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Satanskuss (German Edition)

Satanskuss (German Edition)

Titel: Satanskuss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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unheimlichen Wut, die Ariel schon oft an ihm festgestellt hatte.
    Simon starrte Ariel an, die seinen Blick erwiderte und nicht gewillt schien, nachzugeben. Er konnte ihr Zweifel förmlich spüren. Zweifel an ihm, an sich selbst und an der Gesamtsituation. Zum ersten Mal spürte er, wie ihm sein schöner Engel drohte zu entgleiten.
    „Judith ist tot!“ Simon kam sofort zur Sache und riss Ariels Überlegungen zu realen Dingen – und fort von sich selbst.
    Die Novizin blinzelte und er konnte sehen, wie sie sich auf das Gehörte konzentrierte und versuchte einen Sinn in seinen Worten zu finden. Langsam verschwanden die anderen Gedanken aus ihrem Gedächtnis, verdrängt von der sanften Melodie, die Simon nebenbei summte, an der Grenze zur Unhörbarkeit, nur wahrgenommen vom Unterbewusstsein.
    Er beschloss, dass die übrigen Zeugen warten konnten. Er durfte Ariels Vertrauen nicht verlieren.
    „Aber warum …?“, Ariel verfolgte still einen Gedanken.
    „Sie ist genauso gestorben, wie die anderen Opfer.“ Simon zuckte mit den Schultern, als wolle er sagen: Alles andere wäre ja auch ein zu großer Zufall, oder?
    Ariel nickte. „Die durchschnittene Kehle – oder der plötzliche, unerklärliche Tod?!“
    „Die Kehle!“, Simon wandte sich innerlich. Für Ariel hingen die beiden Mordserien zusammen, wahrscheinlich würde selbst die Polizei einen Zusammenhang vermuten – falls beides nicht bald aufhörte. „Wir lassen es sein!“, beschloss Simon.
    „Was?“ Ariel war fassungslos.
    „Wir lassen es sein!“, wiederholte er mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete.
    „Nein!“ Ariel schob ihr Kinn vor. „Du magst es vergessen, ich nicht!“
    „Du WIRST es vergessen!“, befahl ihr Simon, doch Ariel schüttelte den Kopf.
    „Ja!“ Simon verstärkte den leisen Singsang in seiner Stimme und drängte Ariel tiefer in die Dunkelheit. Ariel schüttelte trotzdem störrisch den Kopf. Er wusste, wie viel Kraft und Willensstärke es sie kostete, sich ihm zu widersetzten. Er trat noch näher an sie heran, so dass sie noch weiter zurückweichen musste, um ihn nicht zu berühren.
    „Hör auf damit! Du versuchst doch bewusst, mir Angst zu machen!“, zischte sie.
    Simon lächelte still in sich hinein. Wie leicht es doch war, sie zu provozieren und zur Weißglut zu treiben. Kampfbereit hatte seine kleine Löwin die Krallen ausgefahren und wartete nur darauf, dass er weitermachte. Sie war so bezaubernd. Unzählige Male hatte er sich gefragt, zu welcher Leidenschaft sie wohl im Bett bei dem richtigen Mann fähig wäre. – Seine Gedanken schweiften gefährlich ins Verbotene ab und er musste sich still maßregeln.
    „Ich versuche nicht, dir Angst zu machen“, stieß Simon knurrend zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Ich versuche, dich einzuschüchtern – das ist etwas vollkommen anderes.“
    Ariel sah die sinnliche Glut in seinen beinahe durchsichtigblauen Augen lodern. – Noch bevor er noch näher trat und Simon sie zwischen sich und dem Haus gefangen setzte.
    Seine Lippen, gefährlich weich und verführerisch – sie versuchte angestrengt, nicht auf sie zu starren – hoben sich leicht zu einem Lächeln.
    „Wag es nicht, mich zu küssen! Ich schreie sonst!“
    “Und welcher Polizist, glaubst du wohl, würde zu deiner Rettung kommen?“
    Ariel blinzelte und suchte krampfhaft nach einer passenden Antwort und einem Zusammenhang zwischen Simons Auftreten und der Androhung eines Polizisten.
    „Außerdem wirst du kaum schreien können, wenn ich dich küsse“, flüsterte er leise. Seine Stimme hatte sich in ein tiefes, kehliges Schnurren verwandelt, das liebkosend über ihre Sinne strich.
    Ariels Blick fokussierte sich auf einen Punkt hinter Simon.
    Simon sah in der Spieglung von Ariels Pupille den Polizisten, bevor Ariel verstanden hatte, in welch großer Gefahr sie für einige Sekunden geschwebt hatte. Wenn der Polizist sie erkannte und Verstärkung rief, war alles vorbei.
     
    Wenn Ariel begriffen und einen klaren Gedanken hätte fassen können, wäre sie empört gewesen. Aber der Schock von Simons Berührung, die  Wärme seiner Handfläche, die ihre Wange liebkoste, verwirrten sie zutiefst. Seine Lippen taten ihr Übriges – sie fielen über ihren Mund her und verschlossen jedweden Protest im Keim.
    Die erste Berührung überwältigte Ariel so sehr, dass sie aufhörte zu atmen. Sie dachte nicht mehr daran, Luft zu holen, als sich seine Lippen  auf den ihren hin und her bewegten. Leidenschaftlich,

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