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Saturn

Saturn

Titel: Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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sehe aber keinen Grund, weshalb…«
    »Mein Entschluss steht fest«, sagte Eberly schroff. »Sie
    können Wachen um das Haus postieren. Sie wird nirgendwo
    hingehen.«
    Sein Bild verschwand, und Kananga starrte zornig auf einen
    dunklen Bildschirm.
    »Und was tun wir nun?«, fragte die Einsatzleiterin.
    Kananga schaute sie finster an. »Sie bleiben hier. Und wenn
    sie das Gebäude zu verlassen versucht, nehmen Sie sie fest.«
    »Und Sie, Sir?«
    »Ich will versuchen, ein paar Stunden zu schlafen«, sagte er
    und entfernte sich in Richtung seines Quartiers.
    Das Telefon weckte Kris Cardenas. Schlaftrunken setzte sie
    sich auf und rief: »Kein Bild.« Ihr Blick fiel auf Gaeta, der selig
    neben ihr schlummerte, und sie sagte sich, dass der Mann
    wahrscheinlich auch den Weltuntergang verschlafen würde.
    Hollys Gesicht erschien am Fußende des Bettes. »Kris, sind
    Sie da?«
    »Holly!« rief Cardenas. »Wo sind Sie?«
    »Ich bin in Professor Wilmots Apartment über Ihnen.
    Können Sie sofort herkommen?«
    Cardenas sah, dass es ein paar Minuten nach sieben war. »Da
    stehen zwei Sicherheitsleute vor meiner Tür, Holly. Sie
    werden nicht…«
    »Das ist schon in Ordnung. Sie werden Sie durchlassen.
    Professor Wilmot hat schon mit ihnen gesprochen.«
    Oswaldo Yaňez wachte in bester Laune auf. Er hörte seine
    Frau in der Küche das Frühstück zubereiten. Er duschte,
    putzte die Zähne und zog sich mit einem fröhlichen Pfeifen an.
    Das Frühstück erwartete ihn schon auf dem Küchentisch; es
    dampfte und sah überhaupt recht lecker aus. Er küsste seine
    Frau flüchtig auf die Stirn und sagte: »Vor dem Essen muss ich
    noch eine staatsbürgerliche Pflicht erfüllen.«
    Er setzte sich Estela gegenüber an den Tisch und aktivierte
    den Computer per Sprachbefehl.
    »Wen wirst du denn wählen?«, fragte sie.
    »Die geheime Wahl ist mir heilig, mein Schatz«, erwiderte er
    grinsend.
    »Ich habe Eberly gewählt. Er scheint mir kompetenter als die
    anderen zu sein.«
    Yaňez klappte die Kinnlade herunter. »Du hast schon
    gewählt?«
    »Natürlich, gleich, nachdem ich aufgewacht bin.«
    Yaňez' gute Laune wurde förmlich aus ihm herausgesogen.
    Er hatte als Erster seine Stimme abgeben wollen. Es war unfair
    von seiner Frau, ihm zuvorzukommen.
    Dann seufzte er entsagungsvoll. Wenigstens hat sie für den
    richtigen Kandidaten gestimmt.
    »Sind Sie in Ordnung?«, fragte Cardenas, nachdem sie
    Wilmots Apartment betreten hatte. Gaeta folgte ihr auf dem
    Fuß; er schaut etwas verwirrt.
    »Mir geht es gut«, sagte Holly. »Sie kennen alle hier
    Anwesenden, oder?«, wandte sie sich an Eberly und Wilmot.
    »Natürlich.«
    Gaeta musterte Eberly mit einem kämpferischen Blick. »Was
    hat das zu bedeuten, dass Sie uns in diesem Apartment
    versammeln? Was ist eigentlich los?«
    »Wir versuchen, Miss Lane den Hals zu retten«, sagte Eberly.
    »Ja«, bestätigte Wilmot. »Wir wollen Gewaltanwendung
    vermeiden, doch dazu müssen ganz bestimmte Maßnahmen
    getroffen werden.«
    Holly sagte ihnen, was sie geplant hatte und was sie von
    ihnen erwartete.
    Cardenas blinzelte, nachdem sie erst einmal begriffen hatte,
    worum es ging. »Posse comitatus?«, fragte sie ungläubig. »Ein
    Aufgebot?«
    Gaeta stieß ein nervöses Lachen aus. »Heilige Mutter Gottes,
    meinst du vielleicht ein Aufgebot wie in den alten Western?«
    »Das wird nicht funktionieren«, sagte Cardenas. »Diese
    Leute sind zu individualistisch, als dass sie ein Aufgebot
    stellen würden, nur weil Sie es verlangen. Sie werden wissen
    wollen, aus welchem Grund und wie die Aktion ablaufen soll.
    Befehle werden sie von Ihnen jedenfalls nicht
    entgegennehmen.«
    »Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht«,
    sagte Wilmot.
    Eberly lächelte jedoch. »Sie werden es tun. Ich muss nur ein
    wenig Überzeugungsarbeit leisten.«
    Nach ein paar Stunden Schlaf stürmte Kananga in Eberlys
    Apartment. »Was machen Sie denn für Sachen? Wir waren uns
    doch einig, dass diese Lane in meinen Gewahrsam überstellt
    wird.«
    Eberly saß mit verquollenen Augen am Schreibtisch und
    registrierte die ersten Wahlergebnisse. »Ich habe die Nacht
    durchgemacht und mich mit Ihrem Problem befasst«, sagte er.
    »Mit meinem Problem? Mann, das ist auch Ihr Problem. Ich
    will, dass sie mir sofort überstellt wird.«
    »Das wird sie schon«, sagte Eberly ungerührt. »Regen Sie
    sich nicht auf.«
    »Wo ist sie überhaupt? Wieso ist sie nicht in meinen
    Händen?«
    »Sie ist in Wilmots Apartment«, sagte

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