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Sanctum

Sanctum

Titel: Sanctum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Gaststätte befinden. Sie hören mir zu und beantworten meine Fragen. Dann kommen Sie lebend hier raus. Im Gegensatz zu Ihrem Begleiter.«
    Der Grauhaarige starrte ihn an. »Beim Heiligen Vater!«
    »Jetzt kommt der Papst ins Spiel? Wie nett.« Eric achtete auf jede Bewegung, die der Mann tat. »Hier kommt meine erste Frage: Wer sind Sie?«
    Der Grauhaarige schwieg, seine Augen wanderten nach rechts und links und suchten nach Hilfe.
    Eric schob ihm den Zuckerstreuer hin. »Tun Sie nichts Unüberlegtes«, warnte er ihn mit einem freundlichen Lächeln. Nach außen hin erweckte es den Anschein, als würden sie sich kennen. »Nun, für wen …«
    Der Mann schrie auf Kroatisch los und deutete auf Eric, sprang auf und wich zurück. Die Gäste wandten ihnen die Köpfe zu, die Frau hinter dem Tresen langte nach dem Telefon und tauchte ab.
    »Sie Idiot!«, knurrte Eric und stand auf, zog seine Pistole und schwenkte sie herum. »Bleiben Sie alle ruhig sitzen«, befahl er auf Russisch. »Das ist eine Sache zwischen dem Herrn hier und mir.«
    Der Mann bewegte sich Richtung Ausgang, er sagte wieder etwas, woraufhin ein lautes Gemurmel einsetzte.
    »Seien Sie still!«, sagte er zu dem Mann. »Wir gehen jetzt zu Ihrem Wagen …«
    Der Grauhaarige duckte sich hinter einen Tisch mit Gästen und riss eine Waffe unter seiner Jacke hervor, legte auf Eric an und schoss mehrmals.
    Eric stieß sich ab und hechtete zur Seite, hinter die Garderobe, und feuerte in die Richtung des Mannes, dann rannte er zur Toilettentür, um die Raststätte durch den Hinterausgang zu verlassen. Der Grauhaarige würde sicherlich zum Auto wollen und nicht damit rechnen, dass Eric sich von der anderen Seite näherte.
    Er hatte sich gerade zwei Meter auf den Durchgang zubewegt, da langten drei Männer am Tisch neben ihm unter sich und holten großkalibrige Jagdgewehre nach oben. Eric erkannte auf der Jacke eines Mannes die Aufschrift Enjoy our Nationalpark und ahnte, wen er vor sich hatte: Wildhüter. Heldenhafte Wildhüter.
    Verdammte Idioten!
    Ein Sprung brachte ihn in Sicherheit, da krachte das erste Jagdgewehr los. Die Kugel verfehlte ihn und bohrte sich in die Wand des Gangs, zwei Kacheln zersplitterten. Es wurde weitergeschossen … und ein Teil des Feuers schien nicht ihm zu gelten. Jetzt gellten laute Schreie durch das Gebäude.
    Eric rannte zur Tür hinaus, die ihm in dem Augenblick wieder von der Putzfrau geöffnet wurde. Er umrundete das Haus, spähte um die Ecke und sah, wie der Grauhaarige hinter dem Lkw Deckung gesucht hatte, während gleich vier Wildhüter nach ihm schossen.
    »Das nennt man wohl zur falschen Zeit am falschen Ort«, murmelte Eric und rannte los, um näher an den Grauhaarigen zu gelangen.
    Der Mann schob sich um den Anhänger herum und feuerte dreimal mit seiner Pistole nach den Wildhütern, einer von ihnen ging mit einem Schrei auf den schneematschbedeckten Boden. Das hatte zur Folge, dass die anderen drei noch schneller schossen, dieses Mal auch unter dem Lkw hindurch nach den Füßen des Angreifers.
    Der Mann wurde getroffen, eine Kugel riss ihm den halben linken Knöchel weg, und er stürzte. Sein Schreien währte nicht lange, weil die Wildhüter aus allen Rohren durch den Spalt feuerten. Er bekam nicht einmal mehr die Gelegenheit, sich aufzurichten. Noch während er sich herumwälzte und auf ein Rad zukroch, erwischten ihn mehrere Projektile. Der Körper zuckte unter der Wucht der Einschläge, Blut floss aus den Wunden. Sie stellten das Feuer erst ein, nachdem der Mann zur Seite gekippt war und sich nicht mehr rührte.
    »Scheiße, klappt denn heute gar nichts?« Eric hetzte zu dem Toten, kniete sich neben das Rad und durchwühlte in dessen Schutz die Taschen.
    Er förderte den Autoschlüssel zutage – und fluchte. Es war eine von diesen modernen Chipkarten, ohne Metall, sondern nur auf einem Sender basierend. Sobald er den Knopf drückte, würde das Auto Geräusche von sich geben, Scheinwerfer und Blinker aufleuchten lassen. Einen besseren Hinweis konnten die Wildhüter gar nicht mehr bekommen. Eric fand außerdem das verbrannte Medaillon; beides steckte er ein und huschte mehr kriechend als gehend hinter weiteren geparkten Autos zum schwarzen Geländewagen des Grauhaarigen.
    Die Wildhüter rückten vor und sicherten sich gegenseitig. Wahrscheinlich hatten sie im Bürgerkrieg gekämpft und wussten sehr genau, auf was es im Gefecht ankam. Mit ihnen wollte sich Eric nicht anlegen.
    Vorsichtig hockte er sich neben den

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