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Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition)

Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition)

Titel: Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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umschlossenen Hofes erhob sich auf einem Sockel aus grob behauenen Steinen ein vierstöckiger Wehrturm mit schneeweißen Wänden und einem geschwungenen grauen Ziegeldach. Daneben stand ein hölzerner Wachturm, von dem aus man die Ebene ungehindert überblicken konnte.
    »Kasumiga Jo«, flüsterte Tenzen. Nebelburg.
    »Warum heißt sie so?«, fragte Jack leise.
    »Der Legende nach zieht Nebel auf, wenn hier gekämpft wird, und schützt sie.«
    »Gehen wir«, befahl Zenjubo und setzte seinen Weidenkorb auf. »Du bleibst hier, Shiro.«
    »Warum ich?«, protestierte Shiro. »Ich kriege immer die langweiligen Aufgaben. Warum kann ich nicht auch mal Kundschafter sein?«
    »Du tust, was ich sage. Du hältst hier Wache und passt auf das Gepäck auf. Wenn etwas schiefgeht, verständigst du Shonin.«
    Shiro verschränkte mürrisch die Arme, fügte sich aber.
    Zenjubo sah Jack prüfend an, der seinen Weidenkorb ebenfalls aufgesetzt hatte, und gab ihm ein Stück nasse Rinde. »Reib dir damit Hände und Unterarme ein.«
    »Wozu ist das gut?«, fragte Jack. Die Rinde hinterließ auf seiner Haut hellbraune Spuren.
    »Die Haare auf deinen Armen verraten dich«, erklärte Zenjubo. »Sie sind zu hell für einen Japaner. Jetzt zu unserem Auftrag. Du weißt, was du zu tun hast?«
    Jack nickte. Sie sollten nach Maruyama hineingehen, an verschiedenen Orten um Almosen betteln, den Tempel besuchen und dann wieder verschwinden. Auf dem Weg durch die Stadt und das Burggelände sollten sie auf die Zahl der anwesenden Soldaten und Pferde achten, außerdem auf Kanonen, soweit vorhanden, auf Nachschub und Proviant. Und sie sollten die Einsatzbereitschaft der dort stationierten Truppen einschätzen. Jack hatte gemeinsam mit Miyuki die Stadt zu erkunden, Tenzen und Zenjubo würden in die Burg eindringen.
    Am Haupttor herrschte ein ständiges Kommen und Gehen. Einige Händler waren mit Packpferden unterwegs, die meisten aber gingen zu Fuß und trugen ihre Ware auf dem Rücken. Zwei in der Hitze schwitzende Männer trugen eine vornehme Sänfte auf den Schultern und die anderen Passanten wichen hastig zur Seite aus, um den wichtigen Würdenträger durchzulassen. Ein junger Mann rannte durch das Tor nach draußen und die Straße entlang, gefolgt von einer Staubwolke.
    »Der hat es aber eilig«, meinte Jack.
    »Hikyaku«, murmelte Zenjubo.
    Jack sah Tenzen fragend an.
    »Wir nennen sie ›fliegende Füße‹. Der Mann dort ist ein Kurier. Kuriere sind im Dienst von Kaufleuten unterwegs. Aber seiner Geschwindigkeit nach zu urteilen überbringt dieser eine Botschaft des Daimyo.«
    Jacks Neugier war geweckt. Vielleicht konnte er einen solchen Kurier mit einer Nachricht zu Akiko schicken. Er musste nur einen finden, dem er vertrauen konnte.
    Zenjubo wartete, bis der Verkehr ein wenig nachließ, und trat dann aus dem Schutz der Bäume. Hintereinander reihten sie sich mit ihren Flöten in der Hand in den Strom der Passanten ein und näherten sich langsam dem Tor.
    Durch das Gitter in seinem Korb sah Jack die Samuraiwachen. Sie überprüften stichprobenweise die Passierscheine der ankommenden Händler. Erst jetzt wurde Jack klar, wie gefährlich ihre Mission war. Wenn er entdeckt wurde, war seine ganze Ausbildung zum Ninja umsonst gewesen. Am liebsten hätte er kehrtgemacht, solange es noch ging.
    »Denk dran«, zischte Miyuki hinter ihm, »ich lasse dich nicht aus den Augen.«
    Sie waren bei den Wachen angekommen und Jack hielt die Luft an. Doch die Samurai ließen sie ungehindert passieren. Vielleicht würde doch alles gut gehen.
    Zenjubo führte sie die Hauptstraße entlang. Sie war von hölzernen Gebäuden gesäumt, darunter Läden, Gaststätten, Häuser und Schreine. Auf Spruchbändern und Laternen wurden Waren und Dienste angepriesen. Vor einem Geschäft hing eine aus Zedernästen geflochtene Kugel zum Zeichen, dass hier Sake verkauft wurde. Von den zahllosen Essensbuden wehten Jack die verschiedensten Gerüche in die Nase. Neben einem Kohlegrill kauerte eine alte Frau und briet Hähnchenstücke. Jack musste an seinen alten Freund Saburo denken, der solche Spieße geliebt hatte, und lächelte versonnen.
    Auf dem Marktplatz trennten sich Zenjubo und Tenzen von ihnen. Miyuki steuerte auf einen Schrein zu, stellte eine kleine Holzschale auf den Boden und begann Flöte zu spielen. Die meisten Passanten beachteten sie nicht, aber dann humpelte ein alter Mann vorbei und warf eine Kupfermünze in die Schale.
    Während Miyuki spielte, nutzte Jack die

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