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Saufit: Von einem, der auszog, nie wieder krank zu werden (German Edition)

Saufit: Von einem, der auszog, nie wieder krank zu werden (German Edition)

Titel: Saufit: Von einem, der auszog, nie wieder krank zu werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. J. Jacobs
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Fischen.
    Wer diese Regeln beherzigt, kann seine Hirnaktivität in sämtlichen Bereichen verbessern: Gedächtnis, Kreativität, Konzentrationsfähigkeit und logisches Denkvermögen.
    Es liegt ganz bei dir, was du aus deinem Gehirn machst – das ist eine großartige, zutiefst optimistische Einstellung. Und sehr amerikanisch obendrein. Anders als in der Aristokratie spielt die Abstammung für den IQ keine Rolle. Das Gehirn ist nicht genetisch entweder als Prinz oder aber als Bettelknabe angelegt. Intelligenz ist eine Frage der Leistungsbereitschaft, eine Meritokratie , in der sich jeder ein fürstliches Frontalhirn verdienen kann. Er muss nur genug dafür tun.
    So weit die Theorie. Doch lässt sich die neuronale Plastizität tatsächlich beweisen? Oder ist das Ganze nur Wunschdenken? Die von mir befragten Wissenschaftler siedeln die Wahrheit derzeit irgendwo in der Mitte an.
    Einerseits sind wir so vernarrt in die Vorstellung, erfolgreich »an uns arbeiten« zu können (wie man übrigens auch an mir sieht), dass wir uns auf jede vielversprechende Studie stürzen und alles Mögliche und eben auch Unmögliche in sie hineininterpretieren. Typisches Beispiel: der Mozart-Effekt.
    1993 führten drei Professoren der University of California/Irvine eine Studie durch, der zufolge Studenten dreidimensionale Denkaufgaben leichter lösten, wenn sie unmittelbar vor Testbeginn Mozartklänge gehört hatten. Ihr räumliches Vorstellungsvermögen verbesserte sich – für eine Dauer von zehn Minuten. Ein kurzfristiger, mäßiger, aber eindeutiger Effekt.
    Kurz bevor die Studie veröffentlicht wurde, brachte die Agentur Associated Press einen Bericht, in dem das Studienergebnis verzerrt dargestellt wurde: Mozart macht schlau! Die Medien drehten durch. Die Verkaufszahlen für Mozart- CD s explodierten. Schwangere legten sich tragbare CD -Player auf den Bauch und beschallten ihre ungeborenen Kinder mit Mozartkonzerten. Und die drei Professoren, die vom Gang der Ereignisse völlig überrumpelt worden waren, erhielten Morddrohungen aufgebrachter Rockfans.
    Spätere Studien konnten entweder keinen nennenswerten Mozart-Effekt nachweisen, oder sie kamen zu dem Schluss, der festgestellte Effekt habe nichts mit Mozart zu tun. Jede Art Musik verbessere kurzfristig das räumliche Vorstellungsvermögen. Fazit, mit den Worten des Fachblatts Intelligence : »Mozart-Effekt: Außer Spesen nichts gewesen.« Doch so eindeutig ist die Faktenlage dann doch nicht. Unabhängig von dem derzeit herrschenden Brain-Training-Hype halten die meisten Experten eine individuelle Steigerung der Hirnleistung für durchaus möglich. Jedenfalls innerhalb gewisser Grenzen.
    Im Rahmen meines Projekts muss ich mir diese Steigerung zum Ziel setzen. Schließlich definiert die Weltgesundheitsorganisation Gesundheit als einen Zustand körperlichen, emotionalen und geistigen Wohlbefindens. Im letzten Monat habe ich mich mit dem emotionalen Bereich beschäftigt. Ich befinde mich also ohnehin gerade auf der nichtstofflichen Seite des von mir so geschätzten Cartesianischen Dualismus. Da kann ich mir nun auch gleich den geistigen Bereich vornehmen. Auf Anraten renommierter Neurologen mache ich also eine ganze Reihe gehirnstimulierender Übungen:

Kreuzworträtsel . Immerhin deuten gleich mehrere Studien daraufhin, dass diese Tätigkeit den Verfall kognitiver Fähigkeiten hinauszögern kann. Also löse ich jeden Morgen das Online-Kreuzworträtsel der New York Times – und wenn nicht ganz, dann zumindest teilweise. Inzwischen haben Kreuzworträtsel es auf meine Liste gesunder Laster geschafft, zusammen mit Kaffee und Nickerchen. Immer wenn Julie mir einen Blick mit der Botschaft »Ach sieh an – und ich dachte, du hättest so wahnsinnig viel zu tun!« zuwirft, kann ich ihr guten Gewissens versichern: »Ich trainiere gerade mein Gehirn!«
Logikspiele . Ich habe Brain Challenge auf mein iPhone geladen, ein Gehirntraining, das angeblich auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht. Das Programm stellt seinen Spielern einen Brain Trainer zur Seite – eine muskelbepackte Zeichentrickfigur im Ärztekittel, die heftig schimpft, wenn man eine Denkaufgabe nicht schnell genug löst. »Was ist heute nur mit dir los? So kenn ich dich ja gar nicht!« Ich habe das Spiel wieder gelöscht. Ich sehe nicht ein, warum ich mich von einem Haufen Pixel blöd anmachen lassen sollte.
Die selbst erfundenen Logikrätsel meines Sohns Lucas sind mir sowieso viel lieber. Sie gehören in die Kategorie

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