Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sanft kommt der Tod

Sanft kommt der Tod

Titel: Sanft kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts J.D. Robb
Vom Netzwerk:
keine konkreten Spuren gibt.«
    »Haben Sie kein Vertrauen zu mir, Eve?«
    Genau das hatte Roarke sie gestern Abend ebenfalls gefragt, und zwar in genau demselben ruhigen Ton.
    Plötzlich war es um sie geschehen, und bevor sie sich zusammenreißen konnte, stieß sie mit erstickter Stimme aus: »Es geht um eine Frau.«
    Sofort war Mira klar, dass es um ein persönliches Problem und nicht um ihren Mordfall ging. »Setzen Sie sich nochmal hin.«
    »Ich kann nicht. Ich kann nicht. Da ist diese Frau, die er von früher kennt und mit der er mal zusammen war. Vielleicht hat er sie sogar geliebt. Ich glaube, er hat sie geliebt. Gott. Und jetzt ist sie wieder da und er ist ... ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich mache alles nur noch schlimmer. Ich mache alles immer nur noch schlimmer, auch wenn ich das nicht will.«
    »Glauben Sie, dass Roarke Sie je betrogen hat?«
    »Nein.« Sie presste sich die Finger vor die Augen. »Sehen Sie, ein Teil von mir würde am liebsten sagen: »Noch nicht , während dem Rest von mir bewusst ist, dass das vollkommener Unsinn ist. Das ist nicht seine Art. Aber sie ist hier und sie ist... sie ist nicht wie die anderen.«
    »Lassen Sie mich als Erstes sagen, dass Roarke Sie meiner persönlichen und professionellen Meinung nach auf eine Weise liebt, die keinen Raum für jemand anderen lässt. Und ich gebe Ihnen recht, es ist nicht seine Art, Sie zu hintergehen. Nicht nur, weil er Sie derart liebt, sondern auch, weil er dafür viel zu großen Respekt vor Ihnen - und sich selber - hat. Und jetzt erzählen Sie mir von dieser Frau.«
    »Sie ist wunderschön. Sie ist wirklich wunderschön. Sie ist jünger und hübscher, hat mehr Klasse und größere Titten als ich. Ich weiß, das klingt völlig lächerlich.«
    »Das tut es ganz sicher nicht. Ich kann diese Frau nicht leiden, obwohl ich ihr noch nie begegnet bin.«
    Eve wischte sich die Träne, die sich Bahn gebrochen hatte, von der Backe und stieß ein leises Lachen aus. »Ja. Danke. Ihr Name ist Magdalena. Aber er nennt sie manchmal Maggie.« Sie legte eine Hand auf ihren Bauch.
    »Mir ist schlecht. Ich kann nichts mehr essen und kriege nachts kaum noch ein Auge zu.«
    »Eve, Sie müssen mit ihm darüber reden.«
    »Das habe ich bereits getan. Wir haben bereits darüber geredet, uns dabei aber immer nur im Kreis gedreht und uns gegenseitig immer wütender gemacht. Ich habe einfach keine Ahnung, was ich machen soll.« Hin-und hergerissen zwischen Frustration und Furcht raufte sich Eve das Haar. »Ich kenne mich mit solchen Sachen ganz einfach nicht aus. Summerset hat mir erzählt, dass sie gefährlich ist.«
    »Summerset?«
    »Ja.« Miras überraschter Ton hätte Eve beinahe amüsiert. »Das ist echt der Hit, finden Sie nicht auch? Ich bin ihm tatsächlich lieber als diese Magdalena. Zumindest im Moment.«
    »Was mich nicht im Geringsten überrascht. Weshalb meint er, dass sie gefährlich ist?«
    »Er sagt, dass sie andere Menschen ausnutzt. Und dass sie Roarke vor zwölf Jahren verlassen hat.«
    »Das ist ganz schön lange her. Da muss er noch ziemlich jung gewesen sein.«
    »Ja.« Eve nickte, denn sie sah, dass Mira sie verstand. »Es verletzt einen noch mehr, wenn man jung ist, denn dann hat man noch kein dickes Fell. Sehen Sie, sie hat ihn verlassen. Was das Ganze noch viel schlimmer macht. Weil die Sache für ihn nicht erledigt ist, weil sie nie zu einem natürlichen Ende für ihn kam. Sie hat ihn damals sitzen gelassen. Und jetzt ist sie plötzlich wieder da.«
    Endlich nahm sie wieder auf der Kante ihres Stuhles Platz. »Wir waren in diesem schicken Restaurant. Es war ein Geschäftsessen, und ich kam wieder einmal zu spät. Ich hatte diesen Fall hereinbekommen und mich noch nicht einmal umgezogen, deshalb sah ich - na, Sie wissen schon - wie immer aus. Und dann sagte sie seinen Namen. Er hat den Kopf gedreht, und sie sah wirklich fantastisch aus. Trug ein rotes Kleid und hatte eine lange, blonde Mähne. Er hatte einen ganz bestimmten Blick, nur für einen ganz kurzen Moment, aber so lange hatte er einen ganz bestimmten Blick. Bisher hat er immer nur mich so angesehen, aber dann mit einem Mal auch sie. Nur für eine Sekunde, nein, nicht einmal so lange, nicht mal einen halben Herzschlag lang. Aber es war da. Ich habe es gesehen.«
    »Davon bin ich überzeugt.«
    »Zwischen den beiden ist etwas. Das spüre ich genau.«
    »Erinnerungen, Eve, haben eine ganz eigene Macht. Das wissen Sie. Aber es macht Gefühle nicht wieder lebendig, dass man

Weitere Kostenlose Bücher