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Samurai 2: Der Weg des Schwertes (German Edition)

Samurai 2: Der Weg des Schwertes (German Edition)

Titel: Samurai 2: Der Weg des Schwertes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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für jeden. Anfangen!«
    Jack stellte sich hinter Saburo an, der sich bereits zum ersten Schlag bereit machte.
    »Eins!«, rief Saburo und holte aus.
    Er schlug zu. Seine Faust prallte gegen den Pfeiler unter dem Strohpolster und ein hässliches Knirschen war zu hören. Saburo stöhnte unwillkürlich auf und machte Jack mit vor Schmerzen zusammengekniffenen Augen Platz.
    »Du bist dran«, ächzte er.
    »Drei Bretter!«, rief Saburo, der beim Abendessen Mühe hatte, die Stäbchen zu halten. Er bewegte versuchsweise die Finger seiner verletzten Hand. »Bin ich froh, dass nur ihr die Prüfungen macht und nicht ich! Eins ist schon schwer genug. Wie um alles in der Welt wollt ihr drei schaffen?«
    »Du findest das mit den Brettern schon schwer?«, sagte Yamato und stellte seine Reisschale ab. »Das ist nur der Anfang. Wir müssen noch drei weitere Prüfungen bestehen.«
    Er blickte zum Kopftisch, an dem die Lehrerin saß, die
sie in der Kunst des Bogenschießens unterrichtete. Sensei Yosa, der einzige weibliche Samurai unter ihren Lehrern, sah wie immer strahlend schön aus. Die tiefrote Narbe, die sich über ihre rechte Wange zog, war diskret hinter ihrer prachtvollen schwarzen Haarmähne versteckt. »Ich habe gehört, dass man bei Sensei Yosas Feuerprüfung eine Kerze auslöschen muss.«
    »Klingt nicht so schlimm«, meinte Jack. Er war gerade damit beschäftigt, mit steifen Fingern ein Stück rohen Fisch von der Platte in der Mitte des Tischs zu greifen.
    »Nein, aber um in den Kreis aufgenommen zu werden, muss man sie mit einem Pfeil aus großer Entfernung auslöschen.«
    Jack ließ den Fisch vor Schreck fallen.
    »Sieht nicht so aus, als könnte einer von euch die Prüfung bestehen«, bemerkte Kiku.
    Jack klaubte den Fisch entmutigt vom Tisch. Wahrscheinlich hatte Kiku Recht. Er mochte ein ganz passabler Bogenschütze sein, durfte sich aber kaum Hoffnung machen, die Feuerprüfung zu bestehen.
    »Wisst ihr, was die beiden anderen Prüfungen sind?«, fragte er. »Sind sie vielleicht leichter?«
    »Sensei Yamada wird uns ein koan stellen«, sagte Akiko, »eine Rätselfrage, um unseren Verstand zu prüfen.«
    »Dann solltest du aufpassen, Yori«, sagte Saburo und hob wie ernsthaft besorgt die Augenbrauen. »So gut, wie du im Rätsellösen bist, wirst du womöglich in den Kreis aufgenommen, ob du es willst oder nicht.«
    Yori sah erschrocken von seiner Schale mit Misosuppe auf.
    »Nimm ihn doch nicht auf den Arm!«, schimpfte Kiku.
    Saburo zuckte entschuldigend mit den Schultern und sog genussvoll schlürfend eine Portion Nudeln in den Mund.
    »Und die letzte Prüfung?«, fragte Jack.
    »Sensei Hosokawas Schwertprüfung«, antwortete Akiko. »Eine Mutprobe.«
    »Von älteren Schülern auch Gassenlaufen genannt«, fügte Saburo hinzu.
    »Warum?«, fragte Jack.
    »Keine Ahnung. Du wirst es schon herausfinden.«
    3 »Gott verhüte, dass Tee jemals zu uns nach England kommt!« Tee wurde um 1652 zum ersten Mal von niederländischen Händlern nach England gebracht. Nach Europa gelangte er bereits 1610. England stieß mit Verspätung zum Kreis der Teetrinker.

13
Origami
    »Kann mir jemand sagen, was das ist?«, fragte Sensei Yamada und zeigte auf ein leuchtend weißes Blatt Papier zu seinen Füßen.
    Der alte Mönch saß wie gewohnt mit gekreuzten Beinen auf einem erhöhten Platz am hinteren Ende der Buddha-Halle und hatte die Hände friedlich im Schoß gefaltet. Duftende Rauchschwaden, die von brennenden Räucherstäbchen aufstiegen, hüllten ihn ein, vermischten sich mit seinem strähnigen grauen Bart und verliehen ihm ein körperloses Aussehen, als könnte der leiseste Windstoß ihn wegwehen.
    Die Schüler, die wie er im Halblotussitz saßen, betrachteten die Papierblätter, die vor ihnen lagen wie große Schneeflocken.
    »Papier, Sensei«, rief Nobu aus der hinteren Reihe spöttisch und grinste Kazuki Beifall suchend an. Doch Kazuki schüttelte über die dumme Antwort nur den Kopf.
    »Glaube nicht, dass das Offensichtliche schon die Wahrheit ist, Nobu-kun«, sagte Sensei Yamada. »Es ist ein Blatt Papier, aber es ist zugleich viel mehr. Was ist es noch?«
    Nobu verstummte unter Sensei Yamadas missbilligendem Blick. Der Sensei mochte alt sein, aber er war ein sohei gewesen, einer der berüchtigten und furchterregenden Soldatenmönche von Enryakuji, dem einst mächtigsten buddhistischen Kloster in Japan. Ihr Kampfgeist war angeblich so stark, dass sie einen Menschen töten konnten, ohne ihn zu berühren.
    Sensei Yamada

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