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Sassinak

Sassinak

Titel: Sassinak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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Scannerreichweite kam. So unwohl sie sich darin fühlten, sollten sie doch alle in ihrer Schutzausrüstung bleiben, bis es keinen Zweifel mehr daran gab, daß der Feind auf die List reingefallen war. Zwar würde ein solcher Anzug auf dem Mond niemanden lang am Leben erhalten, aber …
    »Kaffee, Captain?« Sassinak blickte sich um und lächelte den Steward an, der ein Tablett mit Kannen trug. Sie spürte, das fiel ihr jetzt auf, die Ernüchterung nach einem Kampf. Sie schickte ihn mit einem Wink zum Rest der Brückenmannschaft. Sie konnten alle etwas gebrauchen. Sie selbst aber hatte etwas Besseres als Kaffee … ein privates Laster, wie Abe ihre Vorliebe für Süßigkeiten genannt hatte. Sie hob immer etwas in ihrer Notausrüstung auf, und dies war genau der richtige Zeitpunkt dafür: Schokolade, selten und teuer. Und sie machte süchtig, wie die Ärzteteams sagten, aber nicht mehr als Kaffee. Sie ließ ihre Kanne auf dem Rand der Konsole abkühlen, während sie sich den schmalen braunen Riegel in den Mund schob. Schon viel besser. Während sie abwartete, machte die Mannschaft sich wieder an ihre Routineaufgaben, und Sassinak versuchte ihre Stimmung einzuschätzen. Sie hatten an Selbstvertrauen gewonnen – Sass gefielen die ruhigen, aber entschlossenen Gesichter, die klaren Blicke und die festen Stimmen. Die meisten Brückenmitglieder suchten Vorwände, um mit ihr sprechen zu können; sie spürte ihre Anerkennung und ihr Vertrauen.
    Das erste feindliche Schiff erschien auf einer hohen und schnellen Flugbahn auf dem Scanner, ein Strich auf ihrem schmalen Sichtfeld. Es flog ohne sichtbare Anzeichen für Düsenausstoß und Kurswechsel weiter; der Computer bestätigte es. Ein zweites, das tiefer aus der anderen Richtung kam, folgte binnen einer Stunde. Dieses bombardierte das Möndchen mit Radarimpulsen seiner Zielerfassung, die die Zaid-Dayan passiv absorbierte, analysierte und reflektierte, als sei sie nur einer der vielen großen Felsen. Im Laufe der nächsten paar Stunden durchflogen drei weitere kleine Schiffe ihren Scannerbereich; keines von ihnen änderte den Kurs oder zeigte Interesse an dem Mond.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, daß eins von ihnen genug Treibstoff an Bord hat, um eine umfangreiche Suchaktion zu starten«, sagte Hollister. »Wenn sie das wollten, müßten sie in einen stabilen Orbit eintreten -was dieses Ding nicht empfehlenswert erscheinen läßt.«
    »Und ich bin froh darüber.« Sassinak streckte sich. »Mein Gott! Ich kann nicht glauben, daß ich nach dem bißchen Herumgerenne so ungelenk bin …«
    »Es ist aber auch auf sie geschossen worden. Wußten Sie, daß Ihr Rückenpanzer sauber durchgeschmolzen ist?«
    Das war also die heiße Stelle gewesen, die sie gespürt hatte. »Tatsächlich? Und ich dachte, sie hätten mich verfehlt. Wie auch immer – meinen Sie, daß das andere Begleitschiff auftauchen wird? Und wenn ja, haben sie’s genauso mit Waffen vollgestopft wie das andere?«
    »Ja, und ja, aber wahrscheinlich nicht innerhalb der nächsten Stunden. Die kleinen Schiffe dürften von der Explosion berichtet haben. Ich wünschte, wir könnten ihre Übertragungen abhören.«
    »Ich auch. Unglücklicherweise sprechen sie nicht alle Standard oder etwas, das dem nahekommt.«
    Schließlich kam der Steward zurück, um die leeren Kannen mitzunehmen, und sah Sassinak besorgt an. »Stimmt etwas nicht, Captain?«
    »Nein – danke der Nachfrage. Ich habe nur meiner Vorliebe für Schokolade nachgegeben. Ach ja – in …« -sie warf einen Blick auf das Chronometer – »… in fünfzehn Minuten empfange ich die Senioroffiziere zu einer Einsatzbesprechung in meinem Quartier. Bringen Sie doch bitte eine Kanne Kaffee dorthin und auch etwas zu essen. Wir werden uns dort eine Weile aufhalten.« Der Steward nickte und ging. Sassinak wandte sich den anderen zu. »Brückenmannschaft, Sie können jetzt Ihre Panzer ablegen, wenn Sie wollen; halten Sie Ihre Ablösung einsatzbereit. Tarrell …« Damit richtete sie sich an ihren neuen stellvertretenden Kommandeur, einen jungen Mann mit rundem Gesicht.
    »Ja, Captain?«
    »Übernehmen Sie die Brücke, und sagen Sie den Köchen, sie sollen der Mannschaft Kaffee oder andere Stimulantien auf ihre Stationen bringen. Sobald wir sicher sind, daß uns keine Gefahr droht, werden wir eine Pause machen und allen etwas Ruhe gönnen, aber noch ist es nicht soweit. Ich werde in meinem Büro sein, aber vorher gehe ich in meine Kabine.« Sassinak ging nach achtern in ihre

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