Sanfte Eroberung
dass du es wolltest.«
Dass er zu einem gewissen Grade Recht hatte, konnte sie nicht leugnen. Sie wollte wissen, wie sinnliche Wonnen sich anfühlten. Und sie hatte festgestellt, dass sie ihre kühnsten Fantasien übertrafen.
Auf ihr Schweigen hin blickte Heath ihr in die Augen. »Wir werden ein Liebespaar, Lily, daran hege ich keinen Zweifel. Und wenn wir uns richtig lieben, wird es sein, weil du mich zum Ehemann willst.«
Sie spreizte die Finger auf seiner muskulösen Brust. Nein, sie weigerte sich-, seine Behauptung hinzunehmen. »Du hängst einem Fantasiegespinst nach.«
»Falls dem so ist, handelt es sich um ein besonders schönes Fantasiegespinst. Noch lieber allerdings male ich mir aus, dich in meinem Bett zu haben. Wenn wir verheiratet sind, werde ich dich mit Freuden alles über Wonne und Leidenschaft lehren.«
Zu ihrem Verdruss erschienen sogleich wilde, verruchte Bilder in ihrem Kopf, die Lily nur mit einiger Mühe vertreiben konnte. » Wenn wir verheiratet sind? «, wiederholte sie. »Deine Arroganz ist erstaunlich! «
Ihr spöttischer Tonfall zauberte ein Funkeln in seine haselnussbraunen Augen. »Ich verspreche dir, dass du unser Ehebett genießen wirst, denn ich übertreibe nicht, wenn ich behaupte, dass ich mich beim Liebesakt recht begabt zeige. « Als wollte er es ihr beweisen, beugte er sich hinab und küsste ihre linke Brustspitze.
Ein sehnsüchtiges Kribbeln durchfuhr Lily und wie von selbst wiegte sie sich ihm bebend entgegen. Erschrocken stemmte sie sich abermals von ihm ab.
Als er sie schließlich losließ, kletterte sie von seinem Schoß und wandte sich zitternd ab, um ihr Unterhemd und das Hemd zu richten, damit ihr Busen bedeckt war. Zweifellos wäre Heath ein überragender Liebhaber.
»Ich vermute, du willst Fleur erzählen, was zwischen uns vorgefallen ist«, sagte sie gereizt, »auf dass sie dich mit weiteren Punkten belohnt.«
Ruhig richtete auch er seine Kleidung, wie sie aus dem Augenwinkel wahrnahm. »Gewiss nicht. Ein Gentleman spricht niemals über seine amourösen Erfolge. Dies bleibt unter uns.«
Ohne etwas zu entgegnen, ging sie zur Tür und schloss sie auf.
»Bedeutet das, unser Fechtunterricht ist für heute beendet?«, fragte Heath hinter ihr.
Lily blickte sich zu ihm um. »Ja, das ist er. Und ich lege keinen Wert auf weiteren Unterricht jedweder Art von dir. Ich traue dir nicht. «
Er lüpfte eine Braue. »Du traust mir nicht? Ist es nicht eher so, dass du dir nicht vertraust, wenn du mit mir allein bist? «
Was für eine Frage! Lily würdigte sie keiner Antwort, riss die Tür auf und ging hinaus. Zu ihrem Verdruss musste sie erkennen, dass sie immer noch Leidenschaft mit diesem verlockenden, höchst ärgerlichen Mann wollte.
Neuntes Kapitel
Ich verstehe nun, warum der Marquess die Frauen dazu bringt, in Ohnmacht Zu fallen. Doch mich in ihn - oder irgendeinen Mann - zu verlieben, ist indiskutabel
Lily an ihre Schwestern
Lily hoffte vergeblich, gefährliche Begegnungen mit Heath in nächster Zukunft vermeiden zu können, denn am selben Abend erklärte Fleur, dass ihre Schülerinnen einen echten Gentleman brauchten, an dem sie ihre neu erworbenen Fertigkeiten proben konnten.
Lily nämlich beschloss, da er sie ohnehin belagerte, konnte sie ihren unerwünschten Verehrer ebenso gut sinnvoll einsetzen. Also überwand sie ihr Unbehagen und schickte Heath eine Nachricht zu seinem Londoner Stadthaus, in der sie ihn um seine Hilfe beim Unterricht am nächsten Morgen um zehn Uhr bat.
Solange die anderen jungen Frauen um sie herum waren und sie es umging, mit ihm allein zu sein, konnte sie ihm eher widerstehen - redete sie sich ein.
Ihr hätte klar sein müssen, dass es sich dabei um Wunschdenken handelte. Heath so kurz nach ihrem atemberaubend sinnlichen Erlebnis wiederzusehen, löste einen wahren Tumult in ihr aus. Und obgleich sie bei der Begrüßung willentlich Desinteresse heuchelte, musste sie immerfort an jedes einzelne Gefühl denken, das sie bei ihrem erotischen Zwischenspiel gestern empfunden hatte. An den verblüffenden Feuersturm, den er in ihr entfacht hatte
Nun verstand sie, warum die Frauen begeistert zu ihm ins Bett sprangen und um seine Gunst kämpften.
Zum Glück waren Fleur und Chantel da, um die Klasse anzuleiten, stellten den Mädchen Lord Claybourne vor und richteten alles so her, wie es für die Soiree geplant war.
Lily staunte, welche Wirkung Heath auf die Damen hatte. Mühelos eroberte er sie alle mit seinem Charme, nahm
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