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Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Titel: Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)
Autoren: Joss Stirling
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Vormittag lang eine Mitarbeiterin des Globe Theatre angebaggert und jetzt, wo’s für ihn ganz vielversprechend aussah, muss er sie abservieren.«
    »Das sollte er nicht tun – jedenfalls nicht für mich.«
    »Natürlich sollte er das tun. Du gehörst zu mir und damit bist du quasi ein Familienmitglied. Wir stecken in einer ernsteren Notlage als er.« Yves legte mir seinenArm um die Schultern. Etwas in meinem Inneren bekam einen Riss und die Sehnsucht nach seiner Wärme sickerte heraus. Ich versuchte es zu ignorieren, saß steif an das Rückpolster gelehnt. »Hast du keine Geschwister?«
    Für ihn war alles so einfach. Er griff sich eine vollkommen Fremde heraus und stellte sie seiner Familie vor, bloß weil wir aufgrund einer Laune der Natur auf einem bestimmten genetischen Level zusammenpassten. Ich zog mich noch ein bisschen tiefer in mich zurück wie eine Schildkröte in ihren Panzer.
    »Ich wünschte, Sky wäre jetzt hier«, murmelte er leise vor sich hin und blickte durchs Fenster auf den Verkehr, der sich langsam durch die Stadt wälzte. »Sie würde helfen können.«
    Ich hatte mir geschworen, keinen Mucks zu sagen, aber meine Neugierde (oder war es etwa Eifersucht?) gewann die Oberhand. »Wer ist Sky?«
    Er zog mich näher zu sich heran, in der Hoffnung, ich würde mich entspannen, aber ich blieb stocksteif. »Das ist der Seelenspiegel meines jüngeren Bruders. Sie ist Britin.«
    »Oh.« Vermutlich gehörte sie zu der Sorte von Mädchen ›hübsche englische Rose‹, die ich immer am Bahnhof Liverpool Street sah, wenn sie zu irgendwelchen Musikfestivals unterwegs waren, mit ihren Gummistiefeln und Rucksäcken und Denim-Shorts, und dabei so unerträglich glücklich darüber zu sein schienen, jung und frei zu sein. Sky hätte auf einen Blick erkannt, dass ich Abschaum war.
    »Sie kann die Gefühle von Menschen lesen. Sie istwirklich sehr intuitiv. Und sie hat als Kind echt üble Sachen erlebt. Ich glaube, sie würde dich besser verstehen als irgendein anderer von uns.«
    Na klar doch. »Aber sie ist nicht hier?«
    »Nein, sie ist mit Zed und ihren Eltern in Urlaub.«
    Na, wer sagt’s denn: Sky hatte Eltern. Sie war also domestiziert, ich war wild.
    Das Taxi bog in eine der Unterführungen unterhalb des Barbican Centre ein.
    Der Fahrer streckte eine Hand aus. »Wir sind da, Junge. Das macht sechs Pfund vierzig.«
    Yves zog einen Zehner aus seiner Brieftasche und gab ihm fast achtlos den Schein. »Wirst du mir etwas von dir erzählen, Phee? Ich möchte gerne wissen, wo du herkommst.«
    Nicht zu fassen – er stieg aus dem Taxi aus, ohne auf sein Wechselgeld zu warten. Ich zog ihn zurück und schob meine Hand in die Lücke zwischen den beiden Vordersitzen, um die Münzen einzufordern. Der Fahrer schnaubte verächtlich und drückte Yves das Geld in die Hand. »Du kannst ihm doch nicht drei sechzig als Trinkgeld geben.«
    Yves warf das Geld zurück in die Münzschale aus Plastik. »Doch, kann ich. Lass es gut sein, Phee – das ist keine große Sache.«
    Noch immer fassungslos über diese sinnlose Geldprasserei, krabbelte ich hinaus auf den Bürgersteig. Autos sausten vorbei und der Lärm hallte laut im Tunnel wider, sodass weitere Einwände auf taube Ohren gestoßen wären. Unsere Unstimmigkeit wegen des Trinkgeldszeigte nur einmal mehr, wie verschieden wir waren. Was hatte ich bei ihm verloren?
    Folge mir . Yves streckte mir eine Hand hin und erwartete, dass ich sie ergriff.
    Ich hatte die Nase voll davon, herumgeschubst, hierhin geschleppt und dahin gestoßen zu werden. Zeige mir den Weg, mein Herr und Gebieter.
    Als Antwort auf meine sarkastische Bemerkung hob er eine Augenbraue. Ich bin froh, dass du zur Einsicht gelangt bist. Ich will nur das Beste für dich.
    Sagt Mr Arrogant, oder was?
    So meinte ich das nicht. Er schüttelte den Kopf, schalt sich stumm. Ich will nur das Richtige tun, mache aber anscheinend alles falsch.
    Dann lass mich gehen.
    Das wäre eine Katastrophe. Bitte, gib mir eine Chance. Seine Unsicherheit im Umgang mit Mädchen kam wieder zum Vorschein; er nahm meine Einwilligung nicht mehr als selbstverständlich hin und das ließ mich mehr als alles andere einknicken.
    Okay. Bis meine Hand versorgt ist. Dann sehen wir weiter. Er grub einen Schlüssel aus seiner Jackentasche und führte mich eine kurze Treppe hinauf zum Eingang des Shakespeare Tower, eines riesigen Wolkenkratzers aus Sichtbeton. Als ich nach oben schaute, wurde mir schwummrig, als ob das ganze Ding jeden Moment auf uns
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