Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saturn

Saturn

Titel: Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
Vom Netzwerk:
ganze
    Welt lag in Scherben. Ich wünschte, Pancho wäre hier, gestand
    sie sich ein. Pancho wüsste, was zu tun ist.
    Holly holte den Palmtop aus der Tasche und betrachtete ihn.
    Es hat keinen Sinn, Pancho anzurufen; es würde fast eine
    Stunde dauern, bis die Nachricht sie erreichte. Und was sollte
    ich ihr überhaupt sagen? Hilfe, jemand versucht mich zu
    ermorden? Was würde das bringen?
    Kris. Ich werde Kris anrufen. »Kris Cardenas«, sagte sie zum
    Palmtop.
    Doch es tat sich nichts. Holly sah, dass der Monitor dunkel
    blieb. Das Gerät funktionierte nicht.
    Sie haben mein Telefon deaktiviert! Wieso, fragte sie sich
    und gab sich auch gleich selbst die Antwort: Weil sie wollen,
    dass ich einen Festnetzanschluss benutze, damit sie mich
    lokalisieren können. Sie sind hinter mir her! Sie wollen mich
    aufspüren und aus dem Verkehr ziehen.
    Zum ersten Mal hatte Holly richtig Angst.
    Nanotech-Laboratorium
    »Wir werden am darauf folgenden Tag fliegen, nachdem wir
    in eine Umlaufbahn um den Saturn gegangen sind«, sagte
    Gaeta.
    Kris Cardenas, die in ihrem kleinen Büro am Schreibtisch
    saß, wirkte alles andere als erfreut. »Wieso denn schon so
    früh? Wieso warten wir nicht noch etwas und sammeln erst
    noch ein paar Daten?«
    Gaeta lächelte sie an. »Es geht hier nicht um die
    Wissenschaft, Kris, sondern ums Showgeschäft. Wenn wir
    sofort loslegen, bekommen wir viel mehr Aufmerksamkeit
    und ein viel größeres Publikum. Wenn wir warten, bis diese
    chingado Wissenschaftler alle gewünschten Daten gesammelt
    haben, sind wir alt und grau, und kein Schwein wird sich
    mehr dafür interessieren.«
    Ihre kornblumenblauen Augen funkelten. »Ich bin auch einer
    von diesen chingado Wissenschaftlern, Manny.«
    Gaeta schürzte die Lippen und antwortete: »Du wärst eine
    chingada, die weibliche Form. Aber das bist du nicht. Das ist
    nämlich keine nette Bezeichnung, und du bist doch eine so
    nette Person.«
    Cardenas war nicht amüsiert. »Ist es denn nicht schon
    gefährlich genug, ohne dass du dich gleich nach unserer
    Ankunft am Saturn in dieses Abenteuer stürzt?«
    »Kris, ich liebe dich, aber ich glaube nicht, dass du mein
    Geschäft je verstehen wirst. Je gefährlicher, desto besser.«
    »Bis du dich irgendwann selbst umbringst.«
    »Ich werde mich schon nicht umbringen. Fritz wird das nicht
    zulassen. Es würde nämlich den verdammten Anzug
    ruinieren. Er würde mich umbringen, wenn ich das täte.«
    Nun musste Cardenas doch lachen.
    Raoul Tavalera steckte den Kopf über die Trennwand des
    Büros. »Ich mache jetzt Feierabend. Okay?«
    »In Ordnung, Raoul«, sagte Cardenas.
    Ein unsicherer Ausdruck umwölkte Tavaleras langes
    Gesicht. »Haben Sie heute Nachmittag schon von Holly
    gehört?«
    »Nein.«
    »Sie sagte, dass sie mich anrufen würde. Wir wollten
    zusammen zu Abend essen. Aber ich habe den ganzen Tag
    noch nichts von ihr gehört. Und sie geht auch nicht ans
    Telefon.«
    »Ich dachte, wir würden heute Abend ins Nemo gehen,
    Kris«, sagte Gaeta, bevor Cardenas etwas zu erwidern
    vermochte.
    »Soll mir recht sein. Ich habe auch nichts von Holly gehört,
    Raoul«, wandte sie sich wieder an Tavalera.
    »Komisch«, sagte er. »Das sieht ihr gar nicht ähnlich, nicht
    anzurufen, obwohl sie es zugesagt hat.«
    »Das ist wirklich seltsam«, pflichtete Cardenas ihm bei.
    »Aber egal«, sagte Tavalera. »Ich mache jetzt Schluss. Der
    Hauptrechner arbeitet noch an den Assemblern für Dr.
    Urbain.«
    Sie nickte. »Ich weiß. Schalten Sie noch die UV-Lampen an,
    bevor Sie gehen, in Ordnung?«
    »Ja.«
    »Also, wo ist sie?«, fragte Eberly.
    Kananga setzte sich auf Vyborgs Sofa auf. Er hatte das nasse
    Handtuch weggelegt, aber die linke Wange war noch immer
    leicht geschwollen. »Ich habe alle meine Leute auf sie
    angesetzt. Wir werden sie bald haben.«
    Eberly ging an Vyborg vorbei, der auf dem Lehnstuhl an der
    anderen Seite des Kaffeetischs saß. »Wir müssen sie finden.
    Und zum Schweigen bringen.«
    »Das werden wir«, sagte Kananga.
    »Sie kann nicht weit sein«, gab Vyborg zu bedenken. »Das
    Habitat ist zwar groß, aber so groß nun auch wieder nicht.«
    Eberly schaute ihn mit gerunzelter Stirn an. Seine Gedanken
    jagten sich. Sie haben mich da hineingezogen. Nun bin ich in
    ihr Verbrechen verwickelt. Ob ich will oder nicht. Diese
    verdammten Idioten; sie schaffen es nicht einmal, auf eine
    Frau aufzupassen, eine junge Frau, die fast noch ein Kind ist.
    Er schaute Kananga finster an, während er im

Weitere Kostenlose Bücher