Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)
Flüssigkeit aus der Nadel quellen ließ. Ihr entsetzter Blick begegnete seinem, und er lächelte wieder – das kalte, berechnende Grinsen eines Mörders.
Zum ersten Mal seit fünfzehn Jahren begann Roxie Olmstead zu beten.
29. Kapitel
J ake Turnquist hielt alles, was Harrison Brennan versprochen hatte, und noch mehr. Gebaut wie ein Hochleistungssportler, mit blauen Augen, denen nichts zu entgehen schien, kam er zu einem Gespräch mit Jenna, wurde handelseinig mit ihr und entschied sich, nachdem er das Grundstück in Augenschein genommen hatte, für die Atelierwohnung über der Garage, weil von dort aus das Gelände aus der Vogelperspektive zu sehen sei. Er erklärte sich einverstanden, in der Atelierwohnung zu übernachten, die Mädchen morgens zur Schule zu fahren und nach Schulschluss wieder abzuholen. Jenna machte sich größere Sorgen um das Wohlergehen ihrer Töchter als um ihr eigenes. Sie ließ sich auf seinen Vorschlag ein, ihr Handy mit einem GPS-Chip auszurüsten, ein Sprechfunkgerät bei sich zu tragen und auch in ihren Jeep ein GPS einzubauen. Die Mädchen sollten ebenfalls ein Handy mit GPS-Chip bekommen und Sprechfunkgeräte bei sich tragen.
»Das wird komisch«, prophezeite Cassie, während sie aus dem Küchenfenster zusah, wie Jake seine Ausrüstung aus einem Trailer lud, der an seinen Pick-up angehängt war. Einen Seesack über der Schulter und in jeder Hand einen Ausrüstungskoffer, schleppte er die mitgebrachten Geräte die Außentreppe hinauf. »Das ist wie ›Big Brother Is Watching You‹.«
»Aber eure Mutter wird sich bedeutend sicherer fühlen.« Jenna schloss die Spülmaschine, und ihr Blick folgte Cassies.
»Wie lange bleibt er?«
»So lange, wie es nötig ist.«
Sein Atem kondensierte in der kalten Luft, als Turnquist die Außentreppe zu der Wohnung wieder hinuntereilte. Er lief zu seinem Pick-up, lud einen Schlafsack, einen Laptop und ein Gewehr mit Zielfernrohr aus.
»Gruselig«, flüsterte Cassie.
Jenna drückte die Hand ihrer Tochter. »Aber sicherer.«
»Ich weiß nicht, ob ich mich unbedingt sicherer fühle, wenn hier ein Fremder mit Waffen und Nachtsichtgeräten und Agentenkram wohnt«, wandte Cassie ein, und Jenna ließ ihre Hand los. »Er hält sich wohl für Rambo oder so.«
Rambo wäre nicht schlecht , dachte Jenna, sagte jedoch: »Wir wollen ihm eine Chance geben, ja?« Am Vortag hatte Turnquist ihr persönlich eine drei Seiten lange Liste mit Referenzen überreicht. Neun der Namen auf der Liste hatte Jenna angerufen, und alle hatten Turnquist in den höchsten Tönen gelobt und wärmstens empfohlen.
»Ich würde ihm bedenkenlos meine Töchter anvertrauen. Oder auch meine Enkelinnen«, hatte ein Mann verkündet.
»Er hat uns geholfen herauszufinden, wer uns terrorisierte«, berichtete eine Frau. »Jake Turnquist hat die Hooligans gestellt, die in unserem Garten ein Kreuz verbrannt und die Reifen unseres Pick-ups aufgeschlitzt hatten. Hat sie geschnappt und die Polizei gerufen. Danach konnten wir endlich wieder ruhig schlafen.«
Kein einziger hatte auch nur ein Wort gegen den Mann gesagt.
Jenna hatte ihn auf der Stelle engagiert.
Als sie jetzt zusah, wie er in die Wohnung über der Garage einzog, verspürte sie Erleichterung. Obwohl Jake Turnquist nicht ihre erste Wahl als Bodyguard war. Im Stillen wünschte sie sich, sie hätte den Sheriff zu ihrem Schutz und dem ihrer Töchter anheuern können. Seit sie sich mit dem Gedanken an einen Bodyguard trug, hatte sie sich insgeheim vorgestellt, wie Shane Carter sich in der Atelierwohnung einrichtete, das Grundstück bewachte, abends mit ihr zusammensaß, sicherstellte, dass alle Türen und Fenster verriegelt waren und der Zaun, der ihre Ranch umgab, intakt war.
So sehr Carter sie auch emotional durcheinander brachte, Jenna vertraute doch seinen Instinkten und respektierte ihn als Polizisten. Von Rinda hatte Jenna genug über seine Persönlichkeit erfahren, um zu wissen, dass er alles Notwendige zu ihrer Sicherheit und der ihrer Töchter unternehmen würde.
Allerdings musste er den gesamten Bezirk beschützen, nicht nur ihre kleine Familie.
Trotzdem … Sie stellte sich vor, wie er seinen Koffer die Garagentreppe hinauftrug.
Also wirklich, Jenna, mach dir doch nichts vor. Du willst ihn gar nicht in der Atelierwohnung, stimmt’s? Etwas in dir wüsste gern, wie es ist, von diesem Mann im Arm gehalten, geküsst, geliebt zu werden.
Wow! Sie verbannte den Gedanken energisch aus ihrem Bewusstsein.
Woher war er
Weitere Kostenlose Bücher