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Saturn

Saturn

Titel: Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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denn?«
    Gaeta wurde sich bewusst, dass er vernehmlich gelacht
    haben musste, und Fritz hatte es empfangen. »Lachen? Wer,
    ich?«
    »Nein, der Mann im Mond«, erwiderte Fritz. »Worüber hast
    du gelacht?«
    »Über gar nichts«, sagte Gaeta und sagte sich zugleich, was
    für ein Spaß es wäre, aus der Schleuse zu springen und einen
    Rundflug ums Habitat zu machen.
    »Und?«, fragte der Skipper gereizter als je zuvor.
    Tavalera schaltete den Laser aus und schaute auf die Klinke.
    Der Strahl hatte sie zur Hälfte durchtrennt.
    »Gib mir noch ein paar Minuten«, sagte er.
    »Mach schon voran. Das Fenster schließt sich in weniger als
    zehn Minuten.«
    Tavalera nickte im Kugelhelm und schaltete wieder den
    Laser ein. Gleißende Funken stoben.
    »Wieso die Verzögerung?«, ertönte eine Männerstimme im
    Lautsprecher.
    Wahrscheinlich der Boss der Habitats-Besatzung, der auf den
    dritten Brennstofftank wartet, sagte Tavalera sich.
    »Wir haben ein Problem mit dem
    Entriegelungsmechanismus des Tanks«, antwortete der
    Skipper. »Wir arbeiten dran. Wir werden ihn in ein paar
    Minuten zu euch schicken.«
    Ihre Stimme war honigsüß im Vergleich zu dem Ton, den sie
    ihm gegenüber anschlug, sagte er sich.
    »Der Befestigungspunkt dreht sich aus der Position«, sagte
    die Stimme gereizt. »Und meiner Besatzung läuft die Zeit
    davon. Einen so langen Kontakt hatten wir nicht eingeplant.«
    »Ich werde den Anflugwinkel anpassen«, sagte der Skipper
    angespannt. »Das sollte kein Problem sein.«
    »Die Zeit drängt.«
    »Ja, ja, nur mit der Ruhe. Wir arbeiten dran.«
    Wir, sagte Tavalera sich missmutig.
    »Tavalera«, schrie der Skipper ihn so laut an, dass er
    zusammenzuckte. »Erledige das endlich!«
    »Ich bin fast durch«, sagte er und drehte sich, damit sie sah,
    dass die Klinke fast schon durchschnitten war.
    Dann ging der Laser aus.
    »Was ist denn jetzt wieder los?«, keifte sie.
    »Weiß nicht«, murmelte Tavalera und schüttelte das nutzlose
    kleine Werkzeug. »Ich glaube, der Kondensator muss wieder
    aufgeladen werden.«
    »Brich sie durch!«
    »Hä?«
    »Die Klinke, du Volltrottel! Sie ist doch fast schon
    durchtrennt. Brich sie ab! Sofort! «
    Ohne weitere Überlegung ließ Tavalera den Laser los und
    packte die Metallklinke mit beiden behandschuhten Händen.
    Sie gab aber keinen Millimeter nach.
    »Brich sie ab!«, schrie der Skipper ihn an. »Mach schon!«
    Verzweifelt packte Tavalera den Laser mit einer Hand,
    während er mit der anderen die Klinke gepackt hielt.
    Vielleicht hat der Kondensator doch noch etwas Power, sagte
    er sich und betätigte den Abzug.
    Es geschah alles so plötzlich, dass er keine Chance hatte, es
    zu verhindern. Der Laser feuerte eine Salve von
    Pikosekunden-Pulsen. Dann hatte Tavalera die Klinke in der
    Hand und verlor das Gleichgewicht. Er taumelte und ließ den
    Laser los. Der wirbelte zum Ende der Leine, wurde abrupt
    abgebremst und schnellte wieder zu Tavalera zurück.
    Dabei wurde noch eine Salve von Pulsen abgefeuert, die ihn
    ins Bein trafen.
    Er schrie schmerzerfüllt auf. Der Brennstofftank riss sich von
    der Graham los und driftete ab in den Raum.
    »Verdammt! Er entfernt sich von uns!«, rief der Boss der
    Habitat-Besatzung.
    »Ich kann ihn nicht stoppen«, schrie der Skipper zurück.
    Tavalera war das egal. Der Schmerz, der ihm durchs Bein
    schoss, war so stark, dass er fast die Besinnung verlor. Er
    wusste, dass er sterben würde ‒ die Frage war nur, ob er eher
    verbluten oder ersticken würde, während die Luft aus dem
    Anzug entwich.
    Rettung
    Gaeta hatte nichts anderes zu tun, als in der Luftschleuse zu
    stehen und darauf zu warten, dass Fritz ihn übers Ende des
    Tests informierte. Also tippte er auf die Tastatur am Ärmel des
    Anzugs, um den Gesprächen der Crew zu lauschen, die die
    Brennstofftanks am Habitat anflanschte.
    Offenbar gab es Probleme mit dem dritten Tank ‒ er war
    noch immer draußen beim Transportschiff, und jemand
    machte sich mit einem Laser-Schweißbrenner daran zu
    schaffen.
    »…verdammter Idiot«, hörte er die keifende Stimme einer
    Frau, »…wie, zum Teufel, hast du nur den Anzug
    beschädigt?«
    »Ich brauche Hilfe!« ertönte eine ängstliche Stimme. »Ich
    blute.«
    Bluten?, fragte Gaeta sich. Beschädigter Anzug?
    Dann sagte eine dritte ‒ männliche ‒ Stimme ebenso
    verärgert wie besorgt: »Der Tank ist vom Kurs abgekommen!
    Wir kommen nicht an ihn ran!«
    »Ich kann auch nichts machen«, jammerte die Frau. »Er hat
    es

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