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Savannah

Savannah

Titel: Savannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Kochkunst als Savannah. Jetzt, da er eine >richtige< Praxis hatte, konnte er es sich natürlich nicht mehr leisten, stundenlang im Brimestone Saloon herumzulunge rn , um sie zu beobachten.
    Ihm war klar, dass es ziemlich unsinnig war, auf die Zuneigung einer Frau zu hoffen, die ihm offensichtlich misstraute und die ihn verachtete. Das war ihm seit jenem Abend klar, als sie ihren Platz unter den Frauen von
    Springwater eingenommen hatte - einen Platz, der ihr zustand - und er ihr alles kaputt gemacht hatte, indem er sie tollkühn vor den Augen der halben Bevölkerung des Ortes geküsst hatte. Seit dieser Zeit wahrte sie Distanz und ging ihm möglichst aus dem Weg. Er hatte sich nicht bei ihr entschuldigt, obwohl er das wirklich gerne getan hätte - auch wenn er sich kaum anders verhalten hätte, wenn er die Zeit hätte anhalten können und eine zweite Chance bekommen hätte. Nein, er hätte sie wohl wieder geküsst.
    Seine Gedanken kreisten einmal mehr um Savannah Rigbey, nachdem er sich zuerst mit Miss Junes Arthritis und anschließend mit den Verdauungsstörungen eines älteren Cowboys beschäftigt hatte, als plötzlich die Tür zur Praxis aufflog und Savannah persönlich in der Tür stand. Sie trug einen braunen Umhang und hatte ihre Haare mit einem Schal in der gleichen Farbe bedeckt. Draußen regnete es in Strömen und dick e Tropfen hingen in ihren Wim pern und an ihrer Kleidung, aber ihre Augen blitzten so feurig, dass sie damit einen ganzen See hätte austrocknen können.
    »Komm rein und mach die Tür zu«, sagte er, denn ein eisiger Wind fegte ins Zimmer.
    »Dr. Parrish...«
    »Prescott«, verbesserte er sie und hob den Kaffeetopf, den ihm eine dankbare Patientin geschenkt hatte, vom Ofen. Er schüttelte ihn, um zu sehen, ob noch etwas von dem Gebräu übrig war, das er sich zum Frühstück gemacht hatte. »Und Pres, wenn du freundlich sein willst. Na, wo tut's denn weh?«
    Sie schlug die Tür fest zu. »Ich will aber nicht freundlich sein«, fauchte sie »und mir tut auch nichts weh.«
    Es machte ihm immer wieder Spaß, ihr überschäumendes Temperament zu beobachten. Das war fast so schön, wie sie zu küssen. »Was verschafft mir dann die Ehre deines Besuchs?«
    »Ich denke, es wäre das Beste für uns alle, wenn du die Stadt verlassen würdest«, verkündete sie. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und er sah, dass unter dem Saum ihres Kleides ein Fuß lautlos, aber nervös auf den Boden tippte. »Pack deine Sac hen und verschwinde aus Spring water.«
    Der Praxisraum war ebenso wie die beiden Zimmer dahinter nur spärlich möbliert. »Setz dich doch«, sagte er und deutete mit dem Kopf freundlich auf einen der Stühle, die aus dem Verpackungsmaterial gezimmert waren. »Kaffee?«
    Sie setzte sich unwillig und nahm auch ihren Umhang nicht ab. Er vermutete, dass sie unter dem Ti sch weiter mit dem Fuß auf dem Boden tippte. Sie benahm sich, als ob sie wütend wäre, aber ihre Augen verrieten ihm etwas anderes. Darin las er Verzweiflung und Verwirrung. »Hast du verstanden, was ich gesagt habe?«
    Er grinste und schenkte sich selbst einen Schluck Kaffee ein, der jedoch nur noch aus Satz bestand. »Aber ja«, erwiderte er. »Mein Gehör ist noch ziemlich gut - trotz des dreieinhalb Jahre andauernden Kanonenfeuers. Und warum möchtest du, dass ich die Stadt verlasse?«
    Sie schien sich ziemlich unwohl zu fühlen und sah ein wenig gereizt aus. Auf der Taschenuhr seines Vaters war es gerade elf Uhr morgens, aber schon fing der Tag an interessant zu werden. »Weil...« Sie zögerte und suchte offensichtlich nach den richtigen Worten und erst jetzt wurde ihr klar, dass sie die Sache vorher nicht durchdacht hatte, sondern einfach einem Impuls gefolgt war. »Weil du mich geküsst hast«, sagte sie anklagend. »Zweimal!«
    Er hielt sich von ihr fern, da er fürchtete, dass sie sonst aufspringen und weglaufen würde. »Ist das denn so ein schweres Verbrechen?«, fragte er leise und sehr liebevoll.
    Er wurde damit belohnt, dass ihr Gesicht zart errötete. Gott im Himmel, sie war atemberaubend schön! Er liebte ihren Körper, ihren Geist und ihre Seele - er liebte einfach alles an ihr.
    Savannah legte beide Hände mit den Handflächen nach unten auf die raue Tischplatte, atmete ein paar Mal langsam tief durch und schloss für einen Moment ihre Augen, um sich wieder ganz unter Kontrolle zu bringen. »Ich würde ja selbst die Stadt verlassen«, sagte sie gedehnt, »aber jeder Cent, den ich besitze, steckt in diesem

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