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Sanft kommt der Tod

Sanft kommt der Tod

Titel: Sanft kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts J.D. Robb
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sie zitterte innerlich weiter, denn irgendein Verlangen hatte er noch immer nicht gestillt.
    »Eve.« Er legte eine Hand an ihr Gesicht. »Sieh mich an.«
    Sie tat, worum er bat, während sie noch mühsam darum rang, sich so fallen zu lassen wie bisher, wenn sie mit ihm vereint gewesen war. »In mir. Ich will dich in mir spüren.«
    Fordernd reckte sie sich ihm entgegen und zog ihn so tief es ging in sich hinein.
    So waren sie verbunden, wie es einzig ihnen beiden möglich war, sagte sie sich. Das hier war ihr Rhythmus, ihre Hitze, ihr Geruch. Sie sah ihm reglos ins Gesicht, bis ihr Blick verschwamm. Bis es nur noch Tempo und Bewegung, nur noch wilde, sich verzweifelt steigernde Erregung und am Ende schmerzliche Erlösung gab.
    Aber selbst als sie verschwitzt in seinen Armen lag, gab es immer noch den kleinen, kalten Fleck in ihrem Inneren, an den die Glut nicht vorgedrungen war.
     
    Eve erwachte früh am nächsten Morgen, doch die zweite Hälfte ihres Betts war bereits leer. Roarke saß nicht wie gewöhnlich auf dem Sofa und sah sich, die erste Tasse Kaffee in der Hand, Börsenberichte im Fernsehen an.
    Unglücklich zog sie sich an. Sie vermisste die Routine - die Gespräche und das Frühstück - und, verdammt noch mal, weshalb war er nicht da, um ihr zu sagen, dass sie wieder einmal die falsche Jacke zu der falschen Hose trug?
    Und am Abend vorher? Weshalb hatte er sich nicht wie sonst in ihre Arbeit eingemischt? Weshalb war er jetzt nicht hier und lag ihr damit in den Ohren, dass sie etwas essen müsste, weil sie später sicher nicht mehr dazu kam.
    Wütend legte sie ihr Waffenhalfter an. Es war okay. Er hatte viel zu tun, genau wie sie. Sie brauchte und sie wollte es auch gar nicht, dass er pausenlos in ihrer Nähe war.
    Sie marschierte in ihr Arbeitszimmer, um die Unterlagen zum Fall Foster mitzunehmen, obwohl alles auch auf dem Computer auf der Wache war, blickte kurz in Richtung der Verbindungstür und wollte gerade zu ihm gehen, als sie hörte, dass er sprach.
    »Nein, ich war schon auf. Ja, alte Gewohnheiten legt man eben nur mühsam ab.«
    Er war am Link, erkannte sie, und da sie nur seine Stimme hörte, hatte er den Lautsprecher anscheinend ausgestellt.
    »Ja, das war eine echte Überraschung. Sicher, das geht ganz bestimmt. Warum sagen wir nicht ein Uhr, im Sis ters Three? Ich denke, dass dir das Lokal gefallen wird. Soll ich dir einen Wagen schicken? Nein, Maggie, das ist keine Mühe. Also dann bis nachher.«
    Maggie, dachte Eve, während ihr der Magen in die Knie sank. Er sprach sie nicht ein wenig distanziert mit Magdalena, sondern liebevoll und warm mit Maggie an.
    Sie trat durch die Tür und sah, dass ihr das fast Unmögliche gelungen war: sie hatte ihn eindeutig überrascht. Doch sie hatte keine Ahnung, was er dachte, sondern konnte nur erkennen, dass sie während dieses kurzen Augenblicks nicht Teil seiner Gedanken und Erinnerungen war.
    Dann sah er sie mit einem geistesabwesenden Lächeln an.
    »Da bist du ja.«
    »Ja, hier bin ich. Du sitzt heute aber ganz schön früh hinter deinem Schreibtisch.«
    »Ich hatte um sechs Uhr unserer Zeit eine Videokonferenz mit London.« Hinter ihm piepste das Laserfaxgerät, doch er ignorierte das Geräusch. »Ich wollte gerade zu dir kommen und dich dazu überreden, noch mit mir zu frühstücken, bevor du gehst.«
    »Damit wärst du heute essenstechnisch ja schon bis zum Mittagessen ausgebucht.«
    »Wie bitte? Oh ja. Magdalena hat sich offenbar daran erinnert, dass ich Frühaufsteher bin.« Er steckte das Adressbuch, das auf seinem Tisch lag, in die Jackentasche und stand auf. »Wir treffen uns zum Lunch.«
    »Das habe ich gehört. Pass bloß auf, mein Freund.«
    »Worauf?«
    »Sie wäre nicht die erste alte Freundin, die die Hoffnung hegt, dass sie dich um der guten, alten Zeiten willen noch mal in die Kiste locken kann. Erinnre sie also am besten daran, dass du jetzt mit einer Polizistin schläfst.«
    Ein Hauch von Ärger huschte über sein Gesicht. »Ich habe nicht die Absicht, alte Gewohnheiten wieder aufleben zu lassen.«
    »Alte Gewohnheiten legt man nur mühsam ab. Hast du selbst gesagt.«
    Jetzt legte sich eine Spur von Eis in seinen Blick. »Hast du etwa gelauscht?«
    »Die Zwischentür war auf, und da ich in meinem Arbeitszimmer war und Ohren habe, hatte ich gar keine andere Wahl.«
    »Dann benutze deine Ohren gefälligst auch jetzt. Ich werde mit ihr Mittag essen, weiter nichts.« Er legte seinen Kopf ein wenig schräg und sah sie aus nachdenklich

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