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Sara Linton 01 - Tote Augen

Sara Linton 01 - Tote Augen

Titel: Sara Linton 01 - Tote Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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Sind Sie beide in Ordnung?«
    Faith nickte. Will starrte nur auf den Boden.
    » Freut mich, zu sehen, dass ihr beide endlich ein Paar geworden seid«, sagte Amanda zu Will. » Sie sind für den Rest der Woche ohne Bezahlung suspendiert, aber glauben Sie keine Sekunde lang, dass Sie deswegen aufhören dürfen, sich für mich den Arsch aufzureißen.«
    Wills Stimme klang kehlig und belegt. » Ja, Ma’am.«
    Amanda ging aufs Treppenhaus zu. Sie folgten ihr, und Faith bemerkte, dass ihre Chefin nichts von ihrer üblichen Anmut, nichts von ihrer Kontrolle hatte. Sie wirkte ebenso schockiert wie sie beide.
    » Schließen Sie die Tür.«
    Als Faith die Tür zuzog, sah sie, dass ihre Hände immer noch zitterten.
    » Charlie untersucht gerade Anna Lindseys Wohnung«, sagte Amanda, und ihre Stimme hallte durchs Treppenhaus. Sie nahm die Lautstärke etwas zurück. » Er ruft an, wenn er was findet. Dass Sie sich dem Portier nicht mehr nähern dürfen, versteht sich wohl von selbst.« Das war an Will gerichtet. » Die forensischen Ergebnisse dürften morgen früh da sein, aber bei dem Zustand der Wohnung sollten Sie sich keine allzu großen Hoffnungen machen. Die Technik hat es noch nicht geschafft, sich in die Computer zu hacken, die die Frauen benutzten. Sie probieren alle Passwort-Programme, die sie haben. Es könnte Wochen oder Monate dauern, sie zu knacken. Die Anorexie-Website läuft über eine kleine Scheinfirma in Friesland, wo immer das ist. In Übersee auf jeden Fall. Sie gibt uns keine Registrierungsinformationen, aber die Technik konnte die Statistiken für die Seite aus dem Web ziehen. Sie haben ungefähr zweihundert einmalige Nutzer pro Woche. Das ist alles, was wir wissen.«
    Will sagte nichts, deshalb fragte Faith: » Was ist mit dem leeren Haus hinter Olivia Tanners Haus?«
    » Der Schuhabdruck stammte von einem Männerschuh Größe vierundvierzig, von Nike, der landesweit in zwölfhundert Filialen verkauft wird. In der Cola-Dose hinter der Bar haben wir ein paar Zigarettenstummel gefunden und versuchen, die DNS zu isolieren, aber wer weiß, zu wem die dann gehört.«
    Faith fragte: » Was ist mit Jake Berman?«
    » Was glauben Sie wohl?« Amanda atmete tief durch, wie um sich zu beruhigen. » Wir haben eine Skizze und sein Verhaftungsfoto ins staatliche Netzwerk gestellt. Ich bin mir sicher, die Presse wird darauf anspringen, aber ich habe sie gebeten, mindestens vierundzwanzig Stunden zu warten.«
    In Faiths Kopf drängten sich die Fragen, aber es kam keine einzige heraus. Vor weniger als einer Stunde hatte sie in Olivia Tanners Küche gestanden, aber sie konnte sich beim besten Willen an kein einziges Detail des Hauses mehr erinnern.
    Schließlich machte Will den Mund auf. Seine Stimme klang so niedergeschlagen, wie er aussah. » Sie sollten mich feuern.«
    » So einfach kommen Sie nicht davon.«
    » Ich meine das ernst, Amanda. Sie sollten mich feuern.«
    » Ich meine es ebenfalls ernst, Sie ignoranter Esel.« Amanda stemmte die Hände in die Hüften und sah nun eher wieder aus wie die normale, verärgerte Amanda, die Faith kannte. » Anna Lindseys Baby ist dank Ihnen in Sicherheit. Ich denke, das ist ein Sieg für das Team.«
    Er kratzte sich den Arm. Faith sah, dass die Haut auf seinen Knöcheln aufgeplatzt und blutig war. Sie dachte an diesen Augenblick in dem Gang, als sie ihre Hände an sein Gesicht gelegt und ihn fast genötigt hatte, ruhig zu werden, weil sie nicht wusste, wie sie in der Welt zurechtkommen sollte, wenn Will Trent nicht mehr der Mann war, mit dem sie seit einem Jahr fast jeden Tag ihres Lebens teilte.
    Amanda schaute Faith direkt an. » Geben Sie uns ein paar Minuten.«
    Faith stieß die Tür auf und kehrte in den Gang zurück. Auf der Intensivstation herrschte eine gewisse, gedämpfte Geschäftigkeit, allerdings nichts im Vergleich zur Hektik unten in der Notaufnahme. Die beiden Polizisten standen wieder auf ihrem Posten vor Annas Tür, und ihre Blicke folgten Faith, als sie vorüberging.
    Eine der Schwestern sagte: » Sie sind in Untersuchungsraum drei.«
    Faith wusste nicht, warum sie diese Information erhielt, ging aber trotzdem zu Untersuchungsraum drei. Drinnen sah sie Sara Linton. Sie stand neben einer Babywiege aus Plastik. In ihren Armen hielt sie ein Baby – Annas Baby.
    » Er schafft das«, sagte Sara zu Faith. » Es wird ein paar Tage dauern, aber er kommt wieder in Ordnung. Und vor allem glaube ich, es wird ihnen beiden helfen, dass er wieder bei seiner Mama

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