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Saturn

Saturn

Titel: Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Nachmittag.«
    »Vierzehnhundert Uhr«, schlug Kananga vor.
    »Wir sollten es früher erledigen«, sagte Vyborg, »wenn die
    meisten Leute beim Mittagessen sind.«
    »Ja«, pflichtete Kananga ihm bei. »Sagen wir zwölf-
    hundertdreißig.«
    »Gut.«
    Vyborg lächelte erleichtert.
    »Das gefällt mir ganz und gar nicht«, sagte Eberly.
    »Aber es muss getan werden.«
    »Ich weiß. Deshalb helfe ich euch ja.«
    »Uns helfen?«, fragte Vyborg. »Was tun Sie denn schon, um
    uns zu helfen? Der Oberst hier tut, was getan werden muss.
    Sie sitzen doch nur in Ihrem Büro und verschaffen sich
    dadurch ein Alibi.«
    Eberly schaute kalt auf Vyborg hinab. »Ich will Ihnen sagen,
    weshalb ich im Büro sitze: Ich werde Holly Lanes Dossier
    frisieren. Und zwar dahingehend, dass sie emotional instabil
    ist und sogar schon einen Selbstmordversuch hinter sich hat.«
    Kananga lachte laut. »Eine sehr gute Idee. Dann wird ihr
    Verschwinden keinen Verdacht erwecken.«
    »Sorgt nur dafür, dass ihre Leiche nicht gefunden wird«,
    sagte Eberly schroff.
    »Das wird sie schon nicht«, sagte Kananga, »es sei denn, es
    würde jemand in einen Raumanzug steigen und ein paar
    Millionen Kubikkilometer Weltraum absuchen wollen.«
    19 Tage bis zur Ankunft
    Holly und Eberly gingen an den ordentlichen Baumreihen des
    Gartens vorbei zu der Stelle am Bewässerungskanal, wo sie
    Don Diego gefunden hatte. Holly brauchte weder eine Karte
    noch einen Routenplaner; sie erinnerte sich noch genau an den
    Ort.
    »Was hat Kananga denn herausgefunden?«, fragte sie.
    Eberly hob die hängenden Schultern. »Ich weiß nicht. Er
    sagte, er wolle nicht am Telefon darüber sprechen.«
    »Muss etwas Wichtiges sein«, sagte sie und beschleunigte
    ihre Schritte.
    »Muss es wohl.« Eberly berührte den Palmtop in der
    Brusttasche des Gewands. Er wartete auf einen Anruf von
    Vyborg, der ihm einen Vorwand lieferte, Holly zu verlassen
    und ins Büro zurückzugehen. Wieso ruft er nicht an? Will er
    etwa dafür sorgen, dass ich persönlich in diese Sache
    verwickelt werde? Will er mich zum Zeugen von Hollys
    Ermordung machen? Zum Komplizen?
    Holly fiel seine Nervosität nicht auf. »Ich frage mich, worum
    es sich wohl handelt?«
    »Worum es sich wobei handelt?«, fragte Eberly mit
    wachsender Ungeduld.
    »Um das, was Kananga gefunden hat.«
    Deinen Tod, erwiderte er stumm. Er wird dich töten und
    mich daran teilhaben lassen.
    »Warten Sie«, sagte Eberly und fasste Holly am Arm.
    »Was ist denn, Malcolm?«
    Er blieb stehen und spürte, wie kalter Schweiß über der
    Oberlippe und auf der Stirn perlte und am Körper
    hinunterlief. Ich kann das nicht tun, sagte er sich. Ich darf
    nicht zulassen, dass sie mich so tief in diese Sache
    hineinziehen.
    »Holly, ich…« Was sollte er sagen? Wie soll ich aus dieser
    Sache herauskommen, ohne ihr alles zu sagen?
    Sein Palmtop summte. Fast ekstatisch vor Erleichterung
    fischte Eberly ihn aus der Tasche des Gewands und klappte
    ihn auf.
    Statt Vyborgs dunklem, griesgrämigem Gesicht erschien
    jedoch Morgenthau auf dem winzigen Monitor. Sie lächelte
    breit. »Ich habe was gefunden«, sagte sie ohne Umschweife.
    »Seine Unterhaltungsvideos. Sie sind…«
    »Ich bin mit Holly draußen im Garten«, unterbrach er sie in
    einem gekünstelten Kasernenhofton, der dicht unterhalb der
    Schwelle zum Brüllen lag. »Was haben Sie herausgefunden? «
    Morgenthau schaute im ersten Moment pikiert, schien sich
    dann aber einen Reim darauf zu machen. »Es handelt sich um
    einen wichtigen Durchbruch«, sagte sie. »Zu kompliziert, um
    es am Telefon zu besprechen. Ich muss es Ihnen in allen
    Einzelheiten zeigen, damit Sie sie mit Professor Wilmot
    erörtern können.«
    »Ist es denn dringend?«, fragte er.
    »O ja, sogar sehr dringend.« Morgenthau verstand den
    imaginären Wink mit dem Zaunpfahl. »Ich schlage vor, dass
    Sie sofort in mein Büro kommen. Die Sache kann nicht
    warten.«
    »Also gut«, sagte er scharf. »Wir treffen uns in Ihrem Büro.«
    Er schaltete den Palmtop aus und schaute zu Holly auf. »Ich
    muss leider umkehren. Treffen Sie sich schon einmal mit
    Kananga. Ich werde so bald wie möglich nachkommen.«
    Holly war offensichtlich enttäuscht, aber sie nickte
    verständnisvoll. Wortlos machte Eberly kehrt und ging schnell
    zum Dorf zurück, wobei er beschwingt zwischen den Bäumen
    hindurchschritt. Verwirrt drehte Holly sich um und ging zum
    Bewässerungskanal weiter. Dann wurde sie sich bewusst, dass
    sie Kananga allein gegenübertreten

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