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Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Titel: Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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geantwortet, vermutlich hatte er die ganze Zeit auf eine Nachricht von mir gewartet.
    Dir auch einen guten Morgen. Ich lächelte, denn ich spürte seine Verärgerung gepaart mit der Erleichterung darüber, dass ich ihn kontaktiert hatte.
    Dieser Morgen verspricht nichts Gutes, es sei denn, wir sehen uns.
    Bestens, er hatte mir das treffende Stichwort gegeben. Na okay. Wir treffen uns um acht Uhr dreißig auf der Millennium Bridge. Weißt du, wo das ist?
    Nein, aber das finde ich raus. Sag mir noch schnell, ob’s dir gut geht.
    Gute Frage. Lass uns einfach treffen. Dann reden wir.
    Phee!
    Und komm allein. Du hältst deine Brüder da raus, sonst kriegst du mich nicht zu sehen.
    Ich beendete die Verbindung. Vermutlich hatte er jetzt eine vage Vorstellung, aus welcher Richtung ich ihn kontaktiert hatte, aber ich bezweifelte, dass er die nötigen telepathischen Fähigkeiten besaß, um meine genaue Position zu orten.
    Dragon, ich habe getan, was von mir verlangt wurde. Ich kommunizierte mit Mitgliedern der Community nicht gern per Telepathie, es gewährte ihnen zu viel Einblick in meinen Geist, aber ich beschloss, dass es diesmal das kleinere Übel war, da ich mich auf diese Weise auf den Weg machen könnte, ohne Dragon und Unicorn vorher zu sehen.
    Wann? Seine Gedanken in meinem Kopf waren wieAbdrücke von schwerem Gerät, verglichen mit Yves’ Schmetterlingstouch.
    Acht Uhr dreißig. Ich hab ihm gesagt, dass er allein kommen soll.
    Phee, damit bleibt uns aber nicht gerade Zeit, um vor euch da zu sein.
    Der Seher hat gesagt, ich solle ihm nicht viel Vorlauf lassen.
    Das war aber nicht auch auf uns gemünzt! Und außerdem hat das Tate noch nicht mal offen – hast du daran mal gedacht?
    Nein. Aber hey, shit happens. Natürlich sagte ich ihm das so nicht. Sorry, da hab ich nicht nachgedacht.
    Schon klar, du denkst ja nie nach. Was soll’s, jetzt ist es halt so. Wir werden da sein. Der Seher kann ins Tate kommen, wenn es um zehn aufmacht – das gibt ihm mehr Zeit.
    Ich gehe jetzt los. Will nicht zu spät kommen.
    Wie geht’s deinem Arm? Ich hörte das Feixen in seiner Stimme.
    Ging schon mal besser.
    Denk daran. Du meinst vielleicht, dass du Daddys kleines Mädchen bist, aber das zählt gar nichts.
    Er brauchte überhaupt nicht eifersüchtig zu sein; ich machte mir keine Illusionen darüber, welchen Stellenwert ich hatte. Sei nicht traurig, Dragon, die Diamanten hätten dir sowieso nicht gestanden.
    Ich beendete das Gespräch mit dem leisen Triumphgefühl, dass ich endlich mal das letzte Wort behalten hatte. Dragon konnte mir zwar wehtun, aber aus irgendeinemGrund machte er mir keine Angst mehr, nicht so wie sein Bruder und der Seher.
    Eitelkeit trieb mich noch mal kurz ins Badezimmer, wo ich einen Hauch Lipgloss und ein bisschen Mascara auflegte. Obwohl ich müde aussah, machte ich definitiv mehr her als in meiner Wendy-Aufmachung. Vielleicht würde sich Yves diesmal nicht schämen müssen, mit mir in der Öffentlichkeit gesehen zu werden. Das war ein schöner Gedanke. Ich eilte nach draußen und erwischte gerade noch den Bus Richtung St Paul’s Cathedral. Es war nicht weit, dennoch stieg ich ans Oberdeck, um mich auf den Platz ganz vorne zu setzen, wo man das Gefühl hatte, den Bus selbst zu lenken. Ich musste mir die Sitzbank mit einem Schuljungen teilen, der so laut Musik auf seinem Handy hörte, dass ich jede Textzeile verstehen konnte.
    Die Aberwitzigkeit von Kopfhörern, die die ganze Umwelt beschallten, brachte mich zum Lachen und ich summte die Songs mit, bis mir der Junge böse Blicke zuwarf. Er konnte froh sein, dass ich ihm sein Handy nicht mitten in einem der Songs gezockt hatte – normalerweise hätte ich so was gebracht, bloß um zu sehen, ob ich damit durchkam; und er hätte wie vom Donner gerührt dagesessen und sich gefragt, was zur Hölle da eigentlich gerade passiert war.
    Zugegebenermaßen war es reichlich seltsam, dass ich so gute Laune hatte, obwohl eigentlich alles in meinem Leben düster war. Ich konnte mir das nur als eine Reaktion auf die Tatsache erklären, dass ich in ein paar Minuten Yves wiedersehen würde, meinen Seelenspiegel. Ichbrauchte nicht den Kram anderer Leute zu klauen, um meine Stimmung zu heben, da ich mir ein paar Glücksmomente verschaffen konnte mit der Vorstellung, dass mein Leben ja ganz anders war.
    Ich stieg im Schatten der riesigen Kathedrale aus dem Bus aus. Weiße Wände ragten in den engen Straßen in die Höhe, als wären sie aus leicht angeschmutztem Zucker. Von

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