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Sarah Maclean

Sarah Maclean

Titel: Sarah Maclean Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mit neun verruchten Dingen einen Lord bezwingen
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glitten, ließ Callie die Finger über ihren eigenen Hals
    wandern und stellte sich dabei vor, die federleichte Berührung
    käme von ihm. Sie beobachtete, wie seine Hand über das Mie-
    der seiner Geliebten strich, den Ausschnitt sanft nach unten
    zog und eine Brust entblößte. Verwegen blitzten seine Zähne im
    Mondlicht, während er auf die vollkommene Wölbung blick-
    te und nur sagte: „Wunderschön!", ehe er die Lippen zu der
    dunklen Spitze senkte, die sich in der Nachtluft und durch sei-
    ne Liebkosungen verhärtet hatte. Seine Geliebte warf eksta-
    tisch den Kopf zurück, unfähig, die Lust zu bezähmen, die sie in
    seinen Armen empfand. Callie konnte sich von dem Schauspiel
    nicht losreißen, strich sich über die eigenen Brüste, spürte, wie
    die Spitzen unter dem Seidenstoff hart wurden, und stellte sich
    vor, es wäre sein Mund.
    „Ralston ..."
    Der Name, von der Geliebten gestöhnt, drang durch die
    Lichtung herüber und weckte Callie aus ihren Träumen. Scho-
    ckiert ließ sie die Hand sinken und wandte sich von der heim-
    lich beobachteten Szene abrupt ab. Sie lief durch das Laby-
    rinth, wollte nun unbedingt weg, und hielt erst wieder an der
    Marmorbank inne, an der ihr nächtliches Abenteuer begonnen
    hatte. Schwer atmend sammelte sie sich, entsetzt von ihrem
    eigenen Benehmen. Eine Dame lauschte nicht. Vor allem nicht
    auf diese Art.
    Außerdem hatte sie nichts von derartigen Fantasien.
    Sie versuchte den Schmerz beiseitezuschieben, der sich ein-
    stellte, als sie die Wahrheit erkannte: Den wunderbaren Mar-
    quess of Ralston würde sie niemals bekommen, auch nicht je-
    mand Vergleichbaren. Sie war sich nun absolut sicher, dass das,
    was er vorhin zu ihr gesagt hatte, keineswegs die Wahrheit ge-
    wesen war, sondern die Lügen eines unverbesserlichen Verfüh-
    rers, die nur dazu dienen sollten, sie zu beruhigen und aus dem
    Weg zu schaffen, um ihm das Stelldichein mit seiner strahlen-
    den Schönheit zu ermöglichen. Er hatte kein Wort von dem ge-
    glaubt, was er gesagt hatte.
    Nein, sie war nicht Calpurnia, Kaiserin von Rom. Sie war die
    gute alte Callie, eine graue Maus. Und etwas anderes würde sie
    niemals sein.
    London, April 1823
    Das hartnäckige Hämmern weckte ihn auf.
    Erst ignorierte er es, da er noch zu verschlafen war, um
    die Quelle dieses Lärms auszumachen.
    Schließlich trat eine lange Pause ein, und über das Schlaf-
    zimmer senkte sich bleierne Stille.
    Gabriel St. John, Marquess of Ralston, blinzelte in das Mor-
    genlicht, das in das opulent eingerichtete Zimmer fiel. Einen
    Augenblick lag er ganz still, nahm die satten I^rben in sich auf,
    die Seidentapeten und den vergoldeten Stuck, die ganze Pracht
    sinnlicher Genüsse.
    Dann streckte er die Hand nach der üppigen weiblichen Ge-
    stalt neben sich aus. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als
    sie sich willig an ihn schmiegte - die Kombination aus früher
    Stunde und warmem, nacktem Fleisch ließ ihn beinahe wieder
    einschlummern.
    Er lag still da, mit geschlossenen Augen, strich ihr nur träge
    über die bloße Schulter. Dann jedoch fuhr ihm seine Bettge-
    fährtin mit zarter Hand über den Oberkörper, lockend, verhei-
    ßungsvoll.
    Ihre Berührung wurde fester, drängender, worauf er mit ei-
    nem leisen Knurren der Lust reagierte.
    Und dann begann der Lärm von Neuem - jemand hämmerte
    laut und ausdauernd gegen die schwere Eichentür.
    „Ruhe!" Ralston sprang aus dem Bett seiner Geliebten,
    durchaus bereit, den Störenfried so einzuschüchtern, dass der
    ihn den Rest des Vormittags in Ruhe ließ. Kaum nahm er sich
    die Zeit, den seidenen Morgenrock überzuwerfen, ehe er die Tür
    mit einem lauten Fluch aufriss.
    Auf der Schwelle stand sein Zwillingsbruder, makellos ge-
    wandet und manikürt, als wäre es vollkommen normal, seinen
    Bruder bei Morgengrauen im Haus der Geliebten aufzusuchen.
    Hinter Nicholas St. John stand ein aufgeregter Dienstbote.
    „Mylord, ich hab mich nach Kräften bemüht, ihn zurückzuhal-
    ten ..."
    Ein eisiger Blick von Ralston brachte den Mann zum Schwei-
    gen. „Gehen Sie."
    Sein Bruder zog amüsiert eine Augenbraue hoch, während
    der Lakai sich eilig davonmachte. „Ich hatte ganz vergessen,
    wie reizend du in aller Frühe bist, Gabriel."
    „Was in Gottes Namen führt dich um diese Zeit hierher?"
    „Zuerst habe ich es in Ralston House versucht", erklärte
    Nick. „Als ich dich dort nicht angetroffen habe, dachte ich mir,
    dass ich dich vermutlich hier finden werde." Er ließ den

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