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Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung

Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung

Titel: Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wirklich nicht.“ Ganz automatisch verstellte er ihm den Weg zur Tür. „Du könntest dich ausschlafen und morgen fahren. Du siehst aus, als könntest du Schlaf dringend brauchen.“ Die schwarzen Schatten unter seinen Augen wuchsen zusehends. Er würde einschlafen während der Fahrt, einen Unfall bauen. Es war zu gefährlich und er sollte nicht weg, verdammt noch mal. Laurens brauchte Zeit mit ihm. Er musste sich über sich selbst klar werden, musste mit Samuel reden, ihm zuerst was zu Trinken anbieten, und dann sein Bett, das sicher noch zu süß nach Julia roch. Dann musste er sein Vertrauen gewinnen und ihn küssen dürfen. Was? Nein. Oder doch? Vielleicht. Auf jeden Fall musste er in seiner Nähe bleiben, schon allein, um die Wunde versorgen zu können. Eiter, Wundbrand, Drachentod. Laurens schluckte. Samuel durfte einfach nicht weg.
    „Es wird schon gehen.“ Als er sich nach seinem Handy bückte, stöhnte er auf, bevor er sich auf die Lippen biss.
    Es war vorbei. Er hatte es vermasselt, was immer es auch war oder werden sollte. Laurens kämpfte die bittere Enttäuschung an einen Ort in sich zurück, wo sie Samuel nicht sah.
    „Kannst du mir mal die Jacke reichen?“ Samuel nickte zu einem Haken. „Ich bin dankbar für jede Bewegung, die ich nicht machen muss.“ Das kleine Lächeln in diesem erschöpften Gesicht machte es Laurens noch schwerer, ihn gehen zu lassen. Der Stoff war abgegriffen, vom vielen Waschen weich und duftete nach Samuel. Laurens hängte sie ihm über die Schultern.
    „Geh nicht.“ Er versenkte seine Nase in der Jacke. Er hatte sich heute Abend schon oft wie ein Idiot verhalten. Da kam es auf einmal mehr oder weniger auch nicht an. Samuel strich ihm übers Haar, dann über die Wange. Als er mit dem Daumen seiner Schuppenhand die Lippen berührte, schloss Laurens die Augen.
    „Mach das nicht mit mir.“ Samuel klang nach dunklem Samt.
    „Was? An dir riechen? Ich steh auf Schweiß und Zigarettenrauch.“ Sein ganzer Körper flirrte und er glaubte sich die hingeworfene Coolness selbst nicht.
    „Mir das Gefühl geben, du würdest mich begehren. Das ist das Letzte, was ich jetzt gebrauchen kann.“
    Samuels Abweisung wollte sich nicht hinunterschlucken lassen, sie war zu scharfkantig, zerschnitt seine Kehle.
    „Kommst du mal wieder nach London? Ian besuchen, oder so?“ Oh, jetzt bettel noch um eine Demütigung.
    „Nein. Für die nächste Zeit nicht.“
    Samuel ging. Einfach so. Irgendwann wurde unten auf der Straße ein Motor angelassen. Im Vorbeigehen sammelte Laurens das T-Shirt auf, das Samuel getragen hatte. Es war blutig, aber das machte es nur umso wertvoller.

*
    Die Bärenfallen ließen sich gut spannen, auch wenn er dazu eine Schraubzwinge brauchte. Dylan hatte nicht übertrieben, als er ihm den sibirischen Händler empfohlen hatte. James berührte die Metallplatte zwischen den Stacheln mit dem Ende eines Besenstiels. Die Falle schnappte zu und das Holz zersplitterte. Gut. Das Bein der Beute würde nur noch an den Sehnen hängen, eine Flucht war ausgeschlossen. Im besten Fall tappte die Chimäre mit dem rechten Fuß in die Falle, dann bliebe der linke verschont. Sollte sie während des weiteren Fortgangs der Jagd verenden, könnte er die unversehrte Schuppenhaut abziehen und in einem der Schaukästen aufspannen.
    „Willst du den Kerl in London jagen?“ Klappernd breitete Dylan ein Sortiment Jagdmesser vor ihm aus. „Das könnte Ärger mit der Polizei geben.“
    James schloss die Augen. Er hatte Dylan nicht wegen seines Scharfsinns engagiert. „Wir müssen ihn aufscheuchen. Er muss rennen, sonst befriedigt die Hatz nicht. Hättest du meine Botschaft deutlicher formuliert, wäre er bereits auf der Flucht.“
    „Ich habe deine Botschaft deutlich überbracht.“ Dylan warf ein blutiges Stück Hornpanzer neben die Messer.
    Elender Idiot! Der Gehstock sauste durch die Luft und traf hart auf Dylans Schulter. „Du hast die Beute verletzt? Du hast ihren Schuppenpanzer durchlöchert? Hast du denn nichts gelernt?“
    Komplett verwirrt zeigte Dylan auf die Bärenfallen. „Die werden ihm den Unterschenkel abreißen. Das verletzt den Panzer noch mehr.“
    Nur, wenn er sich über die gesamte Hälfte zog. Eine Vermutung, die nicht stimmen musste. Im Zweifel würde er sich auf das Einsetzen des Jagdmessers beschränken. Der Hals war ungeschützt. Das hatten ihm Tom und Dylan versichert.
    „Ruf den Jungen zu mir. Er legt den Köder aus.“ Tom könnte drohen, mit was er wollte.

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