Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)
beobachtete durch die verborgene Linse, wie Jenna Hughes ihr Schlafzimmer durchquerte, ihren Pullover auszog, sich bückte, um die Jeans abzustreifen. Ihre perfekt gerundeten Pobacken waren nur mit einem spitzenbesetzten Bikinislip bekleidet … mit einem schwarzen Slip mit hohem Beinausschnitt, der kaum ihre intimste Körperregion bedeckte.
Sein Glied zuckte ein bisschen, wurde hart, als sie ins Bad ging, das Wasser in der Dusche aufdrehte, dann ihren BH öffnete und das winzige Fetzchen schwarzen Stoffs an einen Haken bei der Glastür hängte.
»So ist’s recht«, flüsterte er und starrte mit plötzlich trockenem Mund auf den Bildschirm. Er hörte ein Stöhnen aus dem Vorzimmer und ärgerte sich. Marnie wurde allmählich wach. Die Schlampe! Eine Lehrerin, die in Bars Jagd auf immer die falschen Männer machte … die für einen Fick alles riskierte. Er wollte sie nicht hören, solange er Jenna betrachten konnte. Die perfekte Jenna. Sie zog ihren Slip aus, entblößte ihren wunderschönen Körper völlig, schob mit dem Fuß das hauchzarte Wäschestück aus dem Weg, blieb dann vor dem Waschbecken stehen, um sich rasch das Haar hochzustecken. Im Spiegel sah er ihre Brüste – groß, fest, mit spitzen kleinen Brustwarzen.
Dampf quoll aus der Duschkabine, als sie hineinstieg und die Tür hinter sich schloss.
Plötzlich war er steinhart, und er ließ die Hand an seiner Nacktheit hinabgleiten, um die glatte, kühle Haut seiner Erektion zu streicheln. Ganz sachte. Er stellte sich Jennas Hand an seinem Glied vor, das sinnliche Wunder ihrer Finger … und dann ihrer Zunge. Die berührte. Streichelte.
»Aaaaah.«
Jenna?
Nein, Marnie.
Im Nebenzimmer. Sie wachte auf.
Seine Erektion erschlaffte.
Es war Zeit, sich um Marnie zu kümmern.
28. Kapitel
C arter hatte es ernst gemeint, als er seine letzte Sitzung mit Dr. Randall als »Quatsch« bezeichnete. Sie kamen nicht von der Stelle, bewegten sich immer wieder im Kreis um die immer gleichen alten Emotionen herum. Ursprünglich hatte er auf Anraten der Bezirksstaatsanwältin Kontakt zu dem Psychologen aufgenommen, um seine Trauer zu bewältigen, doch er suchte Randall seitdem allenfalls sporadisch auf und fühlte sich immer unwohl in den Sitzungen.
Vor ein paar Jahren hatte er die Therapie ganz aufgegeben und sie in diesem Winter nur wieder aufgenommen, weil mit der Kälte die alten Albträume zurückgekommen waren. Schreckliche Albträume, in denen er Davids Gesicht unterm Eis sah, das zu ihm aufblickte und stumm die Lippen bewegte, während die Luft aus seiner Lunge wich, und noch düsterere Bilder von Carolyn, blutüberströmt im Wrack ihres Autos eingeklemmt. Während David in seinem Traum stumm blieb, fragte Carolyns Stimme immer und immer wieder: »Warum, Shane, warum? Warum kannst du mir nicht verzeihen?«
Eine gute Frage.
War es Carolyns Schuld gewesen, dass Shane seiner Arbeit als Deputy mehr Zeit gewidmet hatte als seiner Rolle als Ehemann? War es ihre Schuld gewesen, dass er noch nicht bereit war für das Kind, das sie sich so sehnlich wünschte? War es ihre Schuld gewesen, dass Shane sie ermunterte, ohne ihn mit Freunden auszugehen, wenn er arbeitete? War es ihre Schuld gewesen, dass Wes Allen, der tief im Herzen Künstler war, genau wusste, wie er einer einsamen Frau das Gefühl geben konnte, begehrt zu werden?
»Scheiße«, fluchte Carter leise und verscheuchte das Bild, das ihn seit Jahren verfolgte: die Vorstellung von Carolyn und Wes in seinem, Carters, Bett, während er seinen Dienst versah. Er umklammerte das Steuer fester. In diesem Moment klingelte sein Handy.
Er drückte schon vor dem zweiten Klingelton die Sprechtaste. »Carter«, bellte er.
»Sheriff, hier ist Hixx. Wir haben einen Unfall, nur ein Fahrzeug beteiligt, auf der Southeast Rivercrest – ein 1973er Toyota, zugelassen auf Roxie Olmstead.«
Die Reporterin. In der Nähe seines Hauses.
»Ist sie verletzt?«
»Weiß ich nicht. Sie war nicht in ihrem Fahrzeug, und der Schnee deckt alles zu.«
»Wo ist sie?«
»Das ist ja das Problem. Niemand weiß es. Sie hat ihr Büro gegen sieben Uhr verlassen, hat um zehn vor sieben ausgestempelt und ist, wie ihre Vermieterin angibt, noch nicht zu Hause gewesen, nicht einmal um mit dem Hund rauszugehen. Sie ist ledig, lebt allein. Wir haben die Krankenhäuser angerufen; sie ist nirgends eingeliefert worden. Sie hat auch weder einen Abschleppdienst angefordert noch bei der Polizei angerufen, um den Unfall zu melden. Bislang haben wir
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