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Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Titel: Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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keinen Kontakt zu Freunden und Familie aufgenommen.«
    »Vielleicht hat sie sich aus dem Staub gemacht. Hat womöglich zu viel getrunken, wollte sich den Konsequenzen entziehen und versteckt sich irgendwo, bis sie wieder nüchtern ist.«
    »Es sieht so aus, als hätte jemand sie mitgenommen. Reifenspuren eines zweiten Fahrzeugs und Stiefel- oder Schuhabdrücke. Merkwürdig ist dabei allerdings, dass ihre Handtasche und ihr Laptop noch im Wagen liegen. Sie hat sie nicht mitgenommen, und derjenige, der bei ihr am Unfallort war, auch nicht.«
    Carter lief ein kalter Schauer der Angst über den Rücken.
    »Und da ist noch etwas. Sie hat sich eine Route ausgedruckt, aus dem Internet. Den Weg zu Ihrem Haus, Sheriff.«
    »Zu meinem Haus?« Was zum Teufel sollte das? Er empfand so etwas wie ein schlechtes Gewissen. Hatte diese Olmstead ihm nicht schon die ganze Woche über aufgelauert, um ihn zu einem Interview zu überreden oder wenigstens einen O-Ton von ihm zu ergattern? Er hatte sie ignoriert. »Sichern Sie die Unfallstelle«, sagte Carter und trat aufs Gas. Der Chevrolet Blazer schoss vorwärts, schleuderte nur leicht. »Ich bin gleich da.«
    Carter gefiel die Geschichte nicht, sie erinnerte ihn an Sonja Hatchells Verschwinden. Daran, wie Mavis Gette am Catwalk Point gefunden wurde. Zwei Fälle, die nicht zwangsläufig in Verbindung standen, zwei völlig verschiedene Situationen. Zum einen eine Anhalterin, die zu dem falschen Kerl ins Auto gestiegen war, zum anderen eine Kellnerin, die in einer eiskalten Nacht samt ihrem Fahrzeug verschwunden war. Doch alle standen im Zusammenhang mit dieser Gegend. Zieh keine voreiligen Schlüsse , ermahnte er sich, doch er hatte ein schlechtes Gefühl in dieser Sache, ein äußerst schlechtes. Es wollte auch nicht weichen, als er durch das Schneetreiben bis zu der Abzweigung fuhr, an der mittlerweile nicht nur ein Streifenwagen der Staatspolizei von Oregon eingetroffen war, sondern auch mehrere Reporter vom Banner und anderen Zeitungen herumstanden. Zudem sah er einen Ü-Wagen des lokalen Nachrichtensenders. Auslöser war wahrscheinlich der Anruf der Polizei bei der Zeitung, als sie versuchten, Olmstead ausfindig zu machen. Jemand musste dann den Fernsehleuten einen Tipp gegeben haben.
    Eine zierliche Frau in blauem Parka stürzte sich auf ihn und hielt ihm ein Mikrofon unter die Nase. »Sheriff Carter? Ich bin Brenda West von KBST.« Sie hatte einen Kameramann im Schlepptau. »Glauben Sie, dass zwischen Roxie Olmsteads Verschwinden und dem Fall Sonja Hatchell ein Zusammenhang besteht?«
    Carter drehte sich zu der Reporterin um und bemerkte, dass die Kamera auf ihn gerichtet war. »Wir wissen noch gar nicht, ob sie überhaupt verschwunden ist. Bislang haben wir es lediglich mit einem Unfall zu tun, der wahrscheinlich auf die Witterungsverhältnisse zurückzuführen ist. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt will ich nicht mehr dazu sagen und mich auch nicht in Spekulationen ergehen.«
    Sie bedrängte ihn weiter, winkte ihren Kameramann heran, doch Carter ignorierte sie und stapfte zum Unfallort. Zum Glück folgte sie ihm nicht hinter die Absperrung.
    Die Lage war genauso, wie Hixx sie am Telefon geschildert hatte, doch als Carter dastand, den Wind im Rücken, inmitten des Schneetreibens, und den eingedrückten Kühler des Toyota betrachtete, kamen ihm Zweifel. Hier war was faul.
    Ausgesprochen faul.

    Sie lag auf einer harten, kalten Platte, als sie erwachte. Jeder Muskel in Roxies Körper schmerzte. Ihr Kopf dröhnte. Sie hatte einen üblen Geschmack im Mund. Und vor allem war ihr kalt. So verdammt kalt, dass sie kaum atmen konnte. Sie schlug die Augen auf, als Erinnerungen in ihr Bewusstsein strömten. Sie war auf dem Weg zum Sheriff gewesen, irgendein Spinner hatte sie von der Straße gedrängt, es war zu einem scheußlichen Unfall gekommen, und dann hatte der Typ sie mit einem Elektroschocker betäubt.
    Noch schlimmer: Sie war nackt.
    Hatte nichts am Leib außer einer Gänsehaut.
    Himmel, was hatte der Mistkerl mit ihr gemacht?
    Sie war gefesselt, konnte sich nicht rühren und fürchtete sich zu Tode, doch sie versuchte, ihre Angst niederzukämpfen. Ganz gleich, wo sie sich befand, sie musste hier raus. Auf der Stelle. Und sie musste sich ruhig verhalten, um den Perversen nicht darauf aufmerksam zu machen, dass sie wach war. Langsam drehte sie den Kopf auf der kalten, glatten Betonplatte, reckte den Hals, spähte angestrengt um sich in der Hoffnung, einen Hinweis darauf zu entdecken, wo

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