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Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)

Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)

Titel: Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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langte der Samurai nach einem Pfeil, um seinen Gegner zu töten. Jack wollte schon eine Warnung rufen, da fuhr der Junge blitzschnell herum, riss selbst einen Pfeil aus dem Köcher und schoss noch vor dem Samurai.
    Der Pfeil flog an der Schulter des Mannes vorbei und verschwand in den Tiefen des Speichers.
    Saburo schüttelte enttäuscht den Kopf und beugte sich zu Jack herüber. »Oder wollen wir ihn lieber doch nicht?«
    Der Samurai legte hämisch lachend einen Pfeil auf und spannte langsam den Bogen. »Jetzt wirst du für deine Unverschämtheit büßen.«
    Doch der Junge betrachtete ihn nur unbewegt.
    Im nächsten Augenblick setzten sich einige im Speicher auf einem Wagen liegende Sakefässer in Bewegung, fielen herunter, kollerten über den hölzernen Kai und trafen den Samurai in den Rücken. Die Wucht des Aufpralls katapultierte den Mann über den Rand des Kais. Der Pfeil des Jungen hatte das Seil durchtrennt, mit dem die schweren Fässer zusammengebunden gewesen waren.
    Helfer zogen schließlich den übel zugerichteten und halb ertrunkenen Mann aus dem Wasser. Der junge Schütze war inzwischen längst in der Menge verschwunden.

13
Hayato
    »Habt ihr ihn gefunden?«, fragte Jack, als er mit Toge zum Quartier zurückkehrte. Nachdem die fünf den jungen Bogenschützen aus den Augen verloren hatten, hatten sie sich aufgeteilt, um ihn zu suchen.
    Sora, der auf dem Boden hockte, schüttelte niedergeschlagen den Kopf.
    »Sind Yori und Saburo schon da?«
    »Was glaubst du wohl?«, brummte Kunio mürrisch und deutete mit der Hand auf den leeren Raum.
    Toge gab ihm eine Ohrfeige. »Sei nicht so frech!«
    »Au!«, schrie Kunio, rieb sich das Ohr und entschuldigte sich mit einer Verbeugung bei Jack. »Aber warum durfte ich eigentlich den Wettbewerb nicht sehen? Sora hätte den Reis doch auch allein bewachen können.«
    »Wir sind nicht wegen des Wettbewerbs gekommen, Kunio! Hast du vergessen, dass das Schicksal unseres Dorfes …«
    Im selben Moment ging die Tür auf und Yori trat ein. Mit ihm wirbelten einige Schneeflocken ins Zimmer. Die anderen sahen ihm erwartungsvoll entgegen.
    Doch Yori schüttelte den Kopf, klopfte sich ab und stellte seinen Priesterstock in die Ecke. »Ich habe jeden gefragt, dem ich begegnet bin, aber niemand hat den Jungen gesehen. Er hat weder die Brücke überquert noch den Ort in westlicher Richtung verlassen.«
    Jack seufzte müde. »Er wäre ein idealer Kandidat gewesen.«
    »Wir finden bestimmt noch andere«, entgegnete Yori zuversichtlich.
    »Wirklich?«, rief Toge verzweifelt. Seine Wangen wirkten eingefallener denn je. »Als arme Bauern können wir uns keinen richtigen ronin leisten, sondern höchstens Halbwüchsige! Und davon habe ich bei dem Wettbewerb nicht viele gesehen!«
    »Es waren mindestens noch zwei da«, erwiderte Jack.
    »Und wie sollen wir die finden? Die Zeit wird knapp. Bis zum nächsten Neumond sind es nur noch drei Wochen!«
    »Vertraue auf die Götter«, versuchte Yori ihn zu beruhigen.
    »Die Götter?«, erwiderte Toge aufgebracht. »Ich bete ständig zu ihnen. Ich bete um Regen, um Sonne, um eine gute Ernte, darum, dass wir das Dorf ernähren können, und darum, dass Akuma wegbleibt! Und antworten die Götter mir?«
    »Sie werden antworten«, beharrte Yori mit fester Stimme.
    »Dir vielleicht, aber nicht uns Bauern!«, rief Toge verbittert. Wütend stürmte er durch den Hintereingang des Speichers nach draußen. Jack und die anderen starrten einander erschrocken an.
    „Nehmt euch seine Worte bitte nicht zu Herzen«, mischte sich Sora kleinlaut ein. »Er ist nur verzweifelt. Das ist er immer, wenn es auf den Neumond zugeht.«
    Jack und Yori nickten verständnisvoll, setzten sich auf die hölzernen Dielen und warteten auf Saburos Rückkehr.
    »Ihm wird doch hoffentlich nichts passiert sein?« Yori blickte zum dämmrigen Himmel hinaus.
    »Wahrscheinlich isst er nur irgendwo etwas!«, scherzte Jack, um seine eigene Unruhe zu verbergen.
    Über eine Stunde verging und Neko servierte ihnen eine einfache Mahlzeit aus Reis und gekochtem Gemüse. Schweigend aßen sie. Yori und Jack machten sich inzwischen ernsthaft Sorgen um Saburo.
    Da flog plötzlich die Tür auf. Im nächsten Moment war Jack aufgesprungen, das Schwert kampfbereit in der Hand haltend.
    »Ich habe ihn gefunden!«, rief Saburo. Der Wind wehte Schnee in den Raum.
    Jack steckte sein Schwert wieder ein und zog sich hastig den Hut ins Gesicht. Saburo ließ eine schattenhafte Gestalt eintreten. Es war der junge

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