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Saturn

Saturn

Titel: Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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glauben will. Allerdings wird der Däne nicht im
    Archiv der Universität aufgeführt. Ich habe selbst
    nachgeschaut.«
    »Die Aufzeichnungen datieren so weit zurück?«, fragte
    Morgenthau.
    »Sie sind natürlich sehr lückenhaft.«
    »Ich bin nicht an der Vergangenheit interessiert«, sagte
    Eberly. »Ich arbeite an der Zukunft.«
    Vyborg nickte. »Das ist mir schon klar.«
    Eberly schaute Morgenthau missbilligend an. »Ich habe Dr.
    Vyborg erklärt«, beeilte sie sich zu sagen, »dass unsere
    Aufgabe in der Übernahme der Verwaltung des Habitats
    besteht, nachdem wir gestartet sind.«
    »Was in zwei Stunden der Fall sein wird«, merkte Vyborg an.
    Eberly richtete den Blick auf den kleinen Mann und sagte:
    »Ich habe es arrangiert, dass Sie einen hohen Posten in der
    Kommunikations-Abteilung bekommen. Wären Sie auch in
    der Lage, die ganze Abteilung zu leiten, falls und wenn ich sie
    damit beauftragte?«
    »In der Abteilung gibt es noch zwei prominente Personen
    über mir«, erwiderte Vyborg. »Sie sind aber beide keine
    Gläubigen.«
    »Ich kenne das Organigramm!«, sagte Eberly schroff. »Ich
    habe es selbst erstellt. Mir blieb nichts anders übrig, als diese
    beiden Säkularisten über Ihnen zu akzeptieren, aber Sie sind
    derjenige, den ich für die Leitung der Abteilung vorgesehen
    habe. Wären Sie dieser Aufgabe gewachsen?«
    »Natürlich«, antwortete Vyborg, ohne zu zögern. »Was wird
    aber aus meinen Vorgesetzten?«
    »Ihr könnt sie nicht wieder nach Hause schicken, wenn wir
    einmal gestartet sind«, merkte Morgenthau an. Ein Lächeln
    zauberte Grübchen in ihre Wangen.
    »Ich werde mich schon um sie kümmern«, versicherte Eberly
    nachdrücklich, »wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist.
    Fürs Erste will ich nur wissen, ob ich mich auf Sie verlassen
    kann.«
    »Das können Sie«, sagte Vyborg.
    »Auf Sie muss uneingeschränkt Verlass sein. Ich will
    unbedingte Loyalität.«
    »Die werden Sie auch bekommen«, sagte Vyborg dezidiert.
    »Aber nur, falls es Ihnen gelingt, mich zum Leiter der
    Kommunikationsabteilung zu machen«, fügte er lächelnd
    hinzu.
    »Auf jeden Fall.«
    Morgenthau lächelte; sie war froh, dass diese beiden Männer
    in der Lage waren, zusammenzuarbeiten und der Sache zu
    dienen, der sie ihr Leben gewidmet hatte.
    Holly wurde nervös. Sie hatte überall nach Malcolm gesucht,
    von seinem spartanischen kleinen Büro bis zu den anderen
    Hasenkästen in der Human-Resources-Abteilung, dann den
    Gang entlang in den anderen Abteilungen des
    Verwaltungsgebäudes. Aber nirgends eine Spur von ihm.
    Er wird noch den Start verpassen!, sagte sie sich immer
    wieder. Sie hatte nämlich alles ganz genau geplant. Sie wollte
    mit Malcolm zum Seeufer am Rand des Dorfes gehen.
    Professor Wilmot und seine Assistenten hatten mehr als ein
    Dutzend Stellen im Habitat eingerichtet, wo die Leute sich
    versammeln und die Start-Feierlichkeiten auf großen, im
    Freien aufgestellten Bildschirmen verfolgen konnten. Das
    Seeufer war die beste Stelle, sagte Holly sich ‒ landschaftlich
    am schönsten und den Büros am nächsten gelegen.
    Doch Malcolm war nirgends zu finden. Wo mochte er wohl
    stecken? Was machte er nur? Er wird noch alles versäumen!
    Die Leute strömten auf den Pfaden zu den Treffpunkten, wo
    die großen Bildschirme aufgestellt waren: Paare und größere
    Gruppen, die angeregt plauderten und ihr grüßend zunickten.
    Holly ignorierte sie allesamt und suchte weiter nach Eberly.
    Und dann sah sie ihn auf dem Pfad, der aus dem Wald
    herausführte ‒ in Begleitung dieser übergewichtigen
    Morgenthau. Holly runzelte die Stirn. Er verbringt ziemlich
    viel Zeit mit ihr, sagte sie sich. Als sie jedoch näher kamen,
    erschien ein Lächeln in Hollys Gesicht: Morgenthau schnaufte
    wie eine Lokomotive, während sie mit dem zügig
    ausschreitenden Malcolm Schritt zu halten versuchte.
    Geschieht ihr Recht, sagte Holly sich, als sie den Pfad
    entlangging, um sie abzufangen und mit Malcolm zum
    Seeufer zu gehen. Sie wollte ihn an ihrer Seite haben, wenn das
    Habitat zum langen Flug zum Saturn aufbrach. Keinen
    anderen, sagte sie sich. Er soll bei mir sein.
    Pancho Lane setzte sich im Bett auf und schaute betrübt auf
    die holografische Darstellung des im Weltraum hängenden
    Habitats Goddard. Es schien, als ob eine Hälfte ihres
    Schlafzimmers verschwunden und der Dunkelheit des
    Weltraums gewichen sei, wobei ein kleines, langsam sich
    drehendes Habitat in der Mitte der Szene schwebte. Der
    pockennarbige,

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