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Saturn

Saturn

Titel: Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Eberly und versuchte
    die Spannung zu kontrollieren, die sich in ihm aufbaute. »Sie
    wird nirgendwo hingehen.«
    »Was geht hier eigentlich vor? Was spielen Sie für ein Spiel?«
    Kananga dräute über Eberly wie eine dunkle Gewitterwolke.
    »Warten Sie, bis alle Wahlergebnisse vorliegen«, sagte Eberly
    und wies mit dem Finger auf die schnell sich ändernden
    Zahlen. »Wenn ich erst einmal der offizielle Leiter dieses
    Habitats bin, werde ich mit echter Macht ausgestattet sein.«
    Kananga musterte ihn argwöhnisch.
    In der Hoffnung, dass er den Ruander wenigstens halbwegs
    überzeugen konnte, erhob Eberly sich vom Schreibtischstuhl.
    »Wenn Sie mich nun entschuldigen wollen, ich brauche etwas
    Schlaf.«
    »Jetzt? Obwohl die Wahl noch andauert?«
    »Ich vermag nichts mehr zu tun, um die Wahlen noch zu
    beeinflussen. Es liegt nun alles im Schoß der Götter.«
    Trotz seiner Verärgerung lächelte Kananga. »Passen Sie nur
    auf, dass Morgenthau Ihre heidnischen Sprüche nicht zu
    Ohren kommen.«
    Eberly erwiderte das Lächeln gezwungen. »Ich muss etwas
    schlafen. Es würde nämlich einen sehr schlechten Eindruck
    machen, wenn der neu gewählte Leiter dieses Habitats sein
    Amt unausgeschlafen und mit verquollenen Augen antritt.«
    19 Stunden bis zur Ankunft
    Edouard Urbain verfolgte die letzten Minuten der Wahl in der
    Abgeschiedenheit seines Privatquartiers mit einer
    eigentümlichen Mischung aus Enttäuschung und
    Erleichterung. Eberly hatte klar gewonnen, das stand am
    frühen Nachmittag schon fest. Urbain wartete jedoch bis zur
    Beendigung der Wahl um 17:00 Uhr, bevor er schließlich die
    Tatsache akzeptierte, dass er nicht der Leiter des Habitats sein
    würde.
    Er lächelte beinahe. Nun kann ich mich endlich wieder
    meiner Arbeit widmen, sagte er sich, und werde nicht mehr
    von diesem politischen Affentheater abgelenkt.
    Dennoch war er den Tränen nahe. Eine neuerliche
    Zurücksetzung. Mein Leben lang bin ich vom Spitzenplatz
    fern gehalten worden. Mein Leben lang hat man mir gesagt,
    dass ich nicht gut genug für die Nummer eins sei. Sogar
    Jeanne-Marie hat sich am Ende gegen mich gewandt.
    Aber das ist noch nicht alles, wurde er sich bewusst. Nun
    muss ich mich mit diesem verrückten Stuntman und dem
    Ansinnen auseinander setzen, auf der Titanoberfläche zu
    landen. Eberly wird die Forderung natürlich unterstützen. Ich
    werde die IAA bitten müssen, Eberly mitzuteilen, dass sie es
    nicht erlauben wird. Damit werde ich mich vor der ganzen
    Welt bloßstellen ‒ ich bin nicht mal Manns genug, einen
    simpel gestrickten Abenteurer daran zu hindern, eine
    jungfräuliche neue Welt zu verseuchen.
    Mit Tränen in den Augen wies er das Telefon an, eine
    Verbindung zu Eberly herzustellen. Ich muss ihm gratulieren
    und meine Niederlage eingestehen, sagte er sich. Eine erneute
    Niederlage. Und es wird wohl auch nicht die letzte gewesen
    sein.
    Ilja Timoschenko hingegen hatte kein Problem damit, dem
    Sieger zu gratulieren. Er saß in einem Schwarm seiner
    Anhänger ‒ hauptsächlich Ingenieure und Techniker ‒ an der
    Bar im Bistro und rief Eberly über den Palmtop an.
    »Ich freue mich über Ihren Sieg«, sagte er zu Eberlys
    lächelndem Bild. »Nun lassen Sie uns diesen Blecheimer in
    einen Orbit um den Saturn schaffen.«
    Eberly lachte. »Ja, unbedingt. Wir alle zählen auf Sie, dass Sie
    und die Techniker uns morgen in den Orbit bringen.«
    Während Eberlys Anhänger seinen Sieg mit einem spontan
    anberaumten Picknick am See feierten, war Holly noch immer
    in Wilmots Apartment und benutzte seinen Computer, um die
    Personalakten des Habitats zu durchsuchen. Es dauerte zwar
    ein paar Stunden, doch schließlich hatte sie eine Liste von
    fünfzig Männern und Frauen zusammengestellt, von denen sie
    glaubte, dass sie mit ihnen ein Aufgebot bilden könnte.
    Als sie die Liste an Eberlys Quartier sandte, fragte sie sich
    jedoch, ob das wirklich eine so gute Idee war. Ob die Leute,
    die sie ausgewählt hatte, überhaupt bereit wären, ein Aufgebot
    zu bilden? Es war schwer, Eigenschaften wie Loyalität und
    Verantwortungsbewusstsein aus dem schriftlichen Dossier
    einer Person zu ersehen. Die meisten Leute an Bord des
    Habitats waren alles andere als Establishment-Typen. Sie
    waren auch keine Tunichtgute, wie Pancho sie bezeichnet
    hatte, aber sie waren definitiv Freidenker und Individualisten
    und nicht bereit, sich Disziplin auferlegen zu lassen.
    Ich hoffe nur, dass das funktioniert, sagte Holly sich. Sie
    wurde sich

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