. Karen fühlte seine harte Erektion, die den Hosenstoff ausbeulte. Aha, er war scharf auf sie! Umso besser. Schließlich presste sie ihre Lippen auf seine. Und nahm an, dass er ganz schnell zur Sache kommen würde.
Irrtum. Stattdessen küsste er ihre Lider, woraufhin sie sinnlich die Augen schloss, seine Zungenspitze umkreiste ihr Ohr, bis sie lustvoll erschauerte. Er hauchte federleichte Küsse auf ihre Wangen und ihr Kinn, folgte mit dem Finger dem warmen Hauch ihrer Lippen.
Sie hatte
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