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Saturn

Saturn

Titel: Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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denn
    hier?«
    »Man hat das Labor geschlossen«, sagte er.
    » Was? «
    »Ungefähr vor einer Stunde. Vier Riesenbabies von der
    Sicherheit sind mit ihren verdammten Schlagstöcken
    reingeplatzt und haben mir gesagt, dass ich den Laden
    dichtmachen solle. Dann haben sie alles abgeschlossen. Zwei
    sind noch da und bewachen die Tür.«
    Cardenas verspürte eine Aufwallung von Zorn. »Das Labor
    ist geschlossen! Wieso? Auf wessen Anordnung?«
    Tavalera rieb sich die Seite und antwortete: »Das hatte ich
    auch gefragt, aber sie haben mir nicht geantwortet. Sie haben
    mir nur einen Schlag in die Rippen versetzt und mich
    rausgeschmissen.«
    Cardenas ging durch die Eingangstür, riss den Palmtop aus
    der Tasche und stieg die Treppe hinauf. »Professor Wilmot«,
    blaffte sie das Telefon an.
    Gaeta und Tavalera folgten ihr die Treppe hinauf ins
    Wohnzimmer ihres Apartments. Tavalera schaute düster.
    Gaeta sagte sich, dass er sich eigentlich auch in Kris'
    Schlafzimmer umziehen könne; seine Garderobe war fast
    gleichmäßig auf ihren und seinen Kleiderschrank verteilt.
    Cardenas projizierte Wilmots von grauen Haaren umrahmtes
    Gesicht auf die andere Wand des Wohnzimmers.
    »Professor«, sagte sie ohne eine Begrüßung, »jemand von der
    Sicherheit hat mein Labor geschlossen.«
    Wilmot wirkte erschrocken. »Wirklich?«
    »Ich will den Grund dafür wissen ‒ und weshalb das
    geschehen ist, ohne mich vorher zu informieren.«
    Wilmot strich sich mit dem Finger über den Schnurrbart. Er
    schaute schmerzlich und verlegen. »Ähem… ich schlage vor,
    dass Sie sich in dieser Angelegenheit an den stellvertretenden
    Direktor wenden.«
    »An den stellvertretenden Direktor?«
    »Dr. Eberly.«
    »Seit wann ist der denn autorisiert, mein Labor zu
    schließen?«
    »Da werden Sie leider ihn fragen müssen. Außerdem weiß
    ich nichts davon. Nicht das Geringste.«
    »Aber Sie können ihm doch sagen, dass er mein Labor
    wieder öffnen lassen soll!«, schrie Cardenas. »Sie können ihm
    sagen, dass er seine Wachhunde zurückpfeifen soll.«
    Wilmot lief langsam rot an und sagte: »Ich glaube wirklich,
    dass Sie direkt mit ihm sprechen sollten.«
    »Aber…«
    »Es ist seine Party. Ich kann nichts für Sie tun.«
    Wilmots Abbildung verschwand plötzlich. Cardenas starrte
    mit offenem Mund in die Luft. »Er hat einfach aufgelegt!«
    »Ich schätze, du wirst Eberly anrufen müssen«, sagte Gaeta.
    Wutentbrannt wies Cardenas das Telefon an, eine
    Verbindung zu Eberly herzustellen. Stattdessen erschien
    Morgenthaus Konterfei.
    »Dr. Eberly ist damit beschäftigt, seine Ansprache für die
    heute Abend stattfindende Versammlung vorzubereiten«,
    sagte sie aalglatt. »Kann ich Ihnen vielleicht irgendwie
    helfen?«
    »Sie können die Sicherheitsleute zurückrufen, die an meinem
    Labor postiert wurden, und mich wieder an die Arbeit gehen
    lassen«, blaffte Cardenas. »Und zwar sofort.«
    »Das wird sich leider nicht machen lassen«, sagte
    Morgenthau ungerührt. »Wir werden mit einer gefährlichen
    Situation konfrontiert. Es gibt eine Flüchtige, und wir haben
    Grund zu der Annahme, dass sie vielleicht in Ihr Labor
    einbricht und Nanobots freisetzt, die alle Bewohner des
    Habitats gefährden könnten.«
    »Eine Flüchtige? Sie meinen wohl Holly?«
    »Sie ist psychotisch. Wir haben Grund zu der Annahme, dass
    sie einen Menschen umgebracht hat. Und wir wissen, dass sie
    Oberst Kananga angegriffen hat.«
    »Holly? Sie soll jemanden angegriffen haben?«
    »Holly ist doch noch nie gewalttätig geworden«, sagte Gaeta.
    »Was, zum Teufel, geht hier eigentlich vor?«
    Morgenthaus Gesicht nahm einen traurigen Ausdruck an.
    »Anscheinend hat Miss Lane aus irgendeinem Grund ihr
    Medikament abgesetzt. Sie ist in einem labilen Zustand. Ich
    kann Ihnen ihr Dossier schicken, wenn Sie einen Beweis für
    ihre Verfassung brauchen.«
    »Tun Sie das«, sagte Cardenas schroff.
    »Das werde ich.«
    »Aber ich weiß immer noch nicht, was das nun mit meinem
    Labor zu tun hat«, sagte Cardenas.
    Morgenthau seufzte wie eine Lehrerin, die sich mit einem
    zurückgebliebenen Kind abmüht. »Wir wissen, dass sie ein
    gutes Verhältnis zu Ihnen hatte, Dr. Cardenas. Wir dürfen aber
    nicht das Risiko eingehen, dass sie in Ihr Labor gelangt und
    gefährliche Nanobots freisetzt. Das würde…«
    »Es gibt überhaupt keine gefährlichen Nanobots in meinem
    Labor!« Cardenas explodierte förmlich. »Und selbst wenn es
    welche gäbe, müsste man sie nur mit ultraviolettem

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