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Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung

Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung

Titel: Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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passte. „Er kam ganz überraschend, hatte vorher nicht angerufen und auch deine Mutter nicht informiert. Aber vielleicht hat sie es auch wieder vergessen, kaum dass sie den Hörer aufgelegt hat. Du weißt ja, wie sie ist.“
    Die kalte Wut, die sich in seinem Magen sammelte, stieß er tief in sich zurück. Es hatte keinen Sinn, sie an Mia oder Erin auszulassen, die ihm zögernd ein Shirt reichte.
    „Zieh dich an. Es ist kühl hier drin.“ Mit zusammengezogenen Brauen sah sie ihm zu, wie er das Shirt überwarf. „Warum hast du nur dunkle Kleidung?“ Ihr missbilligender Blick schweifte über die Stapel schwarzer Jeans und Shirts. „Es sieht aus, als ob du Trauer trägst.“
    Samuel ließ das Handtuch auf den Boden fallen, um sich eine Jeans anzuziehen, und Erin drehte sich schnell um. „Rennen deine Londoner Freunde auch so rum?“
    „Die, für die ich texte, schon. Der Rest von London ist mir gleichgültig.“ Je weniger ihn wahrnahmen, umso besser. Es war auch so schwierig genug, sich vor neugierigen Blicken zu verbergen.
    Erin schnaubte. „Ich habe mir diese CD von dieser Band angehört, die du deinem Bruder mal geschenkt hast.“
    Seit wann wusste sie, wie man den Lautsprecher-Ring von Ians iPod bediente?
    „Gruftmusik“, zeterte sie. „Leichenklagen. Und von den moralischen Abgründen will ich gar nicht erst anfangen. Was denkst du dir dabei, solche Texte zu verfassen?“
    „Du hast die Demo von Ancient noises from dark space gehört?“ Sämtliche Texte stammten von ihm. Um die inneren Höllen glaubhaft formulieren zu können, war er für über einen Monat in Ravens Kellerloch abgetaucht. Er hatte von Zigaretten und Kaffee gelebt und Raven dabei zugesehen, wie er seine Freunde anzapfte. Er selbst war für diese Zeit aus dem Spiel gewesen, da es Raven hasste, wenn der Nikotinspiegel im Blut seiner Spender an der Sättigungsgrenze vorbeischrammte.
    Samuels Handy brummte. Eine SMS von Raven, in der er ihm mitteilte, dass er ihn liebe und an ihn denken werde, wenn er David die Giftzähne direkt in die Halsschlagader rammen würde.
    Ich liebe dich auch und im Moment hätte ich gerne deine Zähne in meinem Hals.
    Eine gehörige Dosis von Ravens Gift würde diesen tiefschwarzen Tag erhellen.
    Erin kniff die Augen zusammen und beugte sich dreist über seinen Arm, um die Nachricht lesen zu können. „Einer von deinen Leichenfreunden?“
    Samuel drückte die SMS weg, und sie runzelte noch stärker die Stirn. Diskret war sie nur, wenn sie Schreie vom Seeufer nicht hören wollte.
    „Du könntest dir endlich eine Freundin zulegen.“ Fairerweise sah sie ihn nicht an, als sie sprach. „Dann müsstest du nicht solch krankes Zeug verfassen. Außerdem bist du keine zwanzig mehr. Andere Männer in deinem Alter übernehmen schon Verantwortung. Machen Karriere, heiraten …“
    „… und spielen mit ihren Stiefsöhnen nachts am Strand?“
    Für den Bruchteil einer Sekunde gefror jegliche Bewegung an Erin. Dann ging ein Ruck durch ihren Körper und sie fing sich wieder. „Hast du wenigstens deiner Mutter Lebewohl gesagt?“
    Samuel stopfte die Kleidungsstücke in seine Tasche. Er hatte Mia lächelnd ins Gesicht gelogen und ihr versprochen, bald wiederzukommen. Kein Wort über die vergangene Nacht war gefallen. Sie hätte es auch nicht verstanden. Ihre Augen waren glasig und ihre Hände flatterten. Was immer sie genommen hatte, um ihre Nerven zu beruhigen, es wirkte auf die falsche Weise.
    „Deine Mutter hat es nicht leicht, Samuel.“ Schüchtern strich Erin seine Haare nach hinten, als hätte sie keinen Mann, sondern noch einen Jungen vor sich. „Mr. Wilson ist kaum da und in Finley und mir hat sie nicht genug Ablenkung. Es wird immer schlimmer mit ihr.“
    „Jetzt ist Mr. Wilson da. Bestell ihm von mir, er soll sich um Mutter kümmern. Er ist ihr Mann. Es ist seine verdammte Pflicht.“ Er schulterte die Tasche. Bis nach Morar war es nicht weit, von dort würde er den Zug nehmen.
    Die Tür zum Frühstückszimmer stand offen. Samuel blieb mitten auf der Treppe stehen. Da Mia ihr Bett sicher nicht verlassen hatte, konnte es nur David sein, der mit der Zeitung raschelte.
    „Samuel? Kommst du bitte?“
    Das Rascheln verstummte. Er brauchte nur weitergehen. Dann wäre alles gut, aber er tat es nicht.
    David lächelte milde, als er seinen Stiefsohn näherkommen sah. „Ich dachte mir, dass du heute schon aufbrichst.“ Er legte die Zeitung sorgfältig zusammen und platzierte sie neben den Teller. Der Anblick

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