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Saturn

Saturn

Titel: Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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jemand hat
    ihn hinuntergedrückt.«
    Eberly schluckte sichtlich und fragte dann: »Haben Sie dafür
    Beweise?«
    »Ich habe Indizien. Die Abschürfungen an seinen Händen. Er
    kann sie sich nur so zugezogen haben.« Sie ließ die Szene noch
    einmal Revue passieren und fügte hinzu: »Und es gab
    Fußspuren im Schmutz ‒ Abdrücke von einer weiteren
    Person.«
    »Aber wer hätte diesen netten alten Mann denn umbringen
    sollen? Wieso hätte irgend jemand ihn ermorden sollen?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Holly. »Deshalb brauche ich ja Ihre
    Hilfe. Man sollte eine Untersuchung durchführen.«
    Er saß für einen Moment schweigend da und dachte
    offensichtlich angestrengt nach. »Holly, dies ist ein Fall für die
    Sicherheitsabteilung. Sie sollten Ihre Indizien dort melden.«
    »Sicherheitsabteilung? Also Kananga, nicht wahr?«
    »Ja, er leitet die Sicherheitsabteilung.«
    »Ich glaube nicht, dass er mich ernst nehmen würde«, sagte
    Holly händeringend. »Er… er würde meine Indizien nicht für
    ausreichend halten, um eine Untersuchung in die Wege zu
    leiten.«
    Eberly lehnte sich auf dem Sofa zurück. »Oberst Kananga ist
    ein erfahrener Polizist. Er wird schon wissen, was zu tun ist.«
    »Malcolm, er macht mir Angst«, gestand sie.
    Er sagte zunächst nichts und schaute Holly mit diesen
    strahlend blauen Augen an. Dann lächelte er freundlich.
    »Holly, möchten Sie, dass ich Sie zu Kananga begleite?«
    Ihr Herz verkrampfte sich in der Brust. »Würden Sie das
    wirklich für mich tun?«
    »Natürlich würde ich das für Sie tun, Holly.«
    »Großartig. Kosmisch!«
    Eberlys Lächeln wurde noch herzlicher. »Ich werde Kananga
    gleich morgen früh anrufen.« Sein Blick wanderte zur
    Digitaluhr an der Wand. »Das ist ja schon in ein paar
    Stunden.«
    Sie sprang auf. »Meine Güte, es tut mir furchtbar Leid, dass
    ich Sie zu dieser nächtlichen Stunde belästigt habe, Malcolm.
    Es ist nur so, dass ich sonst nicht zu Ihnen durchkomme, weil
    Sie immer von so vielen Menschen umgeben sind, und…«
    Eberly erhob sich und drückte sanft ihre Schulter. »Ich weiß.
    Ich habe immer so viel Arbeit. Zu viel Arbeit. Aber für Sie
    nehme ich mir immer Zeit, Holly. Rufen Sie mich einfach hier
    in meiner Unterkunft an. Hinterlassen sie eine Nachricht, und
    ich werde Sie zurückrufen und einen privaten Termin mit
    Ihnen vereinbaren.«
    Ihr fehlten die Worte. »Kosmisch« war das Einzige, was sie
    hervorzubringen vermochte.
    Eberly brachte sie zur Tür. »Ich möchte nicht, dass Sie sich
    wegen irgend etwas Sorgen machen, Holly. Wir werden
    morgen mit Kananga reden. Und wenn Sie in Zukunft mit mir
    sprechen möchten, hinterlassen Sie einfach eine Nachricht auf
    meinem Anrufbeantworter.«
    »Das werde ich tun, Malcolm. Das werde ich ganz bestimmt
    tun.«
    Als sie beschwingt nach Hause ging, sagte Holly sich, wie
    sehr Pancho sich doch geirrt hatte und wie dumm sie gewesen
    war. Malcolm hätte mich in sein Bett ziehen können, und ich
    wäre reingesprungen wie ein liebestolles Kaninchen, sagte sie
    sich. Aber Malcolm ist viel zu sehr Gentleman, um auch nur
    daran zu denken. Und der Typ, den Panch angeheuert hat, um
    mich zu beschützen, vögelt mich, wenn ihm gerade danach ist.
    Ein schöner Leibwächter.
    Mitternacht ‒ zweiter Akt
    Manuel Gaeta ging auch noch nicht zu Bett. Als er seine
    Unterkunft erreichte, hatte er sich zu dem Entschluss
    durchgerungen, Kris Cardenas anzurufen und ihr alles zu
    gestehen.
    »Darf ich dich aufsuchen, Kris? Ich muss dich sprechen«,
    sagte er zu ihrem Bild, das in der Mitte seines Einraum-
    Apartments schwebte. Sie trug noch immer die Hose und
    Bluse, die sie früher am Abend angehabt hatte. Dann wurde
    Gaeta sich bewusst, dass sie gar nicht in ihrem Apartment
    war; der Anruf war zu ihrem Labor weitergeleitet worden.
    Cardenas schaute leicht verwirrt. »Sicher, Manny. Und
    wann?«
    »Jetzt gleich.«
    »Jetzt gleich?« Sie schien erst einmal darüber nachdenken zu
    müssen. »In Ordnung, komm rüber ins Labor. Ich warte dort
    auf dich.«
    »Super!«
    Auf halbem Weg erinnerte Gaeta sich an Hollys Witz über
    die Hoden fressenden Nanobots, die Kris angeblich
    entwickeln würde. Er lachte stumm. He, Mann, sagte er sich,
    du lebst mit der Gefahr. Dieses Leben hast du dir selbst
    ausgesucht.
    Cardenas lachte indes nicht, als sie die verschlossene Tür zu
    ihrem Labor öffnete. Trotz der späten Stunde schaute sie noch
    immer wie aus dem Ei gepellt aus, wirkte aber todernst.
    »Was hast du denn auf

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