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Saturn

Saturn

Titel: Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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bestimmt, sagte sie sich.
    Während die Tage vergingen, wurde Holly sich jedoch
    bewusst, dass sie auf diese Art nichts erreichte. Okay, es war
    ganz lustig, sich in den Tunnels zu verstecken und von den
    Farmen zu leben und so. Aber wie lang willst du noch so
    weitermachen? Du darfst sie damit nicht davonkommen
    lassen, sagte sie sich. Und die Wahl steht kurz bevor. Wenn
    Malcolm erst einmal zum Leiter des Habitats gewählt wurde,
    werden die Dinge sich eher noch zum Schlechteren als zum
    Besseren wenden.
    Du musst sie irgendwie festnageln, sagte sie sich. Kananga,
    diese Vettel Morgenthau und die kleine Schlange Vyborg. Ja,
    und auch Malcolm. Aber wie? Du schaffst das nicht allein. Du
    brauchst jemanden… aber wen?
    Und dann kam ihr die Erleuchtung. Natürlich! Professor
    Wilmot. Er ist der Leiter des Habitats. Jedenfalls, bis die Wahl
    vorbei ist. Wenn ich ihm sage, was hier läuft, wird er schon
    wissen, was zu tun ist.
    Meine Güte, sagte sie sich. Die Wahl ist schon morgen! Ich
    muss den Professor heute noch aufsuchen.
    Planungssitzung
    Gaeta wurde auf der einen Seite von Kris Cardenas und auf
    der anderen von Fritz von Helmholtz flankiert. Berkowitz saß
    links neben Fritz. Nadia Wunderly stand vor ihnen und
    hantierte mit einem Laserpointer. Wir hätten Schutzbrillen
    anlegen sollen, sagte Gaeta sich. Sie wird noch jemandem mit
    diesem Ding die Augen ausbrennen, wenn sie nicht aufpasst.
    Wunderly hielt es vor Aufregung kaum am Boden.
    »Dies ist die Echtzeit-Position der Eiskugel«, sagte sie und
    zeigte mit dem Laser auf den Computerbildschirm. »Genau
    auf dem richtigen Kurs fürs Eingefangenwerden.«
    Gaeta sah Saturn träge in der dunklen Unendlichkeit des
    Raums treiben, bekränzt von den glänzenden Ringen. Ein
    grünes Oval markierte die aktuelle Position des Habitats, das
    eine Umlaufbahn außerhalb der Ringe ansteuerte. Das rote
    Pünktchen des Laserpointers war auf einen Lichtfleck
    fokussiert, der noch weiter vom Planeten entfernt war als das
    Habitat.
    »Folgendes wird sich innerhalb der nächsten vier Tage
    ereignen«, sagte Wunderly.
    Sie sahen, dass das Habitat wie geplant langsam in eine
    Umlaufbahn ging. Die Eiskugel flog am Planeten vorbei und
    verschwand fast aus dem Bild, wurde dann aber durch die
    Gravitation des Saturn zurückgeholt. Die Eiskugel flog erneut
    dicht an den Ringen vorbei und verschwand hinter dem
    Planeten. Dann wurde sie erneut angezogen und flog in einer
    noch engeren Kurve an ihm vorbei.
    »Nun geht's los«, sagte Wunderly atemlos.
    Die Eiskugel drang von oben in den breiten, hellen B-Ring
    ein, kam auf der anderen Seite wieder zum Vorschein und
    umkreiste erneut den mächtigen Körper des Planeten. Als sie
    wieder auftauchte, war sie schon deutlich langsamer. Gaeta
    sah, wie sie erneut in den B-Ring eintauchte ‒ so sanft wie eine
    Ente, die auf einem Teich landet.
    »Und nun kommt's«, sagte Wunderly und schaltete auf
    Standbild. »Saturn bekommt mitten im B-Ring einen neuen
    Mond. Das ist ein bisher einmaliger Anblick.«
    »Wow«, stieß Berkowitz hervor. »Jedes Netzwerk wird das
    Einfangereignis übertragen wollen.« Er beugte sich an Fritz
    vorbei und sagte zu Gaeta: »Was für eine Kulisse für Ihren
    Stunt!«
    Gaeta grinste breit.
    »Wie wird sich das auf die Ringe auswirken?«, fragte
    Cardenas.
    Wunderly zuckte die Achseln. »Der Himmelskörper ist zu
    klein, um größere Auswirkungen zu haben. Er hat nur einen
    Durchmesser von acht Kilometern. Ein Winzling.«
    »Aber er wird die Partikel im Ring doch ganz schön
    durcheinander wirbeln, oder?«, fragte Fritz.
    Sie nickte. »Ja schon, aber es wird die Ring-Dynamik nicht
    wesentlich beeinflussen. Es werden keine Änderungen in der
    Cassini-Teilung oder etwas Derartiges auftreten. Ich habe die
    Simulationen durchgeführt; stärkere Effekte werden nur
    räumlich begrenzt auftreten.«
    »Dann wollen wir also dort sein, wenn es geschieht«, sagte
    Gaeta.
    »Nein!«, sagten Wunderly und Cardenas im Chor.
    »Das wäre zu gefährlich«, ergänzte Cardenas.
    »Der Ansicht bin ich auch«, sagte Wunderly. »Du solltest ein
    paar Tage warten, bis sich alles wieder beruhigt hat.«
    »Es kann nichts schaden, ein wenig zu warten«, stimmte
    Berkowitz zu. »Aber nicht länger als zwei Tage. Wir wollen
    die Sache durchziehen, solange Saturn und die Ringe noch im
    Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stehen.«
    Gaeta schaute auf Fritz, der intensiv die vor ihnen hängende
    dreidimensionale Abbildung studierte.
    »Was

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