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Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Titel: Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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dafür, dass mein Geist vollkommen leer war, da ich nicht wusste, wie seine Fähigkeit wirkte. Andere Savants beherrschen zu können erforderte ein gewisses Maß an Gedankenkontrolle und ich war mir sicher, dass alle Männer in diesem Raum Fähigkeitenin diesem Bereich besaßen. Verblüfft, aber nicht enttäuscht ließ Mr New York von mir ab und rief mit einem Fingerschnipsen den Kellner heran. »Noch einen Platz für Miss London. Vielleicht hier zwischen ihrem Vater und mir.«
    Mr New York hatte sich anscheinend selbst zum Anführer ernannt, was? Ich schaute in die Gesichter der versammelten Männer; niemand erhob Einwände, allerdings wirkten sie auch nicht sonderlich erfreut über diese Sitzordnung. Mr New York beschloss, einen Witz darüber zu machen. »Ich bitte um Verzeihung, meine Herren, dass ich den hübschesten Gast derart mit Beschlag belege. Meine einzige Entschuldigung ist mein Faible für schöne Frauen.«
    Zwei Kellner eilten mit einem Gedeck und einem zusätzlichen Stuhl herbei. Erst als ich mich hinsetzte, nahmen auch alle anderen Platz, eine seltsame, altmodische Geste, die mich nicht darüber hinwegtäuschte, dass ihnen meine Anwesenheit im Grunde genommen egal war. Sie zeigten dieses höfliche Benehmen nur, weil wir hier in der Öffentlichkeit waren.
    Mr New York gab dem Personal ein Zeichen, dass wir bestellen wollten. Ich starrte auf die umfangreiche Speisekarte, ohne auch nur ein Wort der verschnörkelten Schrift zu verstehen. Hier ließ mich meine lückenhafte Schulbildung auf ganzer Linie im Stich; meine Restauranterfahrungen beschränkten sich auf Fast-Food-Ketten.
    »Phoenix, das ist ein hübscher Name.« Mr New York hatte seine Wahl getroffen und klappte hörbar die Speisekarte zu.
    »Danke, Sir.«
    »Nennen Sie mich bitte Jim.« Er zwinkerte mir zu, dann wanderte sein Blick zu den Diamanten um meinen Hals. »Daddy hütet Sie also wie seinen Augapfel, was? Ich wette, Sie wickeln ihn gnadenlos um den Finger.«
    Ich erschauderte bei dem Gedanken, dass der Seher das alles mit anhörte. »Nein, Sir. Mr London lässt sich von uns nicht auf der Nase herumtanzen.«
    »Ah, welche Rarität: eine gehorsame Tochter. Sie sollten mal bei uns vorbeikommen und meinen Töchtern das eine oder andere beibringen, vor allem, ihre Ausgaben bei Bloomingdales zu beschränken!« Er lachte leise über seinen eigenen Witz. Der Kellner beugte sich über seine Schulter. »Die Wachteleier bitte und danach die geschmorte Lammschulter.«
    »Ausgezeichnete Wahl, Sir«, murmelte der Kellner unterwürfig. »Miss?«
    Die Wörter tanzten mir vor den Augen, so viele unbekannte Begriffe. »Gibt es ein vegetarisches Gericht?«, flüsterte ich.
    Der Blick des Kellners wurde für einen Moment ganz weich. Er wies auf das verschnörkelte ›V‹ hin, unter dem die vegetarischen Speisen aufgeführt waren. Ich bin manchmal so was von dämlich.
    »Vegetarisch? Sie gestatten Ihrer Tochter den Verzicht auf Proteine?«, spottete Mr New York. »Ich halte Aktien an Qualitätsrindern in Argentinien; daher fällt es mir schwer, mich von Menschen, die kein Fleisch essen, nicht persönlich angegriffen zu fühlen.«
    Der Seher runzelte die Stirn. »Meine Tochter wird das Foie gras und das Angus Steak nehmen.«
    Der Kellner wich mir nicht von der Seite und räumte mir tapfer Zeit ein, die Bestellung zu ändern. »Miss?«
    »Ich nehme ... ich nehme das, was er gesagt hat.« Meine Nägel gruben sich in meine Handflächen und hinterließen kleine halbmondförmige Eindrücke.
    »Und möchten Sie Ihr Fleisch durchgebraten?« Seine Stimme war sanft.
    »Sie nimmt es medium«, fuhr Mr New York dazwischen. »Wenn wir sie zu Fleisch konvertieren wollen, dann sollte sie es in seiner Bestform kosten – und nicht als ein Stück alten Lederschuh.«
    Der Kellner zog sich zurück.
    »Also, Mr London, haben Sie die Information, die Sie uns versprochen hatten?«, fragte ein anderer Mann am Tisch, Mr Sydney, wenn ich mich recht erinnerte.
    Der Seher trank einen Schluck Wasser aus einem bauchigen Glas. »Nein. Die Sachen sind in Flammen aufgegangen, als mein Agent sie stehlen wollte. Die Geräte waren manipuliert.« Enttäuschung machte sich am Tisch breit.
    »Ich verstehe. Irgendwie wäre ich auch enttäuscht gewesen, wenn sich unsere Feinde dermaßen leicht hätten übertölpeln lassen.« Mr New York tauschte Blicke mit Moskau und Beijing. Es war offensichtlich, dass sie keinen Respekt vor ihrem Gastgeber hatten. »Aber dann erklären Sie uns, London, warum Sie

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