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Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Titel: Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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herabstürzen würde. Er rief den Aufzug, dann steckte er den Anwohner-Schlüssel in den entsprechenden Schlitz, sodass wir ins zwanzigste Stockwerk hochfahren konnten.
    »Ich dachte, du lebst in Amerika?«, fragte ich.
    »Die Wohnung gehört einem Freund meines Bruders.« Er trommelte ungeduldig gegen die Kabinenwand, während die Ziffern auf der Anzeige nacheinander aufleuchteten.
    »Von welchem? Wilbur? Walt?«
    Er lächelte. »Knapp daneben ist auch vorbei. Victor. Ich habe keinen Bruder, der Wilbur oder Walt heißt – nur Will. Der wird dir gefallen.«
    »Wenn ich mal Kinder habe«, (was nicht passieren würde), »werde ich ihnen schlichte Namen geben. Namen, die so gewöhnlich sind, dass keiner mit der Wimper zuckt, wenn sie sich in der Morgenversammlung in der Schule melden oder ... sich einen Bibliotheksausweis ausstellen lassen.«
    Er lachte ein bisschen befangen. »Ja, ich weiß genau, was du meinst. Ich wurde von den Deppen in der ersten Klasse immer gehänselt, dass ich einen Mädchennamen hätte – du weißt schon: Eve. Meine Eltern hatten für ihre Söhne Namen ihrer Vorfahren ausgesucht, die aus aller Herren Länder stammten. Die meisten Savant-Familien sind ziemlich international. Und ich durfte darunter leiden. Phoenix zu heißen war in der Schule bestimmt auch eine ziemliche Qual, schätze ich mal. Bis es dann auf einmal cool war, anders zu sein.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Da kann ich nicht mitreden. Ich bin nie zur Schule gegangen.«
    Der Aufzug hielt an und machte Pling! , ein heller Klang wie die Glocke am Ende einer Boxrunde. Dann glitt die Tür auf.
    »Wie ... aber man muss doch in England auch zur Schule gehen? Jeder muss das.« Er trat hinaus in einen mit Teppich belegten Korridor.
    »Mhm.« Er wusste wirklich gar nichts von den Außenseitern der Gesellschaft.
    »Aber du bist doch gebildet. Du hast Peter Pan gelesen.«
    » Und Wendy . Ich hab ja auch nicht gesagt, dass ich nie Unterricht hatte. Wenn man will, kann man eine Menge lernen.« Wenn es einen nach Wissen dürstete und man verzweifelt Anteil an der normalen Welt haben wollte. Mom hatte mir alle Grundlagen beigebracht, bevor sie starb. Als sie nicht mehr da war, schlich ich mich jeden Tag nach erledigter Arbeit in die Kinderbuchabteilung der Stadtbibliothek. Mithilfe meiner Begabung schlüpfte ich unbemerkt an der zur Statue erstarrten Mitarbeiterin am Tresen vorbei und las der Reihe nach alle Bücher in den Regalen. Heutzutage konnte ich die Erwachsenenabteilung aufsuchen, ohne dass jemand meine Anwesenheit hinterfragte. Auf diese Weise hatte ich meinen Kopf mit jeder Menge Zeug angefüllt.
    »Vermutlich schon.« Er steckte den Schlüssel ins Schloss der letzten Tür am Ende des Korridors und trat ein. Die Wohnung war eine von diesen ganz in Weiß gehaltenen, die zwar toll in irgendwelchen Magazinen aussahen, aber grässlich zum Drinwohnen sein mussten: weißer Teppich, weiße Möbel, afrikanische Schnitzarbeiten als dunkle Akzente und eine teure Sound-Anlage.
    »Hey, Xav, wir sind’s!«
    Offenbar wusste er, dass sein Bruder bereits da war,was die Vermutung nahelegte, dass er telepathisch mit ihm kommuniziert hatte. Xav kam aus dem Raum zu unserer Rechten, er trocknete sich gerade die Hände an einem schwarzen Handtuch ab. Die Ähnlichkeit mit seinem Bruder war auffallend, auch wenn sein Haar länger war und im lässigen Surferstyle bis über den Kragen hing, während Yves eine Kurzhaarfrisur trug. Er hatte nichts von einem Geek an sich, aber ich beging nicht den Fehler, seine Intelligenz zu unterschätzen. Ich spürte, dass ich hier zwischen zwei äußerst schlaue, Respekt einflößende Savants geraten war. »Hi Phee. Ich hab hier drinnen schon alles vorbereitet. Schwester, bringen Sie bitte die Patientin herein.«
    »Du hast ihm von mir erzählt?«, zischte ich und weigerte mich, das Badezimmer zu betreten. Ich wollte erst wissen, worauf ich mich hier eigentlich einließ.
    »Nur deinen Namen und dass du dich an einem Feuer verbrannt hast.« Yves stupste mich sanft zwischen die Schulterblätter. »Mit dem Rest wollte ich erst rausrücken, wenn er deine Hand versorgt hat. Nicht dass er zu abgelenkt ist. Komm jetzt, wir wollen den Herrn Doktor doch nicht warten lassen.«
    Xav hatte für mich einen Hocker ans Waschbecken gestellt. Yves guckte mir über die Schulter, als sein Bruder vorsichtig meinen Ärmel hochschob und den Verband entfernte. Xav sagte eine Weile lang nichts, während er meinen Arm drehte, um die hässlichen

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