Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition)

Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition)

Titel: Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
Vom Netzwerk:
überleben will, muss er es kennen«, beharrte Soke.
    »Jack hat sich bereit erklärt, uns die Technik der beiden Himmel zu zeigen«, sagte Shonin. »Es ist ein gleichwertiger Tausch.«
    Momochi fügte sich mit einer widerstrebenden Verbeugung.
    »Wie bereits gesagt, man versteht unter shichi ho de die ›sieben Arten des Gehens‹. Ein Ninja kann sich als Samurai ausgeben, als Bauer, als sarugaku -Tänzer, als yamabushi -Priester, als komuso, als Händler oder als fahrender Schauspieler. Verkleidet kann der Ninja sich frei und unerkannt bewegen. Indem er sich für einen Beamten ausgibt, kann er sich sogar Zugang zu verbotenen Bereichen verschaffen.«
    »Aber ich bin kein Japaner und werde auch niemals einer sein.«
    »Hast du das Flötenspiel geübt?«
    Jack nickte.
    »Gut, das wird dir helfen, unsichtbar zu werden. Offiziell dürfen nur die komuso , die Mönche der Leere, dieses Instrument spielen. Sie haben auch die Erlaubnis, sich in ganz Japan frei zu bewegen.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Jack. Dass man das Instrument als Waffe benutzen konnte, hatte ihn beeindruckt, aber zaubern konnte man damit nicht.
    »Yoko!«, rief Shonin. »Bring mein komuso -Gewand.«
    Das Mädchen verschwand durch eine Schiebetür und kehrte kurz darauf mit einem blauen Priestergewand in einem großen, runden Weidenkorb zurück.
    »Führe Jack bitte vor, wie die Mönche der Leere sich kleiden.«
    Yoko schlüpfte in das Gewand, band sich einen weißen Obi und ein goldenes Schultertuch um und setzte sich den Weidenkorb auf den Kopf.
    »Sie tragen den Korb auf dem Kopf!« Jack lachte verwirrt.
    »Er ist das Symbol ihrer Loslösung von der Welt. Und für dich eine Verkleidung, wie sie besser nicht sein könnte.«

24
Tauchgang
    »Die fünf Ringe zeigen uns, wie wir die Natur zu unserem Vorteil nutzen können«, erklärte Soke. Er saß inmitten seiner Schüler am Ufer des Dorfteichs. »Die Erde bietet uns Tarnung, der Wind verwischt unsere Spuren. Das Feuer dient der Zerstörun g …«
    Ein greller Lichtblitz zwang Jack, die Augen zu schließen und den Blick abzuwenden.
    » … oder der Ablenkung.«
    In Sokes Hand lag ein silberner Wurfstern. Soke hatte ihn so gedreht, dass er die helle Sommersonne reflektierte.
    »Doch als seinen engsten Verbündeten unter den Elementen sollte der Ninja das Wasser wählen«, fuhr der Großmeister fort. »Nichts ist weicher und nachgiebiger als Wasser, und doch kann nicht einmal der Stärkste ihm widerstehen. Wasser kann lautlos fließen und zuschlagen wie der Donner. Man kann es als Waffe benutzen, zur Verteidigung, als Tarnung oder als Verkehrsmittel. So wissen wir alle, dass die Koga-Ninja mithilfe hölzerner Wasserspinnen an ihren Füßen Burggräben überqueren. Ich fahre natürlich lieber mit dem Boo t – es ist trockene r –, aber immerhin haben die Ninja die Samurai mit dieser Methode in Angst und Schrecken versetzt, denn die Samurai glauben jetzt, Ninja könnten über Wasser gehen!«
    Einige Schüler unterdrückten ein Lachen, Jack blieb dagegen ernst. Die Ninja hatten ihn während des Angriffs auf die Burg von Osaka mit eben dieser Taktik überrumpelt. Dass ihre übernatürliche Fähigkeit eine ganz einfache Erklärung hatte, erleichterte ihn.
    »Aber nun sagt mir, wie können wir Wasser als Waffe verwenden?«
    Tenzen hob die Hand. »Man kann einen Fluss stauen und umlenken und dadurch eine Überschwemmung verursachen oder Brücken wegreißen.«
    Soke nickte. »Ausgezeichnet. Das funktioniert sogar ohne Feindberührung. Jedoch muss man es sorgfältig planen und manchmal behindert einen das Gelände. Weitere Vorschläge?«
    »Man kann die Quelle einer Burg vergiften«, sagte Miyuki.
    »Richtig, eine sehr wirkungsvolle Waffe. Aber dadurch kommen womöglich auch Unschuldige ums Leben.«
    »Dann vergiftet man eben nur den Becher des Gegners.«
    Soke nickte. »Besser.«
    Jack nahm sich in Gedanken fest vor, nie aus einem Becher zu trinken, den Miyuki ihm reichte.
    »Und inwiefern kann Wasser als Tarnung dienen?«
    Hanzo meldete sich eifrig. »Man kann sich in Wasserfässern verstecken oder in Brunnen, Teichen, Flüsse n …«
    »Danke, Hanzo, das reicht schon«, fiel Soke ihm freundlich ins Wort. »Das Atemtraining ermöglicht dem Ninja, sich kurze Zeit im Wasser zu verstecken. Doch gelegentlich muss man länger untertauchen.«
    Soke stand auf, trat an das von Schilfrohr gesäumte Ufer und zog einen langen, dünnen Stängel aus dem Wasser.
    »Ein solcher hohler Stängel erlaubt euch, unter

Weitere Kostenlose Bücher