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Saubande: Ein Schweinekrimi (German Edition)

Saubande: Ein Schweinekrimi (German Edition)

Titel: Saubande: Ein Schweinekrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Blum
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eine Runde über dem Haus fliegt und dann sicher vor dem Stall landet.«
    »Du musst es aber auch wirklich machen!«, rief Cecile und preschte einen Moment später über die Wiese davon.
    Ebersbach hatte das Atelier betreten und sich mit düsterer Miene in die letzte Reihe gesetzt. Nun stand niemand mehr, nur noch Dörthe in ihrem roten Kleid und der dürre Ziegenbart, der seinen gelangweilten Blick über die Menschen schweifen ließ.
    Zum Glück waren die beiden großen Fenster geöffnet, so dass Kim ohne Schwierigkeiten verstehen konnte, was Dörthe sagte.
    »Liebe Freunde, es ist ein trauriger Anlass, wegen dem wir uns heute hier versammelt haben«, begann sie mit ihrer warmen, weichen Stimme. »Umso glücklicher bin ich in dieser dunklen Stunde, dass ihr alle der Einladung gefolgt seid. Gestern haben wir Robert Munk begraben müssen. Sein Mörder ist zum Glück gefasst worden. All das ist für mich noch immer unbegreiflich.« Sie zögerte einen Moment, und ihr Blick irrte umher, als suche sie jemanden. Dann schaute sie auf das Stück Papier, das sie in der Hand hielt. »Nun, Robert hat sich gewünscht, dass ihr kommt – er hat es ausdrücklich in dem Schreiben zu seinem Testament erwähnt. Wir, die wir hier sitzen, wir wissen, dass er ein großzügiger, aber auch ein eigenwilliger Mensch war. Er hat nicht nur wunderbare Bilder zurückgelassen, die vielen Menschen auf der ganzen Welt etwas bedeuten, sondern auch andere Dinge … Und genau darum soll es jetzt gehen: das Vermächtnis von Robert Munk, einem der größten Künstler dieses Jahrhunderts.« Ihre Stimme begann zu schwanken, sie strich sich fahrig eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
    Kim hatte plötzlich Mitleid mit ihr. Munk hätte nicht sterben dürfen, er wäre doch ein viel besserer Gefährte für Dörthe und ihr Kind gewesen als Michelfelder, dieser andere Mann, der nun neben Ebersbach in der letzten Reihe saß.
    Dörthe straffte ihre Schultern, schaute kurz das graue Männlein neben ihr an und fuhr fort: »Deshalb ist ein alter Freund von Robert zu uns gekommen: Professor Doktor Maximilian Hinck ist sein Testamentsvollstrecker. Er wird nun, so wie es sich Robert gewünscht hat, das Testament eröffnen.« Sie verstummte abrupt und blickte in die Runde. Kaltmann klatschte, aber er war der Einzige, und er hielt auch sofort in der Bewegung inne, als seine Frau ihm einen Stoß versetzte.
    »Na, hat das große Fressen schon begonnen?« Brunst schob sich laut schmatzend neben Kim.
    »Noch nicht«, erwiderte Kim, ohne sich ablenken zu lassen. »Noch reden sie!«
    »Vielleicht kriegen wir was von den Abfällen!«, rief Brunst hoffnungsfroh aus. »Oder meinst du, wir sollten einfach mal rufen: ›Wir haben Hunger, haben Hunger …‹«
    Einen Moment lang glaubte Kim, er mache einen Witz, aber an seinem Gesicht war abzulesen, dass es ihm völlig ernst war. »Ich glaube, wir sollten damit noch warten«, sagte sie genauso ernst.
    Das graue Männlein hatte auf dem einzigen Stuhl Platz genommen, der hinter dem Tisch aufgebaut war. Eine dicke schwarze Mappe lag vor ihm, die er bedächtig aufklappte. Dann setzte er sich genauso bedächtig eine schmale Brille auf die Nase und schaute die anderen im Raum an, als würde er sie zum ersten Mal bemerken.
    Er verachtet die anderen Menschen, dachte Kim, ja, genau so sieht es aus. Er hat hier das Sagen und führt sich auf, als könnte er tun und lassen, was er wollte. Che hätte so etwas auch gerne gekonnt, aber zum Glück trabte er auf der Suche nach seinem zweiten Gebot irgendwo hinter ihr über die Wiese.
    »Meine verehrten Damen und Herren.« Die Stimme des Ziegenbarts klang noch älter und krächzender, als er aussah, aber die Menschen hingen förmlich an seinen Lippen. »Vor genau zehn Tagen kam mein alter Freund Robert Munk zu mir und hat unter meiner notariellen Aufsicht dieses Testament verfasst.« Er hob einen großen braunen Umschlag vorsichtig in die Höhe, als handelte es sich um einen ganz besonderen Gegenstand.
    Kim beobachtete Ebersbach und Dörthes Geliebten neben ihm – beide schienen den Atem anzuhalten, während sie nach vorne starrten. Wusste der Polizist schon, dass sich sein Gehilfe erschossen hatte? Irgendwie sah es nicht so aus.
    Langsam ließ das Männlein den Umschlag sinken und öffnete ihn mit einem langen, glänzenden Messer, das allerdings keinen schwarzen Griff hatte. Das Kratzen von Papier drang bis zu Kim herüber.
    »Ich, Robert Munk«, hob der Ziegenbart an und blickte über die Brille in

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