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Sassinak

Sassinak

Titel: Sassinak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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der FES. Abgesehen davon: wenn meine Brückenmannschaft oder meine Senioroffiziere, ob allein oder gemeinsam, abtrünnig geworden wären, dann könnte ich kaum etwas dagegen unternehmen. Sie genießen zuviel Autonomie, und die benötigen Sie auch. Und dann geraten wir in eine Lage, in der Sie eine vorzügliche Gelegenheit haben, mich und die ganze Mission zu sabotieren, und statt dessen bewähren Sie sich glänzend; das gibt mir keinen Anlaß zu Mißtrauen. Wir müssen einander vertrauen, und damit fange ich an Ort und Stelle an.«
    »Haben Sie irgendwelche Ideen?« fragte Danyan, einer der Weber, die dem Gefechtstrupp angehört hatten. »Irgendwelche Hinweise?«
    »Noch nicht. Es gab heute zwei Vorfälle: es wurde ohne Freigabe ein Torpedo abgefeuert, der unsere Position verraten hat, und es wurde der Frachtaufzug in einem Bereich offen stehen gelassen, wo leicht ein Eindringen möglich gewesen wäre. Das erste, muß ich annehmen, geschah absichtlich; in meinen zwanzig Jahren als Flottenoffizier habe ich es noch nie erlebt, daß jemand mit absolvierter Ausbildung versehentlich einen Torpedo abgefeuert hat. Das zweite könnte versehentlich oder absichtlich geschehen sein. Major Currald übernimmt die Verantwortung dafür und glaubt, es sei ein Versehen gewesen; das will ich einstweilen akzeptieren. Das andere aber … Arly, wer könnte das Ding abgefeuert haben?«
    Die junge Frau runzelte nachdenklich die Stirn. »Ich wollte mir darüber Gedanken machen, hatte aber noch nicht die Zeit dafür – es ist ständig etwas passiert …«
    »Versuchen Sie’s jetzt.«
    »Nun – ich selbst könnte es gewesen sein, aber ich war’s nicht. Meine beiden Techniker auf der Brücke kommen in Frage, aber ich glaube, ich hätte sie dabei erwischt – ich kann’s nicht beschwören, aber ich bin an ihre Bewegungen gewöhnt, und es würde fünf oder sechs Handgriffe erfordern. Zu diesem Zeitpunkt war die Bewaffnung des Quadranten auf lokale Bewaffnung geschaltet – zumindest teilweise. Im Tarnmodus habe ich üblicherweise einen Techniker auf jeder Station. Das geschieht auch deshalb, um die Mannschaft fernzuhalten, damit sich keine Unglücksfälle ereignen. Der fragliche Torpedo wurde aus dem dritten Quadranten abgefeuert, und dort waren zwei Techniker im Einsatz. Adis und Veron, beide hochrangige Sekundanten. Aber es ist durchaus möglich, daß jemand einen einzelnen Torpedo von einem der verschiedenen Steuerpulte aus aktiviert hat, wenn er vorher Zugriff darauf hatte, um seine Reaktionsfrequenz zu ändern.«
    »Was konnten sie über den Stand eines Gefechts wissen?« fragte Sass.
    »Ich habe ihnen nur gesagt, daß wir mit dem Insystem-Antrieb diese Sklavenhändler verfolgten und versuchten, uns ruhig zu verhalten und ihnen eine Falle zu stellen. Sie sollten alles auf niedrigem Level halten, aber bereit sein, augenblicklich zu reagieren, wenn der Captain uns brauchte, weil wir möglicherweise in eine Auseinandersetzung geraten und es schnell geschehen würde. Ich hatte erwartet, daß sie auf ihren Posten, aber nicht feuerbereit sind; also einige Tastendrücke von einem Abschuß entfernt, aber nicht mehr als fünf Sekunden Verzögerung.«
    »Die ganze Mannschaft wußte, daß wir Sklavenhändlern auf der Spur waren, Captain«, sagte der Mann vom Navigationsdienst. »Die Marines auch, nehme ich an.« Der Kommandeur der Marines nickte. »Also wußten sie, als wir aus dem FTL-Raum austraten, daß wir ziemlich nah dran waren. Der volle Tarnmodus wird im ganzen Schiff durchgesagt, da braucht ein Agent nicht lang nachzudenken, um zu wissen, daß man in diesem Moment auf keinen Fall einen Torpedo abfeuern will.«
    »Arly, ich brauche die Namen der Leute, die im Einsatz waren und am ehesten Zugriff hatten.« Sie hatte bereits Adis und Veron eingetippt und sich ihre Personaldateien auf den linken Monitor einblenden lassen. Nichts Offensichtliches – aber sie hatte die Dateien bereits nach offensichtlichen Unstimmigkeiten durchgesehen. »Und wenn Sie Zeit haben, einen vollständigen Bericht über alternative Zugriffsmethoden; wenn ein externes Gerät benutzt wurde, wie es ausgesehen hätte, und so weiter.« Sassinak wandte sich Major Currald zu. »Ich weiß, sie betrachten die Sache mit dem Frachtaufzug als Ihren Fehler, aber wer hätte ihn unter gewöhnlichen Umständen abschließen können?«
    »Hm … Höchstwahrscheinlich Sergeant Pardy. Er hatte Wachdienst auf dem Truppendeck, und wenn die Kombüsen gesichert sind, tut er das

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