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Saturn

Saturn

Titel: Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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meinst du, Fritz?«
    »Es wäre gefährlich, aber noch im Rahmen unserer
    Möglichkeiten. Der Anzug müsste es jedenfalls aushalten. Und
    es würde uns spektakuläre Aufnahmen bescheren.«
    Wunderly sagte: »Ich glaube nicht…«
    »Wäre es denn nicht eine Hilfe für dich«, unterbrach Gaeta
    sie, »Echtzeit-Aufnahmen vom Einfangen innerhalb des Rings
    zu bekommen?«
    »Ich schaffe das auch mit ein paar ferngesteuerten Kameras«,
    sagte sie. »Ihr braucht nicht für die Wissenschaft das Leben
    aufs Spiel zu setzen.«
    »Trotzdem…«
    »Nein, Manny«, sagte Cardenas mit Nachdruck. »Du tust
    das, was Nadia sagt. Es hat doch keinen Sinn, Selbstmord zu
    begehen. Wenn du noch ein paar Tage wartest, wird der Stunt
    deshalb nicht weniger spektakulär.«
    »Ich glaube, sie haben Recht«, stimmte Fritz ihnen mit einem
    düsteren Blick zu.
    »Du willst wirklich noch warten?«, fragte Gaeta seinen
    Cheftechniker.
    »Es hat keinen Sinn, den Anzug zu zerstören.«
    Gaeta grinste ihn an und zuckte die Achseln. Er schaute
    Cardenas ins Gesicht und sagte: »Gut, wir werden einen Tag
    warten.«
    »Werden die Ringe sich in dieser Zeit wieder beruhigt
    haben?«, fragte Cardenas.
    »Mit zwei Tagen wären wir auf der sicheren Seite«, sagte
    Wunderly.
    »Ein Tag wäre günstiger«, sagte Berkowitz. »Unter dem
    Aspekt der Publikumswirksamkeit.«
    »Einen Tag«, sagte Gaeta. Ich darf Kris nicht die
    Koordination dieses Stunts überlassen, sagte er sich. Ich darf
    nicht zulassen, dass ihre Bedenken meine Arbeit
    beeinträchtigen.
    »Also einen Tag«, stimmte Cardenas zögerlich zu und stand
    auf. »Ich werde nun zur großen Wahlkampfveranstaltung
    gehen. Will sonst noch jemand das Feuerwerk sehen?«
    »Ich habe noch zu arbeiten«, sagte Wunderly.
    Gaeta blieb noch sitzen. »Nadia, wenn du den Pointer nicht
    mehr brauchst, würdest du ihn bitte ausschalten?«, sagte er
    sanft.
    Erst nachdem sie das getan hatte, stand Gaeta auf und ging
    mit Cardenas zur Tür.
    Gaeta spazierte mit Cardenas die Straße entlang.
    »Bist du dir sicher, dass du kein zu großes Risiko damit
    eingehst, den Stunt an dem Tag durchzuführen, nachdem der
    neue Mond eingefangen wurde?«, fragte sie.
    Er sah die Besorgnis in ihrem Gesicht. »Kris, ich gehe
    grundsätzlich keine unkalkulierbaren Risiken ein.«
    »Bei einer solchen Gelegenheit hast du dir auch schon die
    Nase gebrochen.«
    »Ich bin mit dem Zinken gegen das Helmvisier gestoßen, als
    der Schlitten gegen einen Felsbrocken prallte«, sagte er mit
    einem Grinsen. »Das hätte mir auch im Bad passieren
    können.«
    »Dein Bad ist auf dem Mars?«
    Sein Grinsen verflog. »Du weißt schon, wie ich das meine.«
    »Und du weißt, wie ich es meine«, erwiderte sie ernst.
    »Ich werde das schon unbeschadet überstehen, Kris. Fritz
    würde niemals zulassen, dass ich den Anzug aufs Spiel setze.«
    Sie sagte nichts mehr. Mein Gott, sagte Gaeta sich, ich kann
    mir doch nicht über sie und ihre Ängste den Kopf zerbrechen,
    während ich dort draußen bin. Ich muss mich darauf
    konzentrieren, den Job zu erledigen und kann mich nicht
    darum kümmern, was sie denkt. Der sicherste Weg, sich
    umzubringen, ist nämlich der, sich von seiner Aufgabe
    ablenken zu lassen.
    Sie gingen schweigend die sanft ansteigende Straße zum
    Apartmentgebäude entlang, in dem sich ihre Quartiere
    befanden. Durch die Lücken zwischen den Gebäuden zur
    Linken sah Gaeta, wie sich bereits eine Menge am Seeufer
    versammelte, wo die große Wahlkampfveranstaltung
    stattfinden sollte. Eberly erwartet mich dort, erinnerte er sich.
    »Vielleicht sollten wir noch auf einen Imbiss in die Cafeteria
    gehen«, sagte er zu Cardenas, »bevor wir auf die
    Veranstaltung gehen.«
    »Ich habe noch etwas zu essen im Kühlschrank. Du kannst
    dich daran gütlich tun, während ich mich umziehe.«
    Gaeta nickte und lächelte. Frauen müssen sich zu jeder
    Gelegenheit umziehen. Dann wurde er sich bewusst, dass er
    mit einem Pullover und einer engen Jeans bekleidet war. Ich
    werde mit Eberly auf der Plattform stehen, sagte er sich. Aber
    zum Teufel, das ist gut genug. Schließlich bin ich ein Stuntman
    und kein Videostar.
    Raoul Tavalera saß auf der Treppe des Apartmentgebäudes.
    Er ließ den Kopf hängen und schaute noch morbider drein als
    sonst. Er stand langsam auf, als er Cardenas und Gaeta auf
    dem Pfad auf sich zukommen sah. Gaeta glaubte zu sehen,
    dass der Mann vor Schmerz zusammenzuckte.
    »Raoul«, sagte Cardenas erstaunt. »Was machen Sie

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