Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sara & Fuxia: Das Zauberamulett (German Edition)

Sara & Fuxia: Das Zauberamulett (German Edition)

Titel: Sara & Fuxia: Das Zauberamulett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schleifer
Vom Netzwerk:
gekommen war, so schnell und diesmal lautlos verließ er den Turm wieder. Kaum hatte er die Türschwelle übertreten, verstummte das Feenhaar. Noch mehr: Es verlor auch seinen Glanz. Scheinbar hatte es alle Magie gegeben, die es in sich hatte. Jetzt sah es aus wie ein ganz normales Haar. Fast so blond wie das von Fuxia, bevor sie begonnen hatte, es sich mit Henna zu färben.
    Langsam erwachte Fuxia aus ihrer Trance. Sie murmelte ein paar Worte und ihr „Unsichtbarkeitszauber“ verschwand. Sie stand jetzt wieder in voller Größe und Sichtbarkeit da. Fuxia musste ein paar Mal den Kopf schütteln, um ihn wieder frei zu bekommen. Und dann musste sie auch noch die Beine schütteln, um die Müdigkeit aus ihnen zu bekommen. Und schließlich schüttelte sie nochmals ihren Kopf und ihre roten Haare flogen wild in der Gegend herum. Erst dann war sie wieder einigermaßen bei Sinnen. Sie sah das blonde Feenhaar auf dem Tischchen liegen und langsam kam die Erinnerung zurück. Der Troll war hier eingebrochen! Und er hatte etwas aus dem Kasten seiner Mutter gestohlen. Es war etwas Rundes. Und es hatte geglitzert. Oh nein! Der Troll hatte Gwendolins Zauberkugel!
    Sofort machte sich Fuxia auf die Verfolgung. Zuerst packte sie noch das Feenhaar. Sie band es sich mehrmals um den Finger. Wer weiß, vielleicht steckte ja doch noch etwas Zauber darin. Und wenn nicht: Es war sicher ein gutes Mittel, um Mariella ein bisschen zu ärgern.
    Zum Glück war der Troll noch nicht weit gekommen. Er hatte sich vor dem Turm etwas Zeit genommen, um die Zauberkugel sicher in seiner verbeulten Tasche zu verstauen. Als Fuxia aus der Eingangstür gestürmt kam, brach sich der Troll eben erst einen Weg durchs Unterholz. Scheinbar hatte er keine große Vorliebe für die Trampelpfade, die kreuz und quer durch den St. Nimmerleins Wald führten. Vorsichtig, wie in der Nacht zuvor, folgte Fuxia dem Troll, der ein immer größeres Rätsel für sie wurde. Er konnte nicht nur ein bisschen zaubern, er hatte jede Menge Tricks auf Lager. Das musste sie ihm schon lassen. Schließlich war es kein Kinderspiel, die Sicherheitszauber ihrer Mutter zu umgehen. Der Troll hatte es aber geschafft!
    Fuxia folgte dem leise vor sich hin pfeifenden Troll einige Minuten, bis ihr klar wurde, was das Ziel des Trolls war. Er wollte zu Sara. Eigentlich logisch, die zwei Freundinnen in ein und der selben Nacht auszurauben. Nachdem der Hexe klar wurde, wo der Troll hinwollte, brach sie ihre Verfolgung ab. Statt dessen nahm sie eine Abkürzung und erreichte Saras Hütte deutlich früher als der Troll.
    Von außen konnte sie kein Licht brennen sehen. Sie stellte sich unter das Zimmer von Sara und rief leise ihren Namen. Keine Reaktion. Das Ganze noch mal. Wieder nichts. Ein letztes Mal noch, diesmal schon mit lauterer Stimme und jetzt kam auch eine Antwort. Aber nicht die, die sich Fuxia gewünscht hatte. Es war nur das Jaulen von Saras Werpudel.
    „Da stimmt doch was nicht“, dachte sich Fuxia nicht ganz zu Unrecht. Sie überlegte kurz, beschloss, dass Mercutio und Titania noch nicht wieder zu Hause sein konnten und stürmte ohne anzuklopfen in das Haus. Es war stockfinster im Untergeschoss und weit und breit keine Spur von Saras Eltern – ganz so, wie sie vermutet hatte. Flugs hastete sie die Stufen hinauf zu Saras Zimmer. Ihr war schön langsam ein wenig unwohl in ihrer Haut. Ganz allein und ungebeten in einem Vampirhaus – und das nach den Vorfällen der letzten Tage und ganz besonders nach ihrem Streit mit Sara . . . Aber die Sorge um ihre Freundin war stärker und ließ die kleine Hexe ihre schlimmste Furcht vergessen.
    Fuxia stolperte wie so oft in ihrer Hektik über die letzte Stufe und fiel der Länge nach hin. In Saras Zimmer begann Moritz sofort Alarm zu schlagen, oder besser zu bellen.
    „Schtttt!“, zischte Fuxia durch den Türspalt. Mühevoll und zitternd richtete sie sich auf und putzte sich mit den Händen den Staub von ihrem Hexenkleid. Dann nahm sie nochmals all ihren Mut zusammen, schnaufte einmal tief durch und stieß dann die Tür zu Saras Zimmer auf. Ein schwarzer Schatten sprang auf sie zu und bevor Fuxia „Autsche-Bautsche“ sagen konnte lag sie schon wieder da. Diesmal nicht am Bauch, sondern am Rücken. Und auf ihrem Bauch lag Moritz, Saras Werpudel. Er hechelte und jappste und schleckte mit seiner sabbrigen Zunge Fuxias Gesicht ab.
    „Schon gut, schon gut, Moritz. Ich freu mich ja auch, dich zu sehen, aber könntest du dich bitte von mir runter

Weitere Kostenlose Bücher