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Saphirtraenen (Gesamtausgabe)

Saphirtraenen (Gesamtausgabe)

Titel: Saphirtraenen (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Jaeger
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um eine andere Meinung zu hören.
    „Er ist ein halber Dämon.“
    Enya nickt, diese Information ist ihr bekannt, denn auch sie weiß, dass Niamhs Kind alle Elemente in sich trägt und dass Edan der Vater ist.
    „Ich habe meine Schwester nie kennengelernt, sie starb bei seiner Geburt. Oder besser gesagt: Sie starb wegen seiner Geburt. Die Geschichte ist zu lang, um sie wiederzugeben und dies ist auch eigentlich die Aufgabe der Erzählerin. Kurz vor unserer Abreise nahm sie mich bei Seite um mir zu gestehen, dass sie Niamh die Geschichte meiner Schwester erzählt habe. Von der unglücklichen Liebe über die Besessenheit ihres Geliebten von einem Dämon bis zu ihrem Tod bei seiner Geburt. Als hätte sie etwas geahnt. Ich glaube, die Erzählerin weiß bescheid. Sie wusste von Anfang an, wer Edan ist und dass er mit Niamh unterwegs ist. Sie versicherte mir aber, dass sie Niamh nie direkt erklärt hat, warum sie ihr diese Geschichte erzählte. Dafür bin ich ihr dankbar.“
    Enya nickt, noch immer sprachlos.
    „Als meine Schwester starb brauchte mein Vater einen neuen Erben. Nur deshalb wurde ich geboren. In gewisser Weise verdanke ich diesem Bastard dort drüben mein Leben.“
     
    Als wir uns endlich voneinander lösen lächelt Edan mich glücklich an. Zielsicher steuern wir auf unsere neuen Reisebegleiter zu.
    „Edan, Enya. Enya, Edan“, stelle ich die beiden vor und verfluche die Kapuze dafür, dass sie mich daran hindert, Edans Gesichtsausdruck zu sehen.
    „Sehr erfreut.“
    Zu meiner Erleichterung klingt seine Stimme genauso kühl wie Cedric gegenüber. Stumm stehen wir beieinander, die Stimmung ist mehr als unterkühlt. Ich betrachte den kreisenden Vogel über uns und ignoriere das schmerzhafte Ziehen in meinem Bauch.
    „Wo finden wir Yuhla und das Armband?“, durchbreche ich schließlich die Stille.
    Cedric schüttelt den Kopf und sieht mich leicht verwirrt an.
    „Ungefähr zwei Tagesreisen von hier entfernt, wenn wir zu Fuß gehen.“
    Bittend sehe ich Edan an, um ihn deutlich zu machen, dass es jetzt an der Zeit ist, sein Haustierchen zu rufen. Aber er hebt nur die Hand und deutet auf einen besonders steilen Berghang in weiter Ferne, der sich gegen den wolkenlosen Himmel abhebt. Seine Kuppe ist schneebedeckt.
    „Solange wir nicht dort hinauf müssen.“
    Sowohl Enya als auch Cedric und ich sind überrascht, einen Witz von Edan zu hören und stimmen zaghaft in sein leises Lachen ein.
    Der erste Abschnitt unserer Reise verläuft erstaunlich gut. Ich spüre, wie Cedric und Enya sich immer wieder bedeutungsschwangere Blicke zuwerfen, ignoriere es aber gekonnt. Edan stützt mich, wo er nur kann und reicht mir bei besonders steilen oder rutschigen Passagen seine warme und kräftige Hand. Bei jeder Berührung durchfluten Glückshormone meinen Körper und ich erwische mich mehr als einmal dabei, wie ich trotz Schmerzen im Unterleib dümmlich vor mich hin grinse.
    Auch Enya fällt meine merkwürdige Laune auf, denn sie schüttelt mehr als einmal verständnislos den Kopf. Als wir endlich eine Pause machen steht die Sonne schon hoch am Himmel und meine Klamotten sind schweißdurchtränkt. Dankbar trinke ich kühles Wasser, welches aus einer Felsspalte tritt und sich in einem dünnen Rinnsal am Boden sammelt.
    Etwas von dem Kühlen Nass spritze ich mir zudem ins Gesicht und lasse es über meine Handgelenke laufen. Unser Mittagessen besteht aus Brot und Käse, wobei ich das Milchprodukt mit gerümpfter Nase zurückweise. Mein Magen rebelliert allein bei dem Geruch, obwohl ich es früher gerne gegessen habe. Eine Schwangerschaft ist wirklich anstrengend. Als ich mich von den anderen trenne um hinter einem Busch zu verschwinden, kremple ich mein Oberteil hoch und betrachte die Wölbung meines Bauches, die bedrohlich schnell wächst. Zur Unterstreichung meiner Gedanken tritt das Kind kräftig und ich stöhne laut auf so dass sogleich besorgt mein Name gerufen wird. In einem selbst für mich wenig überzeugenden Tonfall bestätige ich, dass es mir gut geht.
    „Zumindest den Umständen entsprechend“, füge ich murmelnd hinzu und stopfe mir eines der schmerzlindernden Kräuterblätter in den Mund, um darauf herum zu kauen.
    Als die Sonne den Horizont erneut küsst und die Welt sich um uns herum rosa färbt, bereiten wir unser Lager vor. Doch als ich es wage, ein Stück Holz zur Feuerstelle zu schleppen befiehlt Edan mir mich zu schonen. Ich komme dieser Anweisung gerne nach und setze mich auf die zerschlissene Decke,

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