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Saufit: Von einem, der auszog, nie wieder krank zu werden (German Edition)

Saufit: Von einem, der auszog, nie wieder krank zu werden (German Edition)

Titel: Saufit: Von einem, der auszog, nie wieder krank zu werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. J. Jacobs
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Dental Spa vor wie einen Hort der Ruhe mitten in New York, erfüllt von sanften Klängen zarter Bambuswindspiele, in der Luft ein Hauch von Zitrusduft und um mich herum schöne, gepflegte Menschen. Ich malte mir aus, wie ich in den weichen, weißen Bademantel und die weißen Frotteeslipper schlüpfe, die das Haus seinen Gästen zur Verfügung stellt. Ich entspanne mich zunächst in einem wohltemperierten Whirlpool, das Gesicht womöglich mit einer pflegenden Algenmaske bedeckt. Sodann beginnt der Spa-Zahnarzt, meine Zähne sanft mit einem aromatisch duftenden Loofah zu massieren – anstatt mein Gebiss mit einer dieser Minispitzhacken zu malträtieren, die normale Zahnärzte üblicherweise verwenden. Zu guter Letzt spüle ich meinen Mund mit edlem norwegischem Quellwasser und verlasse den Spa ebenso erfreut wie erquickt.
    Doch ich stelle schnell fest, dass sich ein »Dental Spa« kaum von einer traditionellen Zahnarztpraxis unterscheidet. Natürlich versuchen die Spa-Betreiber, das Ambiente ein bisschen aufzupeppen. Das Wartezimmer ist mit lila-weißen Kristallen dekoriert. In einer Ecke steht eine rote Buddha-Statuette. Als kleine Aufmerksamkeit des Hauses erhalte ich außerdem eine zehnminütige Fußmassage – das Spa-mäßigste Element der Behandlung. Während ich mit offenem Mund auf dem Rücken liege und mir von einem Zahnhygieniker Wattepfropfen in die Wangen stopfen lasse, knetet ein kahlköpfiger Mann an meinen Zehen und Fußgelenken herum. Nicht schlecht.
    Doch das alles kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich um nichts anderes handelt als um eine Zahnarztpraxis, in der den Patienten unangenehme Dinge widerfahren. Ein Schwein bleibt nun mal ein Schwein, egal wie stark es mit Patchouli parfümiert wird.
    Andererseits habe ich, bei Licht betrachtet, wirklich keinen Grund zum Jammern. Vor kurzem habe ich nämlich das ebenso interessante wie furchterregende Buch The Excruciating History of Dentistry gelesen, Die entsetzliche Geschichte der Zahnmedizin . Wenn Sie mal wieder mit den Widrigkeiten des modernen Lebens hadern –, etwa damit, am Bahnhof keine WLan -Verbindung zu bekommen – nehmen Sie dieses Buch zur Hand. Leider kann ich hier nicht ausführlich auf all die grauenhaften Dinge eingehen, die dort beschrieben sind. Doch allein die folgenden zwei Fakten dürften ausreichen, um Ihnen einen kleinen Eindruck zu vermitteln: In früheren Zeiten klemmten die Zahnärzte sich den Kopf ihrer sich windenden, selbstredend in keiner Weise betäubten Patienten zwischen die Beine und setzten sodann eine Art großen Schraubenschlüssel an, um Zähne mit einer Drehbewegung herauszuziehen. Und im alten Rom empfahlen die Zahnärzte, einen Frosch am Kiefer festzubinden, um lose sitzende Zähne wieder zu festigen. Im Vergleich dazu ist ein Dental Spa das Paradies auf Erden.
    Natürlich hat auch »mein« Dental Spa die üblichen »Freuden« im Angebot – Füllungen, Wurzelbehandlungen –, aber ich bin nur für eine ganz normale Zahnreinigung hergekommen. Und um etwas ganz Neues (jedenfalls für mich) auszuprobieren: Zahnaufhellung, auch Bleaching genannt. CNN brachte nämlich eine Reportage über mein aktuelles Gesundheitsprojekt, und ich konnte es mir nicht verkneifen, mir die Online-Kommentare dazu durchzulesen. Als kleinen Dämpfer im Falle allzu abgehobener Anfälle von Glücksgefühl oder Selbstbewusstsein. Ein paar davon waren ganz okay, aber die habe ich gar nicht richtig wahrgenommen. In mein Gedächtnis eingebrannt hat sich nur ein einziger Kommentar: »Dieser Typ hat gelbe Zähne – und ausgerechnet der will mir was über ein gesundes Leben erzählen?«
    Ich persönlich würde meine Zähne ja nicht als gelb bezeichnen. Sondern eher als cremefarben, Elfenbein, Calla oder was ein Farbfächer sonst noch in dem Bereich an Bezeichnungen zu bieten hat. Trotzdem hat der Kommentarschreiber nicht ganz unrecht. Also ab zum Bleaching.
    Der Zahnhygieniker – ein kahler, dicklicher Mann – schmiert mir Bleichgel auf die Zähne und Vaseline auf die Lippen. Dann bekomme ich einen großen, Hannibal-Lecter-mäßigen Einsatz aus blauem Gummi in den Mund geschoben. Anschließend zieht er eine UV -Lampe an einem schwenkbaren Arm zu sich und hält sie gegen meine Zähne. Ich sehe aus, als knutschte ich mit einem Handstaubsauger.
    Der Zahnhygieniker erklärt mir, das UV -Licht werde die Bleiche aktivieren und mir strahlend weiße Zähne bescheren.
    »Ith U-Wau-Lith nith ge-wär-lith?«, frage ich.
    Er schüttelt den

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