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Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)

Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)

Titel: Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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Schütze, der sich mit misstrauisch zusammengekniffenen Augen umsah.
    »Nimm bitte Platz«, sagte Saburo und zeigte zu Yori und Jack auf der hölzernen Plattform.
    Der Junge musterte Jack mit seinem ins Gesicht gezogenen Hut, schwieg aber. Offenbar beruhigt, legte er schließlich seinen Bogen ab und kniete sich halb sitzend hin. Doch er ging lieber kein Risiko ein – ein Knie war noch erhoben und sein Langschwert hing griffbereit an seiner Hüfte für den Fall, dass er überraschend doch noch angegriffen wurde.
    Neko eilte mit zwei mit dampfendem Reis gefüllten Schalen herbei. Saburo fiel sogleich mit Appetit über die seine her, der Junge hingegen lehnte höflich ab.
    »Ich habe schon mit Saburo gegessen«, erklärte er. »Iss du sie.«
    Neko sah Jack fragend an und Jack bedeutete ihr, dass sie den Reis ruhig essen könne. Neko strahlte und verbeugte sich dankbar vor dem Jungen.
    »Das ist Hayato«, verkündete Saburo, den Mund voller Reis. »Ich habe ihn auf den Feldern beim Üben gefunden.«
    Hayato verbeugte sich bescheiden und sah verstohlen zu Toge, Sora und Kunio hinüber, die in ihrem Winkel kauerten. »Diese Bauern werden also von Banditen belästigt.«
    Jack verbeugte sich ebenfalls. »So ist es. Hat Saburo dir gesagt, mit wem wir es zu tun haben?«
    Hayato nickte. Doch ein so gefährlicher Gegner wie Akuma schien ihn nicht weiter zu beeindrucken.
    »Und dass die Bauern uns nur mit Essen und Unterkunft bezahlen können?«
    Hayato nickte wieder. »Das ist mehr als genug. Es ist meine ehrenvolle Pflicht als Samurai, den Reis zu schützen, der unser Land ernährt.«
    Jack, Saburo und Yori wechselten einen wissenden Blick. Der Junge verkörperte die Tugenden des Bushido in Reinform, dieselben Tugenden, zu denen Masamoto Takeshi seine Schüler immer wieder angehalten hatte. Sie konnten sich keinen besseren Verbündeten wünschen. Lediglich ein Problem galt es noch zu lösen.
    Jack wandte sich erneut an Hayato. »Bevor du bei uns mitmachst, solltest du allerdings noch etwas wissen.«
    Er holte tief Luft, machte sich auf das Schlimmste gefasst und nahm seinen Hut ab.
    Hayatos Augen weiteten sich eine Schrecksekunde lang und er griff mit der Hand an sein Schwert, blieb jedoch sitzen.
    »Du bist offenbar der berüchtigte Gaijin-Samurai.«
    Jetzt tastete Jack ebenfalls nach seinem Schwert. Wollte der Junge ihn töten, um die auf ihn ausgesetzte Belohnung zu kassieren?
    »Habt ihr noch mehr Überraschungen auf Lager?«, fragte Hayato und betrachtete die drei misstrauisch.
    Saburo und Yori rückten näher zu Jack, um ihn notfalls schützen zu können. Die Spannung unter den vier Samurai wuchs und die Bauern drückten sich tiefer in ihre Ecke.
    »Nein«, sagte Jack.
    Hayato ließ seine Hand sinken und lächelte. »Keine Angst, ich bin nicht hinter dir her, im Gegenteil. Wir haben in der Schlacht von Osaka sogar auf derselben Seite gekämpft. Mein Vater war Daimyo Yukimura.«
    Jack erinnerte sich an den Daimyo. Er war bei einem vom Shogun persönlich angeordneten Überfall von einem Ninja ermordet worden.
    »Mein Vater hat von dir gesprochen«, fuhr Hayato fort. Seine Stimme zitterte ein wenig. »Du hast seinem Freund das Leben gerettet, dem großen Daimyo Takatomi. Ich bewundere jeden Samurai, der es mit einem Ninja aufnimmt, erst recht, wenn es sich um einen so gefährlichen wie Drachenauge handelt.«
    »Ich war nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort«, wehrte Jack ab.
    »Du bist bescheiden«, bemerkte Hayato. »Das gefällt mir. Ich wäre stolz, an deiner Seite gegen diesen Akuma zu kämpfen.«
    Die Bauern, die inzwischen ihre Angst überwunden hatten, näherten sich und verbeugten sich dankbar. Selbst Toges Stimmung hatte sich offenbar gebessert und er winkte Neko ungeduldig, neuen Grüntee aufzusetzen.
    Als die vier Samurai an ihrem Tee nippten, sah Jack Hayato an. »Wir suchen dringend nach weiteren Freiwilligen. Kennst du noch jemanden, der uns helfen könnte?«
    Hayato stellte seine Tasse ab und überlegte einen Moment. Dann hob er einen Finger. »Ein Junge käme dafür womöglich infrage.«

14
Yuudai
    »Und, was meint ihr?«, fragte Hayato, als sie am folgenden Morgen am Kai standen.
    Jack und seinen Gefährten hatte es die Sprache verschlagen. Der junge Samurai, um den es ging, schleppte gerade zwei Sakefässer auf einmal in ein Speicherhaus, während andere Träger zu zweit nur mit Mühe eins schafften.
    »Das ist ja ein richtiger Koloss!«, rief Yori, der dem Hünen nicht einmal bis zur Hüfte

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