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Saturn

Saturn

Titel: Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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dreiundneunzigprozentige Übereinstimmung
    zwischen der Person im Erfassungsbereich der Kamera und
    der flüchtigen Holly Lane‹, sagte die synthetische Stimme des
    Sicherheits-Computers. ›Sofort die Sicherheitszentrale
    benachrichtigen, um die entsprechenden Maßnahmen zur
    Ergreifung der flüchtigen Holly Lane zu treffen. Sie wird
    gesucht wegen…‹
    Doch weder Archer noch Chiyoda hörten den Sicherheits-
    Computer. Sie waren schon fast aus dem Gebäude. Klitschnass
    rannten sie blindlings weiter, um dem Feuer zu entkommen,
    das einzig und allein in den Schaltkreisen des Sicherheits-
    Computers brannte.
    Computer sind ja so schlau, sagte Holly sich und zugleich so
    doof. Ein Mensch hätte erst einmal nachgeschaut, ob es
    wirklich im Gebäude brannte. Einen Computer muss man nur
    entsprechend instruieren, und schon gibt er Feueralarm, auch
    wenn's gar nicht brennt. Grinsend eilte sie die Treppe zum
    Apartmentgebäude hinauf und gab den Sicherheitscode ein.
    Die Tür öffnete sich seufzend, und sie trat ein. Nun befand sie
    sich außerhalb des Erfassungsbereichs der
    Überwachungskameras und stieg die Treppe hinauf in den
    zweiten Stock, wo Wilmots Apartment war.
    Und lief den beiden Sicherheitsbeamten in die Arme, die vor
    Wilmots Tür auf dem Flur standen.
    »Es darf niemand zu Professor Wilmot«, sagte der erste.
    »Aber ich…«
    »He!«, rief die zweite Wache. Erkenntnis dämmerte in ihrem
    Gesicht. »Sie sind doch Holly Lane, nicht wahr?«
    Holly wandte sich zur Flucht, aber die Wache packte sie am
    Arm. Sie wollte ihr einen Schlag versetzen, doch dann fiel die
    zweite Wache ihr in den Arm, während sie noch ausholte.
    »Geben Sie auf. Wir wollen Ihnen nicht wehtun.«
    Holly sah ein, dass es keinen Sinn hatte. Sie entspannte sich
    und schaute sie finster an.
    Die erste Wache schlug so fest gegen Wilmots Tür, dass sie
    im Rahmen klapperte, während die zweite Wache aufgeregt in
    ihren Palmtop sprach:
    »Wir haben sie! Holly Lane. Die Flüchtige. Sie ist hier vor
    Wilmots Quartier.«
    »Ausgezeichnet«, ertönte eine blecherne Stimme. »Halten Sie
    sie dort fest, bis wir eintreffen.«
    Wilmot öffnete die Tür. Er trug einen flauschigen blauen
    Morgenmantel, den er fest um die Hüfte verknotet hatte. Seine
    Augen weiteten sich vor Erstaunen, als er Holly im Griff der
    Wache sah.
    »Sie haben Besuch, Professor«, sagte die Wache und stieß
    Holly am verblüfften alten Mann vorbei in sein Wohnzimmer.
    Dann schob sie die Tür wieder zu.
    »Ich sollte mich wohl nicht über Ihr Erscheinen wundern«,
    sagte Wilmot. »Das einzig Erstaunliche ist, dass es Ihnen
    gelungen ist, sich den Sicherheitsleuten so lang zu entziehen.«
    »Leider nicht lang genug«, sagte Holly ziemlich zerknirscht.
    »Setzen Sie sich erst einmal. Wir können es uns genauso gut
    bequem machen. Möchten Sie etwas? Vielleicht einen Sherry?«
    »Nein danke.« Holly setzte sich auf die Kante eines der
    beiden identischen Armstühle. Sie warf einen Blick auf die
    verschlossene Tür. Es führt kein anderer Weg hinaus, sagte sie
    sich. Wilmot ließ sich mit einem schmerzlichen Seufzer auf
    den anderen Armstuhl sinken.
    »Was führt Sie überhaupt zu mir?«, fragte er.
    »Ich wollte Sie um Ihre Hilfe bitten«, sagte Holly. »Oberst
    Kananga hat Don Diego ermordet, und nun ist er auch hinter
    mir her.«
    »Diego Romero? Ich dachte, sein Tod sei ein Unfall
    gewesen.«
    »Es war Mord«, sagte Holly. »Kananga hat es getan. Und er
    hat auch versucht, mich zu töten, nachdem ich es
    herausgefunden hatte.«
    »Eberly steckt auch mit drin, nicht wahr?«
    »Sie wissen es schon?«, fragte Holly erstaunt.
    »Er hat ein Dossier veröffentlicht, aus dem hervorgeht, dass
    Sie geisteskrank seien«, sagte Wilmot mit einem angewiderten
    Gesichtsausdruck.
    Holly unterdrückte die Wut und Bekümmerung, die in ihr
    aufstiegen. »Ja. Malcolm deckt Kananga.«
    »Vorhin hat Dr. Cardenas mir Ihr Dossier von der Erde
    geschickt. Eberly hat ein paar Lügen über Sie fabriziert.«
    »Dann werden Sie mir also helfen?«
    Wilmot schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, dass ich nicht
    einmal mir selbst zu helfen vermag. Er hat mich hier
    einsperren lassen.«
    »Eingesperrt? Sie? Wie konnte er das nur tun? Ich meine, Sie
    sind doch…«
    »Das ist eine lange und traurige Geschichte«, sagte Wilmot
    matt.
    »Und nun hat er mich auch erwischt«, sagte Holly. »Ja, das
    hat er leider.«
    Drei Tage und 45 Minuten bis zur Ankunft
    Eberly runzelte die Stirn, als Kananga die letzten

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