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Saturn

Saturn

Titel: Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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vermasselt.«
    »Helft mir«, rief die Stimme des Verwundeten.
    »Wir können dich nicht erreichen, verdammt!«, belferte der
    Mann. »Du driftest in Gegenrichtung ab und bist fast schon
    außerhalb unserer Reichweite.«
    »Ich sterbe…«
    »Das hast du deiner eigenen Dummheit zu verdanken«,
    kreischte die Frau.
    Gaeta schaltete wieder auf die Interkom-Frequenz um und
    sprach ins Helmmikrofon: »Schalte alle Kameras an, Fritz.«
    »Was? Was hast du denn vor?«
    »Schalte die Kameras an,, verdammt!«, blaffte Gaeta und
    stürzte sich aus der Luftschleuse. Das ist ein Job für Superman,
    sagte er sich.
    Die Triebwerke des Anzugs zündeten schon beim ersten
    Versuch, und Gaeta sah, dass er in der Grabesstille des leeren
    Raumes auf den vagabundierenden Brennstofftank zuflog.
    Doch im Helmlautsprecher herrschte alles andere als Stille.
    »Komm zurück!«, schrie Fritz. »Du kannst…«
    Gaeta wechselte einfach von der Interkom-Frequenz zur
    hektischen Kommunikation der anderen.
    »…können, verdammt noch mal, nichts machen«, sagte der
    Chef der Besatzung.
    »Er wird dort draußen umkommen!«, sagte die verzweifelte
    Frau.
    Der Verwundete selbst meldete sich nicht mehr.
    »Dranbleiben«, sagte Gaeta ins Mikrofon. »Ich werde ihn
    zurückholen.«
    »Wer, zum Teufel, ist das denn?«
    »Manuel Gaeta«, stellte er sich vor. »Ich bin zu dem
    Verletzten unterwegs. Seht ihr mich?«
    »Ja!«, sagten der Besatzungs-Chef und die Frau im Chor.
    Der Brennstofftank wurde größer. Mein Gott, was für ein
    Brocken, sagte Gaeta sich. Trotz allem musste er lachen.
    Huevos tremendos.
    »Wie ist sein Name?«, fragte Gaeta, während er auf den
    Brennstofftank zuflog.
    »Was?«
    »Wer hat das gefragt?«
    »Der Name der verletzten Person. Wie ist ihr Name?«
    »Tavalera«, erwiderte die Frau. »Raoul Tavalera.«
    Ein Chicano, sagte Gaeta sich. »He, Raoul, habla Espanol?«,
    rief er.
    Keine Antwort.
    »Raoul!«, schrie Gaeta. »Raoul Tavalera! Wo bist du? Bist du
    in Ordnung?«
    »Ich bin… hier.« Die Stimme klang sehr schwach. »Aber
    nicht mehr lange.«
    »Halte durch, Mann«, sagte Gaeta. Der Brennstofftank füllte
    bereits den größten Teil des Blickfelds aus und raste wie eine
    riesige runde Metall-Welt auf ihn zu. »Dein Anzug hat sich
    wahrscheinlich selbst abgedichtet und auch die Blutung
    gestillt.«
    Nichts.
    »Wo bist du verletzt, Mann?«, fragte Gaeta, während er den
    Anflug verzögerte und sich für die Landung auf der riesigen
    Kugel vorbereitete.
    »Am Bein…«
    »Ach, das ist nicht so schlimm. Du kommst schon wieder in
    Ordnung.«
    »He, Gajetta oder wie auch immer du heißt«, unterbrach der
    Chef der Besatzung ihn. »Ich hole meine Leute rein, um den
    Sauerstoffvorrat zu ergänzen und schicke dann noch ein paar
    Gleiter raus, um den Tank abzufangen.«
    »Was ist mit Tavalera?«, fragte die Frau unwirsch.
    Gaeta driftete um die Wölbung des Tanks und hielt nach
    dem Verletzten Ausschau. »Ich sehe ihn«, rief er. »Ich werde
    mich um ihn kümmern.«
    Tavalera trieb, von der Leine gehalten, ein paar Meter über
    der Oberfläche des Tanks. Gaeta sah, dass sein linkes Bein von
    drei kleinen Brandlöchern perforiert war.
    Sonst schien der Hartschalenanzug unbeschädigt; die
    Sicherheits-Manschette musste das Bein wie vorgesehen
    abgedichtet haben.
    Gaeta löste Tavaleras Leine und hängte sie in seinen
    Panzeranzug ein. Dann machte er sich mit dem verletzten
    Astronauten in den Armen auf dem Rückweg zur Luftschleuse
    des Habitats.
    »Hörst du mich, Mann?«, fragte er Tavalera und klopfte ihm
    auf den Kugelhelm.
    Tavalera schlug die Augen auf. »Wer, zum Teufel, bist du?«,
    fragte er benommen.
    Gaeta grinste. »Dein Schutzengel, Mann. Ich bin dein
    verdammter Schutzengel.«
    Holly beobachtete die ganze Aktion auf Fritz' tragbarem
    Monitor. Sie verfolgte mit den anderen Technikern, wie Gaeta
    mit dem schlaffen Astronauten in den mächtigen Armen des
    Panzeranzugs zur Luftschleuse zurückkehrte.
    Er hat ihn gerettet, sagte Holly sich mit klopfendem Herzen.
    Er hat diesem Mann das Leben gerettet.
    Während die Techniker die Luftschleuse mit Luft füllten, lief
    Holly zum Wandtelefon an der Innenluke und rief einen
    Rettungssanitäter. Selbst auf dem handtellergroßen Display
    des Telefons war das Erstaunen im Gesicht des Sanitäters
    deutlich zu erkennen, aber er versprach, in weniger als fünf
    Minuten ein Team zur Luftschleuse zu schicken.
    Die innere Luke öffnete sich mit einem Seufzen, und Gaeta
    ging hindurch, den

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