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Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Titel: Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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sagst?«
    Durfte ich ihm das verraten? Der Seher hatte mir nicht befohlen, über seine Begabung Stillschweigen zu bewahren; ihm war nicht mal der Gedanke gekommen, dass ich Yves davon erzählen wollen würde. »Es würde mir wehtun. Sehr wehtun.«
    Yves drückte mir einen Kuss auf den Scheitel. »Okay, ich hab’s kapiert. Wir haben schon Bekanntschaft mit Typen wie ihm machen müssen; er infiziert die Gehirne von anderen auf kranke, abscheuliche Weise, wie ein Computervirus. Ich will nicht, dass dir wehgetan wird. Wie viel Zeit bleibt uns?«
    »Ungefähr eine Stunde. Die Galerie macht um zehn auf.«
    »Hast du schon gefrühstückt?«
    Uns stand ein Treffen mit dem Seher bevor und er dachte ans Frühstücken? »Ähm ... nein. Aber sollten wir nicht lieber, ich weiß nicht ... einen Plan schmieden?«
    »Wir können doch beim Essen planen.« Er ging einen Schritt zurück, ohne meine Hand loszulassen, und zog mich mit sich. »Na komm.«
    »Was?« Ich stolperte ihm hinterher, unschlüssig, ob ich lachen oder weinen sollte.
    »Ich habe meinen Seelenspiegel eine Stunde lang für mich und ich beabsichtige, das Beste daraus zu machen.«
    Wir fanden ein kleines Café am Embankment und setzten uns an einen der Metalltische. Rote und weiße Sonnenschirme flappten in der leichten Brise wie bunte Partywimpel. Eine Möwe balancierte oben auf dem Lampenschirm einer Laterne, wie die Herrscherin über alles, was sie mit ihren kieselschwarzen Augen erblickte.
    »Was willst du haben?« Yves schlug die laminierte Speisekarte auf. »Kaffee, Kaffee, mehr Kaffee, Tee, Tee und dann noch ein Sorte Tee. Buns. Oh, du musst die Buns nehmen, das klingt so schön englisch.« Er machte ein freudiges Gesicht wie jemand, der gerade das Gewinnlos gezogen hatte.
    Ich lächelte und versuchte, meine umherirrenden Gedanken auf die Unterhaltung über Rosinenbrötchen zu lenken. »Okay, ich nehme Tee und ein Bun.«
    Er zwinkerte mir zu. »Das nehme ich auch. Gerade wird ein Traum von mir wahr.« Er klatschte die Speisekarte auf den Tisch und beschwerte sie mit der Zuckerschale.
    »Du träumst von warmen Buns?«, witzelte ich.
    Er nahm meine Hand und küsste meine Knöchel. »Nein, ich träume davon, mit meinem Seelenspiegel allein zu sein, irgendwo im Sonnenschein. Ich hatte keine Ahnung, dass dieser Traum in London in Erfüllung gehen würde, aber egal.«
    »Okay, ihr zwei Hübschen, was darf’s denn sein?«Wie eine Ninjakämpferin fiel die mütterlich aussehende Kellnerin über uns her, sodass wir erschrocken zusammenfuhren.
    Yves ließ meine Hand los und gab die Bestellung auf.
    »Wollt ihr Marmelade dazu?« Sie klopfte mit dem Stift auf ihren Block. »Oder seid ihr schon süß genug?«
    Mit einem scheuen Lächeln sagte Yves, dass wir sehr gern Marmelade hätten. Ich fand es niedlich, dass die Bewunderung von Frauen jeglichen Alters ihn so leicht in Verlegenheit brachte.
    »Ich mag Amerikaner«, erklärte sie. »Die sind immer so höflich.«
    Als sie davoneilte, berührte ich Yves’ Wange. »Du wirst ja total rot. Was ist das bloß mit dir und älteren Frauen? Die flirten immer alle mit dir.«
    Er legte seine Hand auf meine und presste sie gegen seine Wange. »Machen sie das? Ist mir noch gar nicht aufgefallen. Ich will nur mit einem ganz bestimmten Mädchen flirten.«
    Ich grinste. »Noch mal gut die Kurve gekriegt.«
    »Da bin ich aber froh, dass ich noch immer weiß, wie’s geht.« Yves warf einen Blick auf seine Uhr. »Okay, Phee, du hast eine Stunde Zeit, um mir alles von dir zu erzählen.«
    Ich zog meine Hand zurück; ich schämte mich für mein schäbiges Leben. »Was willst du denn wissen?«
    »Ich weiß, dass du mir vieles nicht erzählen kannst, aber ich weiß so gut wie gar nichts über dich und es gibt bestimmt das eine oder andere, das du mir anvertrauen könntest, oder? Du bist Vegetarierin. Warum? Du liestgerne. Hast du einen Lieblingsautor? Was bringt dich zum Lachen? Und zum Weinen? Gefallen dir die alten Star Wars -Filme besser als die neueren? Welche Art von Musik hörst du?«
    Ich hob die Hand hoch, erleichtert, dass keine der Fragen ans Eingemachte ging. »Okay, okay, schon kapiert. Also gut ... ähm ... Ich will keine Tiere töten und darum esse ich auch keine. Auch das bringt mich zum Weinen.«
    Er nickte. »Okay, das leuchtet mir ein.«
    »Ich mag alle möglichen Autoren. Es hat mir nie jemand gesagt, was ich lesen soll; deswegen wirkt meine Leseliste vielleicht ein bisschen wie Kraut und Rüben. Ich leihe mir aus, was mir

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