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Saturn

Saturn

Titel: Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Gaeta zu dem Partikel. »Nichts
    für ungut. Ich hoffe, du kommst wohlbehalten wieder nach
    Hause, kleiner Freund.«
    Schmerz! Holly hatte noch nie zuvor einen so fürchterlichen
    Schmerz verspürt. Hätte es nicht einmal im Traum für möglich
    gehalten. Kananga schlug sie wieder in die Nieren, und ein
    neuer Schmerz explodierte in ihr ‒ ein brennender,
    unerträglicher Schmerz, der alle anderen Sinneseindrücke
    auslöschte.
    »Eine einfache Aussage«, sagte Morgenthau und beugte sich
    über sie. »Nur einen einzigen Satz. Sagen Sie uns, dass Sie
    Cardenas geholfen haben, Killer-Nanobots zu entwickeln.« Sie
    hielt Holly den Palmtop unter die Nase. Holly vermochte
    kaum zu atmen. »Nein«, grunzte sie durch geschwollene und
    blutige Lippen.
    Kananga drückte ihr das Knie in den Rücken und drehte ihr
    brutal den Arm um. Holly schrie auf.
    »Es kann nur noch schlimmer werden«, zischte Kananga ihr
    ins Ohr. »Es wird immer schlimmer werden, bis du tust, was
    wir wollen.«
    Holly hörte, wie Eberly mit kläglicher, flehender Stimme
    sagte: »Sie werden sie umbringen. Um Gottes willen, lassen Sie
    sie in Ruhe.«
    »Sie rufen Gott an?«, sagte Morgenthau zornig. »Welche
    Blasphemie.«
    »Sie bringen sie um!«
    »Sie wird sowieso sterben«, sagte Kananga.
    »Nehmen Sie sich doch den anderen vor«, flehte Eberly.
    »Gönnen Sie ihr eine Pause.«
    »Er ist schon wieder bewusstlos. Holly ist viel zäher, nicht
    wahr, Holly?« Kananga packte sie am Haar und riss Hollys
    Kopf so brutal zurück, dass sie glaubte, das Genick würde
    brechen.
    »Wenn wir neuronale Controller hätten«, sagte Vyborg,
    »würde sie uns alles sagen, was wir hören wollen.«
    »Wir haben aber nicht die entsprechende Ausrüstung«, sagte
    Morgenthau. Sie seufzte schwer. »Brechen Sie ihr die Finger,
    Einen nach dem andern.«
    Timoschenko brachte das kleine Raumboot auf eine Flugbahn,
    auf der es sich dem herumwirbelnden Gaeta schnell näherte.
    »Ich komme von dir aus gesehen aus vier Uhr auf dich zu«,
    rief er. »Wirst du es schaffen, in die Ladebucht zu klettern,
    wenn ich bis auf ein paar Meter an dich herangekommen bin?«
    »Ich weiß nicht«, antworte Gaeta skeptisch. »Habe keinen
    Treibstoff für den Antrieb mehr. Nur noch die Kaltgas-
    Mikrosteuertriebwerke; damit kann ich mich höchstens noch
    um die Längsachse drehen.«
    »Das ist nicht so gut.« Timoschenko schaute durchs
    Cockpitfenster. Er sah die winzigen Konturen eines Menschen
    vorm Hintergrund der großen, hell leuchtenden Saturnringe.
    »Au«, rief Gaeta.
    »Was ist denn los?« Das war Fritz' Stimme.
    »Mir ist ein Muskel gerissen, als ich die Beine aus dem
    Anzugsbein gezogen habe«, antwortete Gaeta. »Nun will ich
    sie wieder hineinstecken, und es schmerzt höllisch.«
    »Wenn das dein größtes Problem ist«, sagte Fritz, »dann hast
    du wirklich keinen Grund zur Klage.«
    Bei dieser coolen Bemerkung des Technikers musste
    Timoschenko lachen. Wie ein Zahnarzt, der sagt, es würde gar
    nicht wehtun, sagte er sich. Der Zahnarzt selbst spürt keinen
    Schmerz.
    »Ich werde es kaum schaffen, an Bord des Raumboots zu
    kommen«, sagte Gaeta. »Ich fliege durch die Gegend wie ein
    abgefuckter Meteor. Ich habe keinen Antrieb und keinen
    Brennstoff zum Manövrieren mehr.«
    »Keine Sorge«, sagte Timoschenko. »Ich werde dich
    aufsammeln. Ich fange dich auf, wie ein Artist auf dem
    Hochtrapez seinen Partner mitten in der Luft auffängt. Wie ein
    Balletttänzer, der die Ballerina im Scheitelpunkt des Sprungs
    auffängt. So in der Art.« Er wünschte sich, dass er so
    zuversichtlich gewesen wäre, wie er sich anhörte.
    Holly lag zusammengekrümmt auf dem Stahlboden der
    Luftschleusenkammer. Sie war wieder bewusstlos.
    »Sie simuliert nur«, sagte Morgenthau.
    »Um Gottes willen, lasst sie in Ruhe«, bettelte Eberly »Werft
    sie aus der Luftschleuse, wenn es unbedingt sein muss, aber
    hört endlich mit dieser Folter auf. Das ist ja widerlich!«
    »Wir haben auch genug Aufzeichnungen von ihrer Stimme,
    um eine Aussage gegen Cardenas zu synthetisieren«, sagte
    Vyborg.
    »Ich will aber sichergehen«, sagte Morgenthau. »Ich will es
    aus ihrem Mund hören.«
    Kananga stupste Tavaleras reglosen Körper mit der
    Stiefelspitze an. »Ich fürchte, dass bei ihm ein paar Rippen
    gebrochen sind. Er hat wahrscheinlich starke innere
    Blutungen. Vielleicht ist auch ein Lungenflügel perforiert.«
    Morgenthau stemmte die Fäuste in die breiten Hüften: Sie
    bot ein Bild finsterer Entschlossenheit

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