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Sanft sollst du brennen

Sanft sollst du brennen

Titel: Sanft sollst du brennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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umwarf. Dann schaffte er es gerade noch bis in den Flur, bevor er sich übergeben musste. Jackman folgte ihm lachend.
    »Du besorgst mir mein Geld, Roger, oder?«
    »Ja. Ich besorge es.«
    Jackman packte ihn hart am Arm und flüsterte ihm ins Ohr: »Dein Onkel wird sehr bald sterben, nicht wahr?«
    Roger begann zu weinen. »Ja.«
    Zwei Stunden später fuhr Roger mit einem Taxi zum Flughafen und nahm den nächsten Flug nach Hause. Er hatte zu viel Angst, etwas zu trinken. Er wusste, dass er einen klaren Kopf brauchte. In Savannah würde er seinem Onkel Compton einen Besuch abstatten, um sich selbst davon zu überzeugen, dass der alte Mann im Sterben lag und er sein Geld bald bekommen würde.

16
    Kate rief sich zur Ordnung. Sie hatte lange genug in Selbstmitleid geschwelgt. Die Reise nach Boston hatte ihr eigentlich geholfen, sich über einige Dinge klar zu werden. Dylan hatte sie zwar abgelenkt, aber sie war fest entschlossen, so etwas Verrücktes nie wieder zu tun. Als sie aus dem Krankenhaus entlassen wurde, stand ihr Entschluss fest.
    Sie würde große Veränderungen vornehmen müssen, wobei für sie am wichtigsten war, dass es keine Geheimnisse mehr gab. Sie berief eine Familiensitzung ein und erklärte ihren Schwestern, wie düster sich ihre finanzielle Situation darstellte. Dann legte sie den Stapel Rechnungen auf den Küchentisch.
    Kiera war sprachlos. Isabel glaubte ihr kein Wort. Sie wollte nichts hören, das sich gegen ihre Mutter richtete. Kiera musste schlichten, als Kate von Isabel verlangte, endlich die Augen zu öffnen und aufzuhören, ihre Mutter zur Heiligen zu verklären.
    »Wir sind alle der Meinung, dass Mutter ihr Bestes getan hat«, sagte Kiera, »und dabei wollen wir es auch belassen. Streit bringt uns nicht weiter. Wir müssen einen Plan entwickeln.«
    Endlich beruhigte sich Isabel. »Du hast recht, Kiera. Mutter hat ihr Bestes getan. Wir mussten nie Hunger leiden, oder? Ich habe eine Zahnspange bekommen, als ich sie brauchte, und wir haben alle drei eine gute Schulausbildung.«
    Ihre Schwestern stimmten ihr zu.
    »Und, Kate, Mom hätte deinen Computer nicht versetzt, wenn es nicht nötig gewesen wäre, also hör auf, böse auf sie zu sein«, verlangte Isabel. »Sie kann sich schließlich nicht mehr verteidigen.« Sie ließ Kate keine Zeit zu antworten, sondern fuhr gleich fort: »Okay also.«
    »Wie meinst du das?«, fragte Kiera.
    Isabel holte tief Luft, legte ihre Hände auf den Tisch und sagte: »Ich nehme an, das hier«, sie nickte in Richtung der Rechnungen, »bedeutet, dass ich nicht aufs College gehen kann … noch nicht. Da Kiera ein volles Stipendium bekommt, kann sie ihr letztes Studienjahr zu Ende bringen, oder? Und wir beide, Kate, werden uns Jobs suchen müssen, wenn wir das Haus behalten wollen.«
    Kiera unterdrückte ein Lächeln. »Na, du bist ja eine richtige Strategin. Unter all den blonden Haaren steckt sogar ein bisschen Verstand.«
    »Du brauchst gar nicht so sarkastisch zu sein«, giftete Isabel.
    »Das war kein Sarkasmus«, erwiderte Kiera. »Das war ein verdecktes Kompliment.«
    »Isabel, deine Ausbildung ist viel wichtiger als das Haus. Es hat seinen Zweck erfüllt, und wir müssen es loslassen«, sagte Kate.
    »Aber wenn du einen wirklich tollen Job bekämst – bei deiner Ausbildung …«
    »Glaubst du im Ernst, sie lässt sich von der Bank ihre Firma wegnehmen?«, fragte Kiera.
    »Sie kann es wahrscheinlich nicht verhindern«, entgegnete Isabel. »Und wir brauchen doch schließlich Geld, oder? Die Stromgesellschaft stellt uns den Strom ab, wenn wir die Rechnungen nicht bezahlen. Wie lange haben wir Zeit? He, ich habe eine Idee. Wisst ihr, was wir tun sollten?«
    Kiera fragte lieber nicht. Isabel war berüchtigt für ihre unmöglichen Ideen. Auch diese war keine Ausnahme.
    »Wir können doch Zimmer vermieten.«
    »Selbst wenn wir Zimmer vermieten würden, könnten wir nicht genug Geld verdienen, um alle diese Rechnungen zu bezahlen und den Riesenkredit abzulösen«, sagte Kiera. Lächelnd fügte sie hinzu: »Es sei denn, wir nähmen pro Zimmer etwa zehntausend die Woche.«
    Isabel fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. »Okay, es war eine blöde Idee.«
    »Nein, keineswegs«, sagte Kate. »Es ist schon gut, dass du nachdenkst.«
    »Wenn ich so klug wie Kiera und du wäre, bräuchten wir uns gar keine Sorgen zu machen. Kiera kann doch mit ihren Stipendien alles bezahlen. Ich bin diejenige, die euch auf der Tasche liegt.«
    Kate verdrehte die Augen, und Kiera

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